• 12. Dezember 2021 · 21:32 Uhr

"Unwürdige Verlierer": Marko attackiert Mercedes und droht mit RB-Ausstieg!

Helmut Marko attackiert Mercedes nach deren Protest in Abu Dhabi scharf und droht mit einem Ausstieg von Red Bull aus der Formel 1, sollte sich nicht einiges ändern

(Motorsport-Total.com) - Nach dem abgewiesenen Protest von Mercedes gegen das Rennergebnis beim Formel-1-Finale in Abu Dhabi hat Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko scharf gegen den großen Konkurrenten geschossen. "Es ist eines WM-Finals unwürdig, dass die Entscheidung so hinausgezögert wird. Das spricht aber für die Gesinnung eines, ich würde sagen, unwürdigen Verlierers, wenn man solche Einsprüche und Proteste einlegt", sagt Marko.

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Helmut Marko (M.) feiert den WM-Titel für Max Verstappen (r.) Zoom Download

Er vermutet bei Mercedes eine Kränkung der Ehre. "Wir haben mit einem jungen Kerl und einem jungen, motivierten Team diese siebenjährige Dominanz gebrochen", meint Marko und schiebt nach: "Es ist widerlich, was sie nach dem Rennen gemacht haben, einen Protest einzulegen, bei dem klar war, dass er nicht funktionieren wird. Das ist für mich ein sehr schlechter Verlierer."

Mercedes hat sich einen offiziellen Einspruch gegen die Entscheidung der Stewards offengelassen, doch das kümmert Marko nicht mehr. "Das ist uns egal. Wir sind der moralische Sieger, ob das jetzt so oder so kommt", stellt er klar. Gleichzeitig droht der 78-Jährigen offen mit einem Ausstieg aus der Formel 1, sollte sich an gewissen Gegebenheiten nichts ändern.

"Wir werden unser Engagement in der Formel 1 überdenken, wenn das nicht entsprechende Auswirkungen für die zukünftigen Meisterschaften hat", sagt er deutlich. Was er konkret fordert ist eine Überarbeitung des Regelwerks und der Entscheidungsprozesse in der Königsklasse.

Marko fordert personelle Konsequenzen

"Das ganze System gehört überdacht. Es gehört Konstanz hinein, es können Entscheidungen nicht einmal so ausgelegt werden und einmal so ausgelegt werden. Die Regeln müssen vereinfacht werden. Die Prämisse muss sein: Let's race!", so Marko.


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Die Regeln müssten "so sein, dass eine schnelle Entscheidung möglich ist und die müssen von den Verantwortlichen in Sekundenschnelle vollzogen werden. Und diese Entscheidungen können nicht derartig variieren", spielt er auch auf die Strafen der vergangenen Rennen an.

Im Zentrum der Kritik stand dabei auch immer wieder Rennleiter Michael Masi. Dieser löste das Chaos in Abu Dhabi durch seine Entscheidungen in der Schlussphase erst aus. Obwohl Red Bull schlussendlich davon profitierte, hält Marko auch personelle Konsequenzen nach den Erfahrungen der Saison für unvermeidlich.

"Nachdem so viele Fehler und hinterfragungswürdige Entscheidungen gefällt werden, ist sicher großer Handlungsbedarf. Jetzt kommt ja ein neuer Präsident, also der möchte als erstes hier ansetzen", sagt Marko mit Blick auf den Nachfolger von FIA-Präsident Jean Todt, der am 17. Dezember gewählt wird. Und die Stewards seinen ohnehin "auf alle Fälle zu hinterfragen".

Horner: Verstappen ist der verdiente Champion

Red-Bull-Teamchef Christian Horner zeigte sich über die Abläufe nach dem Rennen in Abu Dhabi "sehr enttäuscht". Allerdings sei es ein "unglaubliches Jahr" gewesen und das Team sei "sehr, sehr stolz" auf den neuen Weltmeister Max Verstappen und auf "das gesamte Team". Verstappen sei der "verdiente Weltmeister, das kann ihm keiner wegnehmen".


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Allerdings, gibt Marko zu, habe Verstappen die Unsicherheit bis zum Urteil der Stewards mit Anspannung verfolgt.

"Der war etwas nervös. Viel nervöser als vor dem Start", sagt der Österreicher, der eine "Kampagne" gegen seinen Fahrer sah. "Es war fantastisch, wie er dem Druck standgehalten hat", sagt Marko. Der neue Champion selbst sprach von einem "insgesamt sehr stressigen Tag", den er mit einem "winzigen Getränk" beschließen wolle.

Wenig überraschend haben die Stewards nach Meinung von Horner die "richtige Entscheidung" getroffen, den Protest von Mercedes abzuschmettern. Masi habe trotz des Verstoßes gegen das eigene FIA-Reglement im Sinne des Rennsports entschieden.

"Michael wollte sie fahren lassen und das ist etwas, worüber wir bereits seit Jahren gesprochen haben. Niki Lauda hat das Konzept des 'Let them race' einst begonnen. Und das hat er befolgt", meint Horner.

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