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Entscheidung fixiert: Charles Leclerc darf Poleposition behalten
Die Sportkommissare der Formel 1 haben eine Untersuchung gegen Ferrari-Fahrer Charles Leclerc gestartet, der im Qualifying auf die Pole gefahren ist
(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc darf seine Poleposition für den Grand Prix von Australien in Melbourne (Rennen am Sonntag ab 7:00 Uhr im Formel-1-Liveticker) behalten. Das Urteil der Rennkommissare nach der gegen ihn eingeleiteten Untersuchung wegen zu langsamer Geschwindigkeit auf seiner Inlap lautet "No further Action", wie am späten Samstagabend bekannt wurde.
© Motorsport Images
Die Untersuchung gegen Charles Leclerc hat keine Strafe für den Polesetter ergeben Zoom Download
Der Ferrari-Pilot begann die fragliche Runde um 16:09 Uhr Ortszeit in der Absicht, eine Abkühlrunde zu fahren und danach noch einmal Tempo zu machen. Abkühlrunden werden aber, anders als Inlaps, vom entsprechenden Regelpassus nicht erfasst. Erst später entschied sich Leclerc dazu, den Run abzubrechen und an die Box zu kommen, wodurch streng genommen eine Inlap vorlag.
In der Urteilsbegründung heißt es weiter, dass Leclerc in der Runde mit anderen Fahrzeugen konfrontiert war und langsamer machen musste, um niemandem im Weg zu stehen. Das trug entscheidend dazu bei, dass er die Mindestgeschwindigkeit nicht einhalten konnte. Leclerc habe "angemessen" gehandelt, so die Kommissare, und kommt daher straffrei davon.
Der Vorfall hatte sich im ersten Qualifyingsegment Q1 ereignet. Zur gleichen Zeit wurde auch Alfa-Romeo-Fahrer Guanyu Zhou auffällig und in Q2 ereignete sich eine ähnliche Szene rund um AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda. Zhou kam auch mit "no further Action" davon, während Tsunoda eine offizielle Verwarnung kassierte.
Während bei Zhou die gleiche Begründung wie bei Leclerc angelegt wurde, wurde Tsunodas Fall anders bewertet. Seine Runde sei nicht durch andere Fahrzeuge beeinträchtigt worden, wie eine Prüfung seiner Onboardkamera ergab. Und ohne plausiblen Grund konnte der Verstoß nicht ganz sanktionsfrei bleiben.
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Mit einer Verwarnung wurden ähnliche Verstöße gegen Artikel 33.4 des Sportlichen Reglements im Qualifying in der Vergangenheit häufig von den Sportkommissaren geahndet. Zuletzt 2019 in Monza. Anhand dieser Präzedenzfälle ist die Poleposition von Leclerc also vermutlich nicht in Gefahr.
2019 in Monza waren nach dem Qualifying gleich drei Fahrer verwarnt worden: Nico Hülkenberg (Renault), Lance Stroll (Racing Point) und Carlos Sainz (McLaren). Die Umstände damals aber waren andere: Die drei Fahrer hatten "gebummelt", um sich einen Windschatten für ihre schnelle Runde zu sichern.
Ungeachtet der Situation heißt es in Artikel 33.4: "Zu keiner Zeit darf ein Auto unnötig langsam, fehlerhaft oder auf eine Art und Weise bewegt werden, die potenziell gefährlich sein kann für andere Fahrer oder andere Personen."
Außerdem spezifizieren die Eventnotes von Niels Wittich in der Saison 2022, dass die Fahrer zu jeder Zeit eine Maximalzeit unterbieten müssen, um auf der Strecke keine unnötigen Hindernisse darzustellen. Die zulässige Maximalzeit wird im Anschluss an den ersten Trainingstag durch die Rennleitung an die Teams weitergegeben.