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Ralf Schumacher: Red Bull wäre das schnellere Auto gewesen
Doppelsieg für Ferrari, Nullnummer für Red Bull - Ein Ergebnis, auf dem die Scuderia aufbauen kann, aber ist das im weiteren Saisonverlauf zu halten?
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat beim Bahrain-Grand-Prix 2022 seinen ersten Sieg in der Formel 1 seit Singapur 2019 geholt - und wieder war es ein Doppelsieg. Trotzdem wird sich die Scuderia kaum auf den Lorbeeren ausruhen können. Denn Max Verstappen war äußerst stark und hätte laut Formel-1-Experte Ralf Schumacher auch gewinnen können.
© Motorsport Images
Charles Leclerc vor Max Verstappen: Hätte der Red Bull schneller gekonnt? Zoom Download
"Ich sage immer noch, dass der Red Bull, wenn er vorne gewesen wäre, wahrscheinlich sogar das schnellere Auto gewesen wäre, zumindest mal mit Max", so Schumacher bei 'Sky'. Aber auch, da heute Perez ein starkes Rennen gefahren im Gegensatz zu Sainz. Der hatte ein bisschen Schwierigkeiten."
Das spricht dafür, dass das RedBull-Paket stärker gewesen sein könnte als es die Positionen ausgesagt haben. Und traditionell ist Bahrain eine Strecke, die Ferrari tendenziell eher entgegenkommt als Red Bull. (Du willst wissen, ob Ferrari diese Form auch in Dschidda halten kann? Sichere Dir jetzt die Formel 1 mit dem Sky-Sport-Paket)
Was, wenn Max vorne gewesen wäre?
Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann - bei allem berechtigten Frust nach diesem Rennen - zumindest einen positiven Aspekt mitnehmen: "Das Positive für uns ist, dass wir ein äußerst konkurrenzfähiges Auto hatten. Wir haben an verschiedenen Punkten des Rennens um den Sieg gekämpft." Er glaubt aber nicht, dass Red Bull den Speed von Charles Leclerc in diesem Rennen gehabt hätte.
Auch Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko zollt Respekt: "Wir waren überrascht vom Speed vom Ferrari. Aber ich glaube trotzdem: Wenn wir vorne gewesen wären, wäre das Leben einfacher gewesen."
Ein Strategiefehler von Red Bull hat das verhindert: Verstappen sollte die Reifen auf der Outlap vorsichtig anfahren. In beiden Fällen landete er daraufhin knapp hinter Leclerc, als dieser eine Runde später aus der Box kam.
Verstappen reagierte am Funk sauer - berechtigterweise. "Der Undercut wurde von uns unterschätzt", gibt Marko zu. "Aber trotzdem, wenn Max vorne gewesen wäre, hätte es vielleicht anders ausgeschaut."
Leclerc und Binotto rehabilitieren sich
Doch letztlich hat Leclerc seinen ersten Sieg seit Monza 2019 eingefahren und dabei auch einen wichtigen psychologischen Sieg über Carlos Sainz errungen. Schließlich war Leclerc in der Formel-1-Saison 2021 angesichts der Leistungen des Spaniers immer wieder in die Kritik geraten.
"Und das schon zu Recht", findet Ralf Schumacher. "Er war ja schon so ein bisschen das Wunderkind, nachdem es für ihn gegen Sebastian Vettel so gut lief. Dann ist Carlos Sainz gekommen, den keiner so stark eingeschätzt hat. Und auf einmal war der da und hat im vergangenen Jahr weniger Fehler gemacht. Deshalb ist es wichtig für Leclerc, diesen Erfolg mitzunehmen und die Welle weiter zu reiten."
Ein anderer Roter, der angesichts der mäßigen Leistungen in den vergangenen Jahren öfter kritisiert wurde, ist Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Der hat erst einmal seine Revanche gegen Schumacher bekommen, wie dieser zugibt: "Ich bin mit ihm ja immer sehr schonungslos umgegangen. Das ist halt so, das weiß er auch. Da hat er mich schon nach dem Qualifying besonders nett angegrinst."
"Aber das ist auch nicht schlimm; er weiß, wie es ist und er erlebt das auch jeden Tag in Italien. Auf der anderen Seite ist klar: Wenn ich in der Formel 1 bin und für so einen Traditionsrennstall arbeite, dann muss alles funktionieren. Und wir wissen alle, dass es zu lange gedauert hat, bis Ferrari jetzt zumindest wieder in der Lage ist, zu siegen."