• 12. Dezember 2021 · 08:09 Uhr

"Lächerlich": So reagiert Michael Masi auf Verstappens scharfe Kritik

Warum wird nicht jedes Rennen gleich behandelt, wundert man sich bei Red Bull? FIA-Rennleiter Michael Masi liefert darauf eine einleuchtende Antwort!

(Motorsport-Total.com) - Vor dem großen Showdown in der Formel-1-WM 2021 Rennen in Abu Dhabi (ab 14:00 Uhr im Formel-1-Liveticker) hat FIA-Rennleiter Michael Masi in seinen Eventnotes darauf hingewiesen, dass die Rennkommissare im Falle einer Kollision theoretisch sogar dazu berechtigt sind, einen Punktabzug als Strafe zu verhängen. Das Signal, das damit gesendet werden sollte, ist klar: Max Verstappen wäre Weltmeister, sollten er und Lewis Hamilton ausscheiden - und der Red-Bull-Pilot soll angesichts eines drohenden Punktabzugs gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen.

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FIA-Rennleiter Michael Masi hofft auf einen ruhigen Sonntagabend in Abu Dhabi Zoom Download

So wurde der Masi-Hinweis in den Eventnotes zumindest weitgehend interpretiert - offenbar auch von Verstappen selbst: Hamilton habe nach dem Crash in Silverstone eine Zehnsekundenstrafe erhalten, "aber das Rennen gewonnen. Jetzt erwähnt die FIA plötzlich, dass dir als Fahrer auch Punkte abgezogen werden können. Ich finde das lächerlich", sagt er in einem Interview mit dem 'Telegraaf'.

Red Bulls Vorwurf lautet im Kern: Warum wurden Hamilton für den Sieg in Silverstone keine Punkte abgezogen, doch beim Saisonfinale in Abu Dhabi könnte das plötzlich drohen? Christian Horner hat sich in der Teamchef-Pressekonferenz am Freitag bereits darüber geärgert, dass offenbar doch nicht jedes Rennen gleich behandelt wird, wie die FIA das immer behauptet.

Aber FIA-Rennleiter Michael Masi kann sein Vorgehen gut argumentieren: "Das Internationale Sportgesetzbuch gilt das ganze Jahr. Aber es ist das letzte Rennen der Weltmeisterschaft. Nehmen wir mal an, es gibt für einen Regelverstoß am Sonntag eine Gridstrafe. Dann gibt es ja kein nächstes Rennen mehr, um diese anzuwenden", sagt er im Interview mit 'Sky'.

Ein Punktabzug sei schon immer "eine der zur Verfügung stehenden Strafen" gewesen, und im Sportgesetzbuch steht, dass diese unter besonderen Umständen angewendet werden darf. Solche Umstände wären bei einem WM-entscheidenden Crash womöglich gegeben. Und den Präzedenzfall gibt's auch: Michael Schumacher wurden 1997 alle Punkte gestrichen, nachdem er beim Finale in Jerez (erfolglos) versucht hatte, Jacques Villeneuve von der Strecke zu rammen.

Masi erklärt: "Die Kommissare können auf eine ganze Reihe verschiedener Strafen zurückgreifen. Eine Sache, die wir uns vor Augen halten müssen, ist: Es ist nun einmal das letzte Rennen der Saison. Eine Gridstrafe für das nächste Rennen würde für den Fahrer nichts bedeuten. Auf der Basis müssen wir uns das anschauen."

"Es war eine Warnung an alle. Denn es gibt ja auch noch andere Kämpfe in der WM, in der Konstrukteurswertung zum Beispiel, auch abseits von Mercedes und Red Bull. Damit haben wir alle daran erinnert, dass ein Punktabzug eine der Strafen ist, die die Kommissare verhängen können, um allen klarzumachen, dass wir durchaus Mittel haben, nötigenfalls etwas zu unternehmen."


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Dass sich Verstappen insbesondere nach dem kontroversen Grand Prix in Saudi-Arabien, bei dem der Red-Bull-Pilot gleich zweimal bestraft wurde, ungerecht behandelt fühlt, kann Masi nachvollziehen. "Wenn du derjenige bist, der eine Strafe bekommt, findest du das immer zu hart", zeigt er Verständnis.

Aber Verstappens Wahrnehmung entspreche nicht der Wahrheit: "Mercedes ist das in Brasilien mit Lewis auch so ergangen, mit Lewis. Aber ich kann versichern, dass wir jeden Fahrer und jedes Team gleich behandeln. Jeder Fahrer hat das Recht auf eine Meinung. Aber im Grunde weiß jeder, dass es ein fairer Prozess ist", unterstreicht Masi.

Was das bevorstehende Rennen in Abu Dhabi betrifft, wünscht er sich einen ruhigen Sonntagabend mit einer sportlich fairen Entscheidung: "Das Letzte, was wir wollen, ist eine Entscheidung bei den Kommissaren oder, noch schlimmer, eine Entscheidung Wochen später vor dem Berufungsgericht", stellt der Australier, seit 2019 Rennleiter der Formel 1, klar.

"Es ist nicht meine Entscheidung, ob diese WM bei den Kommissaren entschieden wird oder nicht. Wir haben zwei Fahrer, die involviert sind, nämlich Max und Lewis. Die beiden haben es selbst in der Hand. Die Fahrer wissen genau, was richtig und was falsch ist. Ich denke, dass zwischen den beiden Titelanwärtern ziemlich klar ist, wo sich die Linie befindet", meint Masi.

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