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Red Bull "sehr zufrieden" mit Bestzeit und Verstappen-Speed
Wie Formel-1-Weltmeister Max Verstappen das Training in Bahrain bewertet und welches Team Red Bull als Hauptgegner beim ersten Rennen 2022 ausgemacht hat
(Motorsport-Total.com) - Der Weltmeister steht ganz vorne: Max Verstappen hat den Trainingsauftakt zum ersten Rennen der Formel-1-Saison 2022 in Bahrain bestimmt und mit 1:31.936 Minuten die bisher beste Runde mit einem diesjährigen Auto gedreht. Anschließend war der Titelverteidiger ebenfalls bester Dinge: Er sei "sehr zufrieden" mit dem ersten Tag am Bahrain International Circuit bei Sachir, sagt Verstappen.
© Motorsport Images
Max Verstappen im Red Bull RB18: Bestzeit im Freitagstraining in Bahrain Zoom Download
Der Red Bull RB18 habe sich auf der Strecke "gut" angefühlt. "Wir hatten hier getestet, also geht man mit einer besseren Basis ins Wochenende. Und es fühlte sich okay an. Wir haben ein paar Dinge am Auto probiert, und alles scheint gut funktioniert zu haben. Es war ein ordentlicher und sauberer Tag."
Ob sein Fahrzeug eher über die eine schnelle Runde oder über die Distanz besser gelaufen sei? "Beides [war] sehr gut", meint Verstappen. Sein RB18 habe die unterschiedlichen Szenarien "mitgemacht". Und Verstappen betont nochmals, "sehr zufrieden" zu sein mit der technischen Ausgangslage.
Warum Perez nicht auf Touren kam
In der Garage nebendran aber lief es bei Sergio Perez nicht ganz so rund: Der zweite Red-Bull-Fahrer kam 1,022 Sekunden hinter Verstappen nur auf P7 im Klassement, was aber auch mit einer anderen Abstimmung des Fahrzeugs zusammenhing, so versichern Perez und Teamchef Christian Horner.
Horner sagt: "Checo hat ein paar andere Dinge an seinem Auto ausprobiert. Denn wenn du nur begrenzt Zeit hast, zwei Stunden, dann gehst du beim Set-up unterschiedliche Wege, speziell mit einem neuen Auto. So kriegst du möglichst viele Daten." Verstappen und Perez seien mit "technisch und mechanisch unterschiedlichen" Autos gefahren im Freitagstraining, weitere Details nennt Horner nicht.
Perez hatte dabei aber weniger Spaß als Teamkollege Verstappen, denn er spricht von "ein paar Problemen mit den Bremsen beim Longrun" und generell auch davon, dass seine Crew noch Arbeit vor sich habe. Nachsatz: "Hoffentlich suchen wir uns die besten Dinge [aus den Daten] heraus und können eine gute Pace herausarbeiten."
Wo steht Red Bull im Kräfteverhältnis?
Generell, so sagt Horner, stehe sein Team gut da. Es sei ein "positiver Tag" für Red Bull gewesen. Der RB18 hätte in beiden Einheiten über kurze und längere Versuche guten Speed bewiesen und habe "ziemlich ordentlich" ausgesehen. "Mit unserem Auftritt sind wir ziemlich zufrieden", meint Horner.
Bleibt die Frage, wo sich Red Bull damit ins neue Formel-1-Kräfteverhältnis einsortiert. Da will sich Verstappen nicht festlegen und "mal noch abwarten". Begründung: "Bisher war noch niemand wirklich im Quali-Trimm unterwegs." Es sehe aber "gut" aus für Red Bull.
Es fällt der Name Ferrari ...
Ein Gegner, den Verstappen explizit beim Namen nennt, ist Ferrari. Das Traditionsteam hat im zweiten Freien Training die Positionen zwei und drei belegt, kam Verstappen mit Charles Leclerc bis auf 0,087 Sekunden nahe und machte auch über die Distanz einen ähnlich starken Eindruck wie Red Bull. Das Team sei "nahe dran", bekennt Verstappen, "aber das macht es ja auch spannend".
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Auch Horner hält Ferrari für "sehr schnell", was sich schon bei den Tests immer wieder gezeigt habe. Deshalb könnte der F1-75 am Samstag im Qualifying "das Auto sein, das es zu schlagen gilt", meint Horner.
Er schwärmt regelrecht von der Ferrari-Renaissance, wenn er weiter sagt: "Schön zu sehen, dass Ferrari wieder konkurrenzfähig ist. Ferrari ist ein Gigant, der zuletzt ein bisschen ruhiger war. Man hat dort aber früh mit diesem Projekt begonnen, und jetzt steht Ferrari mit einem tollen Auto da."
Wie sich Red Bull und Mercedes unterscheiden
Von Red Bulls bisherigem Rivalen Mercedes war da noch gar nicht die Rede, und das hat auch Gründe: George Russell verlor als Vierter fast vier Zehntel auf Verstappen, Lewis Hamilton als Neunter über 1,2 Sekunden. Zudem hinterließ der W13 den weitaus nervöseren Eindruck auf der Strecke, vor allem das "Porpoising", das Hüpfen auf der Vorderachse, macht Mercedes weiterhin zu schaffen.
Red Bull leide "weniger" unter dem Porpoising-Effekt als Mercedes, wo sich das Phänomen "besonders aggressiv" bemerkbar mache, so Horner.
"Man muss erst einmal verstehen, wodurch es ausgelöst wird, ehe man es bekämpfen kann. Und je tiefer man das Auto abstimmt, umso schlimmer wird es. Aber unsere Leute haben da gute Arbeit geleistet. Wir hatten es ziemlich heftig [beim Wintertest] in Barcelona, aber ich glaube, wir verstehen es allmählich und kriegen es auch in den Griff."