Brundle wünscht sich "geteilten" F1-Titel für Verstappen und Hamilton
Sky-Experte Martin Brundle würde einen geteilten Titel in dieser Formel-1-Saison passend finden und bezeichnet die letzten Runden in Abu Dhbai als "verwirrend"
(Motorsport-Total.com) - Nach dem kontroversen Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi würde sich TV-Experte Martin Brundle wünschen, dass sich Lewis Hamilton und Max Verstappen den WM-Titel teilen könnten. Das würde der so hart umkämpften Saison wohl am ehesten gerecht, meint der Brite in seiner Sky-Kolumne.
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Zwar hält Brundle auf die Frage, ob Verstappen den Titel verdient habe, fest: "Natürlich hat er das. Er führte 652 Runden im Vergleich zu Lewis' 303. Er ging aus 15 der 22 Rennen als WM-Führender, darunter die letzten sieben. Er gewann zehn Rennen im Vergleich zu acht von Lewis, und es waren 18 Podien gegenüber 17."
Auf dem Weg dorthin habe der Red-Bull-Pilot zuweilen auch "nicht das größte Glück" gehabt, schreibt Brundle weiter, "bis zu den letzten Kilometern, versteht sich."
Gegen das eigene Reglement
Damit spricht er die Schlussphase des Abu-Dhabi-Grand-Prix an, in der Verstappen von einer späten Safety-Car-Phase profitierte. Auf frischeren Reifen nutzte er die letzte Runde nach dem Restart, um Hamilton, der auf abgenutzten Reifen unterwegs war, zu überholen und den Sieg zu erringen, der ihm den Titel sicherte.
In der Kritik steht in diesem Zusammenhang vor allem FIA-Rennleiter Michael Masi, der in der besagten Safety-Car-Phase zuwider des geltenden Reglements handelte, das den Protest von Mercedes auf sich zog. Zwar wurde dieser zurückgewiesen, doch noch hält sich das Team die Option auf Berufung offen.
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Es ist unklar, ob eine solche Berufung Erfolg haben könnte, und selbst wenn den Beschwerden stattgegeben werden sollte, ist es unwahrscheinlich, dass die FIA Verstappen nur wenige Tage nach seinem Sieg den Titel wieder entziehen möchte.
Hamilton war "herausragend"
Unter diesen Umständen wäre ein "geteilter" Titel ein zufriedenstellendes Ergebnis, findet Formel-1-Experte Brundle. Denn: "Lewis hätte seinen achten Titel ebenso verdient. Ich wünschte, sie könnten ihn sich teilen, um ehrlich zu sein."
"Sein pures Tempo, seine Beständigkeit, seine Entschlossenheit, sein Stil, seine Klasse und seine Ausdauer, vor allem in der Schlussphase, waren herausragend", lobt er Hamiltons Performance und erinnert an den "fulminanten Start", mit dem er in seinen 288. Grand Prix ging und von Platz drei gleich mal in Führung ging.
Dort blieb er bis zur besagten Schlussrunde. Auch aus der Sicht von Brundle lief da einiges schief: "Die letzten Runden in Abu Dhabi, als die Augen der Welt auf uns gerichtet waren, waren nicht unser bester Moment. Einige Dinge müssen sich in diesem Winter ändern. Wir haben unsere Fans am Sonntag sicherlich verwirrt."
Alonso: Müssten Trophäe teilen
Mit der Idee, den Titel zu teilen, ist Brundle übrigens nicht allein. Auch der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso deutete nach dem Rennen etwas ganz Ähnliches an.
"Wenn man die 22 Rennen zugrunde legt, könnte, wie ich schon am Donnerstag sagte, jeder von beiden Weltmeister sein", urteilte der Alpine-Pilot. "Ich denke, wenn man die Trophäe in zwei Teile aufteilen könnte, wäre dies mehr als jedes andere Jahr das richtige Jahr dafür. Denn beide waren wirklich herausragend."