• 05. Dezember 2021 · 17:06 Uhr

Lewis Hamilton: Bei nächster Verwarnung droht eine Gridstrafe!

Nach dem Zwischenfall mit Nikita Masepin in Saudi-Arabien hat Lewis Hamilton nun zwei Verwarnungen auf dem Konto - Bei einer dritten droht eine Gridstrafe

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wurde vor dem Formel-1-Qualifying in Saudi-Arabien gleich zweimal von einer Strafe verschont. Über das vermeintliche Gelbvergehen wurde alles gesagt, aber was war eigentlich mit der Situation mit Nikita Masepin? Hamilton erhielt für seine Behinderung des Russen im dritten Training eine offizielle Verwarnung, zudem muss Mercedes 25.000 Euro zahlen.

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Lewis Hamilton könnte im Saisonfinale doch noch eine Strafe drohen Zoom Download

Wenngleich die Stewards dem Team die hauptsächliche Verantwortung zuschrieben, so drückten sprachen sie Hamilton mit der Verwarnung nicht komplett frei von der Schuld an der Situation. Und im Titelkampf könnte die Verwarnung indirekt vielleicht noch einmal wichtig werden.

Denn für den siebenmaligen Weltmeister war es die zweite Verwarnung in der laufenden Saison. Die erste hatte er in Mexiko bekommen, nachdem er nach einem Ausritt auf unsichere Art und Weise und nicht wie vorgeschrieben auf die Strecke zurückgekehrt war.

Verwarnung auch wegen politischer Statements möglich

Noch hat Hamilton nichts zu befürchten, sollte er sich im Rennen in Saudi-Arabien oder im Verlaufe des Wochenendes in Abu Dhabi allerdings eine weitere, dann dritte, Verwarnung einhandeln, wird es ungemütlich. Denn für drei Verwarnungen im Laufe einer Saison sieht das Reglement eine Strafversetzung um zehn Startplätze vor.


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Dabei muss es in Hamiltons Fall nicht einmal ein Fehlverhalten im Cockpit sein. Sebastian Vettel etwa erhielt in Ungarn eine offizielle Verwarnung, weil er bei der Hymne ein Regenbogen-T-Shirt trug. Zwar müssen, damit eine Startplatzstrafe ausgesprochen wird, mindestens zwei der drei Verwarnungen wegen eines Vergehens im Auto ausgesprochen werden. Dies wäre bei Hamilton nun aber gegeben.

Fehler laut Stewards eher beim Team

Was genau war eigentlich passiert? Hamilton fuhr während des dritten Freien Trainings eine langsame Runde und schlich um den Kurs, von hinten kam Masepin auf einer schnellen Runde angeschossen. In Kurve 8 trafen sich beide dann, da es sich um eine blinde Kurve handelte, konnte Masepin Hamilton vorher nicht sehen. Gerade noch so konnte der Russe eine Kollision vermeiden.

Hamilton argumentierte später, er habe von seinem Renningenieur Peter Bonnington nicht rechtzeitig eine Information darüber erhalten, wo sich Masepin genau befindet. "Mir wurde zu Beginn der Runde gesagt, dass Nikita zehn Sekunden hinter mir ist. Aber es ist eine so schwierige Strecke, du brauchst die Info, wenn er vier oder drei Sekunden zurück ist, damit du weißt, wann du zur Seite fahren musst", sagt er.

Die Stewards waren mit der Argumentation insofern einverstanden, dass Mercedes die hauptsächliche Strafe erhielt. Obwohl es "letztlich in der Verantwortung des Fahrers liegt, Behinderungen zu vermeiden, muss sich der Fahrer auf dieser Strecke auf eine effiziente Kommunikation mit dem Team verlassen", hieß es in der Urteilsbegründung.


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Weiter formulierten die Stewards: "Dies war in diesem Fall nicht gegeben und dementsprechend wird die Strafe gegen den Wettbewerber verhängt."

Masepin nimmt es gelassen

Masepin selbst wollte das Thema nicht höher hängen als nötig. "Von meiner Seite aus war es keine große Sache. Wir trainieren, um die notwendigen Reaktionen zu haben, um solche Situationen zu vermeiden", sagt der Haas-Pilot. Hamilton und er hätten sich kurz danach bereits Nachrichten geschickt.

"Es tat ihm sehr leid, was passiert ist. Und er sagte, dass sie nicht den besten Job gemacht haben", so Masepin, der über Hamiltons Reaktion erfreut war. "Es ist wirklich schön zu sehen, dass die erfahrene und ältere Generation diesen Dingen wirklich Aufmerksamkeit schenkt. In der Formel 2 denkt ein Fahrer vielleicht nie darüber nach, in der Formel 1 ist es ein siebenmaliger Weltmeister ist", sagt er.


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Im ersten Moment selbst, gibt Masepin zu, habe er im Cockpit "vielleicht ein oder zwei Schimpfwörter" abgelassen, "aber ich habe da viel Erfahrung. Hier kann man sich nicht auf die Spiegel verlassen, man verlässt sich auf den Ingenieur, und der Ingenieur ist kein Roboter, er ist ein Mensch, und er hat so viele Aufgaben zu erledigen", zeigt der 22-Jährige Verständnis.

Masepin: "Wenn das der Preis war..."

Masepin war im Nachgang sogar froh, dass Hamilton nicht bestraft wurde. Dies wäre ihm sogar ziemlich unangenehm gewesen. "Ich mag Lewis wirklich, und ich wünsche ihm alles Gute für seinen Titelkampf. Und ich würde nicht wollen, dass er für etwas bestraft wird, das mit mir zusammenhängt", stellt er klar.

Masepin weiter: "Er hat sich wahrscheinlich auf seine Lenkradeinstellung konzentriert und darüber nachgedacht, wie er im Qualifying eine bessere Rundenzeit erreichen kann. Wenn der Preis dafür war, dass ich eine meiner Runden im dritten Training nicht zu Ende fahren konnte, dann soll es so sein."

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