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Doppelt Gelb missachtet? Zwei Untersuchungen gegen Lewis Hamilton!
Update: Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton werden gleich zwei Regelverstöße im dritten Training vorgeworfen, ihm droht eine Strafversetzung in der Startaufstellung
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ist Gegenstand einer Untersuchung der Sportkommissare. Der Grund: Dem Mercedes-Fahrer wird vorgeworfen, um 15:22 Uhr im dritten Freien Training zum Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda (das Rennen hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) doppelt gelb geschwenkte Flaggen missachtet und damit einen Regelverstoß begangen zu haben.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton im Mercedes W12 im dritten Freien Training in Dschidda Zoom Download
Die Situation hat sich im ersten Streckensektor des Jeddah Street Circuit zugetragen. Und in der Onboard-Perspektive von Sergio Perez, der sich hinter Hamilton befand, sind entsprechende Gelb-Signale am Streckenrand gut zu erkennen. Auch Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas sah eine gelbe Flagge und informierte das Team, das ihn daraufhin zum Abbruch der Runde aufforderte.
Hamilton fuhr derweil zum Zeitpunkt des Zwischenfalls an beiden Red-Bull-Autos vorbei und überholte auch AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda, da er sich auf einer schnellen Runde befand. Er erzielte im ersten Sektor sogar die bis dahin beste Zwischenzeit.
Haas fragt nach bei Rennleiter Masi
Haas fragte direkt nach der Situation bei Formel-1-Rennleiter Michael Masi nach. Teammanager Mark Lowe: "Was denkst du über diesen Zwischenfall?" Antwort Masi: "Überhaupt nicht gut. Ich werde das mit dem Team direkt klären. Und ich habe auch mit den Leuten hier gesprochen, denn es wurden in dem Sektor keine Flaggen gezeigt, weder für Nikita noch für Lewis."
Saudi-Qualifying: Doppelgelb-Affäre um Hamilton!
Warum bekommt Verstappen in Katar eine Strafe, Hamilton diesmal aber nicht? Wie entstand die Verwirrung um den angeblichen Protest von Red Bull? Weitere Formel-1-Videos
Sollte sich der Verdacht auf einen Regelverstoß bewahrheiten, droht Hamilton eine Strafversetzung in der Startaufstellung zum Saudi-Arabien-Grand-Prix. Zuletzt in Katar hatten die Sportkommissare Hamiltons WM-Rivale Max Verstappen für schuldig befunden, nicht angemessen auf Doppel-Gelb reagiert zu haben. Die Konsequenz war damals: plus fünf Positionen für Verstappen. Er fiel von Startplatz zwei auf Startplatz sieben zurück.
Eine Bestrafung wäre ein Rückschlag für Hamilton im Titelkampf gegen Verstappen. Denn Verstappen führt zwei Rennen vor Schluss mit acht Punkten und kann theoretisch schon in Dschidda vorzeitig Weltmeister werden.
Experten sehen keine Schuld bei Hamilton
Allerdings: So klar scheint die Situation nicht zu sein. 'Sky'-Experte Damon Hill etwa meint: "Schwer zu sagen. Als [Hamilton] dort vorbeifährt, ist das Warnsignal schon wieder aus."
Auch Martin Brundle, wie Hill ein ehemaliger Formel-1-Fahrer, sagt: "Das ist ein stark mildernder Umstand. Er ist nicht an der Flagge vorbeigefahren. Der Präzedenzfall ist, dass es eine Strafe gibt, wenn du in einen Sektor mit Doppelgelb fährst. Aber Lewis ist nicht einmal in der Nähe von Doppelgelb."
Weitere Untersuchung gegen Hamilton!
Update: Die Sportkommissare haben Hamilton noch aufgrund einer zweiten Situation vorgeladen. Dieses Mal wird ihm die Szene mit Haas-Fahrer Nikita Masepin in Kurve 8 zur Last gelegt. Hamilton befand sich auf einer langsamen Runde und stand Masepin auf der Ideallinie im Weg, sodass der Haas-Mann zu einem riskanten Ausweichmanöver gezwungen war.
Der Vorwurf lautet auf "unnötiges Aufhalten" und könnte im Fall eines Schuldspruchs zum Beispiel eine Verwarnung oder eine weitere Startplatzstrafe nach sich ziehen.
Derweil hat Mercedes einen Fehler im Benzinsystem beim Formel-1-Antrieb von Bottas entdeckt und wird dessen Motor noch vor dem Qualifying austauschen, gegen ein bereits verwendetes Triebwerk. Der Wechsel zieht demnach keine Strafe nach sich.