Bottas über Duell mit Stroll: "Er ist einer der aggressiveren Fahrer"
Valtteri Bottas lieferte sich in Melbourne rundenlang ein hartes Duell mit Lance Stroll - Der Alfa-Romeo-Pilot ist mit der Fahrweise des Kanadiers nicht einverstanden
(Motorsport-Total.com) - Nach rundenlangem Festhängen hinter Lance Stroll konnte Alfa-Romeo-Fahrer Valtteri Bottas in Runde 39 beim Grand Prix von Australien am Aston-Martin-Piloten vorbeigehen. Jedoch verschlief der Finne die folgende Virtual-Safety-Car-Phase nach dem Defekt von Verstappen, weshalb Stroll die Position zurückerobern konnte.
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Lance Stroll und Valtteri Bottas lieferten sich in Australien einen erbitterten Kampf Zoom Download
Mit der Art und Weise von Stroll war Bottas während des Rennens allerdings nicht einverstanden. "Er hat mich von der Strecke gedrängt, schaut euch das Überholmanöver noch einmal an", funkte der Finne an sein Team.
"Er ist einer der aggressiveren Fahrer und dafür hat er heute den Preis bezahlt", fügt Bottas nach dem Rennen hinzu. Im Nachhinein schätzt er den Zweikampf dennoch als "normales Racing" ein, obwohl es "ziemlich am Limit war".
Strafe für Stroll wegen zu harter Verteidigung
Nach dem Rennen trauert Bottas den verschenkten Punkten hinterher, da er während eines Großteils des Rennens im "DRS-Zug" feststeckte: "Ich habe heute ziemlich viel Zeit verloren. Unsere Rennpace war trotzdem sehr stark und ich konnte einige Plätze gut machen."
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Stroll erhielt für das Rausdrücken von Bottas in Kurve drei keine Strafe, dafür aber für seine Verteidigung ein paar Runden zuvor, da er laut den Rennkommissaren die Spur zu oft gewechselt hat. Laut dem Reglement dürfen die Fahrer beim Verteidigen nur ein einziges Mal die Linie wechseln.
"Auf der Start- und Zielgeraden ist Stroll zunächst nach rechts gefahren, um ein potenzielles Überholmanöver von Bottas abzuwehren. Danach fuhr er auf die Rennlinie zurück, ehe er ein weiteres Mal nach rechts ausscherte", heißt es im Urteil.
Stroll: Komische Entscheidungen der FIA
Für diese Aktion kassierte der Kanadier eine Fünf-Sekunden-Strafe, welche für sein Rennergebnis allerdings keine Auswirkung hatte. Schwerwiegender ist der zusätzliche Strafpunkt auf seine Superlizenz, womit er in der 12-Monats-Periode nun bei insgesamt acht Punkten steht. Damit ist er nur noch vier Punkte von einer Rennsperre entfernt.
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Die Strafe hält Stroll für unangemessen, da vor ihm auch andere Fahrer ihre Spur mehrmals gewechselt haben. "Ich verstehe es nicht. Man kann auf der Geraden hin- und herfahren so oft man will, so lange der Hinterherfahrende nicht zu nahe hinter dir ist."
"Ich wollte doch nur den Windschatten brechen und nicht die Position verteidigen. Momentan werden aber viele seltsame Entscheidungen getroffen", fügt er hinzu. Angesprochen auf sein hartes Überholmanöver gegen Bottas, sagt der Aston-Martin-Pilot: "Es war am Limit. Er hat beim Restart geschlafen und dabei habe ich ihn erwischt."