F1-Training Saudi-Arabien: Vorzeitiges Ende wegen schwerem Unfall!
Ein schwerer Unfall von Ferrari-Pilot Charles Leclerc sorgt für einen Abbruch des Trainings in Dschidda - Lewis Hamilton sichert sich beide Freitagsbestzeiten
(Motorsport-Total.com) - Im Duell mit Red Bull wurde Mercedes vor dem Grand Prix von Saudi-Arabien als Favorit für den neuen Hochgeschwindigkeits-Stadtkurs in Dschidda gehandelt, und tatsächlich sicherte sich Lewis Hamilton im Freitagstraining die Bestzeit. Der WM-Zweite (acht Punkte Rückstand auf Max Verstappen) meisterte die gut sechs Kilometer lange Strecke in 1:29.018 Minuten und setzte sich damit unter Flutlicht an die Spitze.
© Adam Cooper (Motorsport Network)
Nach diesem Crash von Charles Leclerc wurde die Session abgebrochen Zoom Download
Hamilton hatte bereits im ersten Training in der Abenddämmerung Bestzeit erzielt (1:29.786 Minuten), und bestätigte dies auch im zweiten Freien Training. Am Ende lag er 0,061 Sekunden vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas und 0,081 Sekunden vor Überraschungsmann Pierre Gasly (AlphaTauri).
Verstappen fehlten im ersten Training 0,056 und im zweiten 0,195 Sekunden auf Hamilton. Unterm Strich belegte er nach einem starken Start in den Tag den vierten Platz. Sergio Perez im zweiten Red Bull lag hingegen weit zurück. Bei einem Rückstand von 0,750 Sekunden belegte der Mexikaner den neunten Platz.
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Bei Red Bull macht man sich aber angesichts der Mercedes-Bestzeiten noch keine Sorgen. Es gehe "ziemlich eng" zu, findet Teamchef Christian Horner: "Es geht darum, wem es am besten gelingt, das Beste aus seinem Auto herauszuholen."
"Mit den harten Reifen hatten wir das Gefühl, sehr schnell zu sein. Auf den weichen Reifen wurde das Auto dann ein bisschen zu einer Diva. Ich glaube aber, da ist es nicht nur uns so gegangen. Wenn wir das in den Griff bekommen, steckt da noch eine Menge Performance drin", sagt er im Interview mit 'Sky'.
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Auf der Mercedes-Seite zeigte man sich nach dem Freitag "zufrieden damit, wie das Auto auf dem Longrun läuft. Was die einzelne schnelle Runde betrifft, hatten wir aber im ersten Training ein besseres Gefühl als im zweiten", sagt Andrew Shovlin, der Leiter des Ingenieursteams. Man habe aber bereits eine Idee, wie man das in den Griff bekommen möchte.
Wegen eines schweren Unfalls musste das Freitagstraining wenige Minuten vor Schluss unterbrochen werden. Charles Leclerc verlor in Kurve 22 die Kontrolle über seinen Ferrari, kam mit dem Heck ins Rutschen und krachte bei hoher Geschwindigkeit in die Mauer. "Sorry, Jungs!", gab er am Boxenfunk Entwarnung und entschuldigte sich beim Team für den schadensintensiven Fahrfehler.
Um 20:55 Uhr Ortszeit wurde die Session unterbrochen. Zweieinhalb Minuten später dann die Entscheidung von FIA-Rennleiter Michael Masi: Das Training wird nicht mehr fortgesetzt. Die Aufräumarbeiten hätten zu lang gedauert. Obwohl die Sportwarte, unterstützt von erfahrenen Kollegen aus Bahrain, ihren Job am ersten Tag tadellos erledigt haben.
Der Jeddah Corniche Circuit hat seine Feuertaufe ansonsten bestanden. Weil die Bauarbeiten extrem knapp geplant waren, gab es im Vorfeld Befürchtungen, die Strecke könnte nicht rechtzeitig fertig werden. Und tatsächlich gibt es rund um das Areal noch einige Details, die erst fertiggestellt werden müssen. Dabei handelt es sich jedoch überwiegend um kosmetische Dinge.
Die Strecke selbst präsentierte sich in einem guten Zustand, und alles, was für den Fahrbetrieb nötig war, wurde rechtzeitig fertig. Mit 6.174 Kilometern, 27 Kurven, drei DRS-Zonen und extrem hohen Geschwindigkeiten stellt der Kurs für die Fahrer eine echte Herausforderung dar. Insbesondere die schnellen Kurven 5 bis 10 haben es in sich.
Absehbar ist aber, dass es im Qualifying Probleme mit Verkehr geben könnte. Viele der Kurven sind nicht einsehbar, und die schmale Fahrbahn innerhalb der Betonmauern und Fangzäune lässt wenig Platz zum Ausweichen. Im Rennen sind das beste Voraussetzungen für die eine oder andere Safety-Car-Phase.
Die Strecke sei daher, findet Hamilton, ein bisschen gefährlich. Doch als er nach seinem Urteil über den Jeddah Corniche Circuit gefragt wurde, strahlte der siebenmalige Weltmeister: "Unglaublich! Die Strecke ist unglaublich schnell. Hat viel Grip. Der Rhythmus ist toll. Es ist wirklich eine wunderschöne Strecke."
Hinter den Topteams gab es die eine oder andere kleine Abweichung von der üblichen Hackordnung. Die beiden Alpine-Piloten sicherten sich die Positionen fünf und sechs, gefolgt von Carlos Sainz im zweiten Ferrari und Yuki Tsunoda (AlphaTauri). Spannend: Zwischen P5 und P10 lagen trotz der langen Strecke nur drei Zehntelsekunden.
Sebastian Vettel (Aston Martin) wurde im zweiten Training mit 1,484 Sekunden Rückstand 16., unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Lance Stroll. Mick Schumacher touchierte zwischendurch mal eine der Mauern, lieferte sonst aber eine starke Leistung ab. Am Ende war er um eine Sekunde schneller als sein Haas-Teamkollege und sicherte sich Rang 18.