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Toto Wolff vor Saudi-Arabien: Mercedes W12 "so gut wie noch nie"
Im Showdown mit Red Bull sieht sich Mercedes bestens gerüstet: "Unsere Mission ist klar", sagt Toto Wolff - TV-Experten geben WM für Red Bull aber noch nicht verloren
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Back-to-Back-Sieg von Lewis Hamilton in Brasilien und Katar geht Mercedes mit einigem Rückenwind in die letzten beiden Rennwochenenden dieser Formel-1-Saison. Nur acht Punkte trennen den Briten von Red-Bull-Rivale Max Verstappen, dem Team fehlen lediglich fünf Zähler auf die Bullen.
"Noch stehen zwei Rennen aus und noch ist das Rennen um beide WM-Titel nicht entschieden. Wir freuen uns alle sehr, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt der Saison noch im Titelkampf befinden", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
"Wenn man bedenkt, wo wir zu Beginn des Sommers gestanden haben, ist das ein Privileg und ein Beleg für unsere Unverwüstlichkeit. Beide Weltmeisterschaften sind noch komplett offen und unsere Mission ist klar." Dafür setzt Mercedes ab Dschidda bei Hamilton wieder den neuen Motor von Brasilien ein.
"Das Auto war zuletzt gut und ist wahrscheinlich so gut wie noch nie in dieser Saison", sieht Wolff sein Team für den Showdown gut gerüstet. "Die Fahrer haben das Vertrauen, um damit bis ans Limit zu gehen. Das ist ermutigend für die letzten beiden Rennen und gibt uns einen enormen Schwung, den wir mitnehmen können."
Wie sich Mercedes auf Dschidda vorbereitet hat
Allerdings sei Dschidda für alle "eine komplett neue Herausforderung", betont der Mercedes-Teamchef. "Es ist eine brandneue Strecke, die wir erst kennenlernen müssen."
Fotostrecke: F1-Premiere in Saudi-Arabien: Dschidda nähert sich der Fertigstellung
Der neue Straßenkurs in Dschidda nähert sich der Fertigstellung. Er wurde in einer Rekordzeit von sieben Monaten gebaut. So sieht die Formel-1-Strecke zwei Wochen vor ihrem Debüt aus! Fotostrecke
"Entsprechend haben wir hinter den Kulissen viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt, um sicherzustellen, dass wir am Freitag sofort durchstarten können. Denn es wird entscheidend sein, in den ersten Trainings so viele Informationen wie möglich zu sammeln."
Es handele sich um einen schnellen Straßenkurs mit langen Vollgaspassagen und mehreren schnellen Kurven, beschreibt Wolff die Strecke. "Dabei sind die Leitplanken nie weit weg, was sowohl hohes Risiko als auch eine Chance darstellt. Wir sind auf der Jagd, motivierter denn je und freuen uns auf das Renndebüt in Saudi-Arabien."
Brundle: Plötzlich ist Lewis Hamilton der Favorit
Sky-Experte Martin Brundle analysiert: "Saudi-Arabien sieht aus wie eine enorm schnelle Strecke zwischen zwei Mauern, die Mercedes in die Hände spielt, soweit wir das beurteilen können. Und Lewis ist gerade wieder in Fahrt gekommen, als hätte er den Turbo eingelegt. Da fragt man sich, ob er damit nicht Favorit auf den Titel ist."
Marc Surer: Was für Red Bull & Verstappen spricht
Welchen Vorteil Mercedes verloren hat und unter welchen Umständen Max Verstappen in Dschidda gegenüber Lewis Hamilton besser dran sein könnte. Weitere Formel-1-Videos
"Aber es bedarf nur eines Ausrutschers, einer Panne, eines Kontakts, eines Reifenschadens, was auch immer, und Max kann am nächsten Wochenende den Titel holen. Wahrscheinlich wird er es nicht, aber er könnte es. Es ist also sehr ausgeglichen."
"Ich denke, dass Red Bull sehr auf das Auf und Ab der Saison hoffen wird", sagt Brundle weiter. Denn das ganze Jahr sei "ziemlich zyklisch" verlaufen. "Sie hoffen natürlich, dass es wieder in ihre Richtung geht. In Mexiko-Stadt haben sie dominiert, das hätten sie auf jede Art und Weise gewinnen können."
Webber sieht in dieser Saison einen "Pendeleffekt"
"Dann ist Mercedes mit dem neuen Verbrennungsmotor nach Brasilien gekommen. Ich glaube, sie haben ihre Leistung sehr geschickt eingesetzt, mit all den Möglichkeiten, die sie zur Feinabstimmung ihrer Autos haben. Das ist ihnen mehr als gelungen."
Ob Mercedes Red Bull damit am Ende den Schneid abkaufen wird, wagen weder Brundle noch sein Expertenkollege Mark Webber zu prognostizieren. "Die Wahrheit ist, wir wissen es nicht", sagt Webber. "Wir haben versucht, vorherzusagen, wer auf einigen der Strecken, auf denen wir waren, im Vorteil ist, und es scheint zu schwanken."
"Es gibt eine Art Pendeleffekt in dieser Saison. Noch vor dem ersten Rennen schien Mercedes im Hintertreffen zu sein, nicht wahr? Und es sah so aus, als würde es für Red Bull einfach werden. Aber dann schwankte es und Mercedes konnte sich immer wieder erholen. Das haben sie in dieser Saison schon einige Male bewiesen."
"Aber ich denke, mit einem Punktevorsprung in ein WM-Finale zu gehen, ist immer eine bessere Ausgangsposition. Wie sich das auf der Strecke auswirken wird, wissen wir nicht."