AlphaTauri überrascht in Katar: "Bester Freitag der Saison"
Was sich AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly nach zwei Mal P2 im Freitagstraining der Formel 1 in Katar für das Qualifying auf dem Losail Circuit ausrechnet
(Motorsport-Total.com) - Er war die Überraschung bei der Formel-1-Premiere in Katar (alle Einheiten im kostenlosen Formel-1-Liveticker verfolgen!): Pierre Gasly im AlphaTauri AT02. Denn Gasly belegte in beiden Freien Trainings am Freitag die zweite Position. Auch sein Teamkollege Yuki Tsunoda präsentierte sich auf dem Losail Circuit stark und klassierte sich in den Top 10 der Tageswertung. Deshalb ist die Zufriedenheit groß bei AlphaTauri.
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Pierre Gasly im AlphaTauri AT02 in Katar 2021: Zweiter in beiden Freitagstrainings Zoom Download
Gasly jedenfalls spricht von einem "sehr guten Freitag", vom "besten bisher in dieser Saison", so meint er. "Im Auto fühlte es sich zwar nicht so einfach an, aber die Rundenzeiten sehen wirklich gut aus. Und wir können die Balance noch mehr optimieren."
Mit 1:23.357 Minuten im zweiten Freien Training blieb Gasly nur 0,209 Sekunden hinter der Mercedes-Bestzeit von Valtteri Bottas zurück, stand aber 0,141 Sekunden vor dem Red Bull von Max Verstappen. Und Tsunoda büßte als Siebter auch nur etwas mehr als eine halbe Sekunde auf die Spitze ein.
Avanciert AlphaTauri in Katar zum Favoritenschreck?
Was die Frage aufwirft, ob AlphaTauri im Qualifying zum Favoritenschreck avancieren kann. Da muss Gasly schmunzeln: "Natürlich wollen wir am Ende so weit wie möglich vorne stehen in der Startaufstellung. Wir sind aber auch realistisch: Wir sehen zwar aktuell sehr konkurrenzfähig aus, doch unser Hauptziel ist Alpine." Mit diesem Rennstall streitet sich AlphaTauri um P5 in der Konstrukteurswertung.
Mit Mercedes und Red Bull, die man im Freitagstraining aufgemischt hat, habe man im weiteren Wochenendverlauf wohl wenig bis nichts am Hut, sagt Gasly weiter. "Diese beiden Teams legen für Samstag und Sonntag ja nochmal deutlich zu. Sie sind klarerweise nicht unser Ziel. Wir werden aber versuchen, mit Ferrari und McLaren zu kämpfen." Er sei "wirklich gespannt", ob das auch gelinge, so Gasly.
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Jonathan Eddolls als Chefrenningenieur von AlphaTauri gibt sich ganz optimistisch und wähnt sein Team in einer "starken" Ausgangslage, "vor allem auf einer schnellen Runde", wie er betont. "Die Versuche beider Fahrer waren gut. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Qualifying eine gute Figur abgeben werden."
Was nicht ideal funktioniert hat im Freitagstraining
Nicht ideal verlaufen seien dagegen die Probefahrten mit mehr Sprit im Tank über eine größere Distanz, sagt Eddolls. "Da haben wir uns mit den Reifen etwas schwerer getan und müssen noch Hausaufgaben erledigen."
Genau umgekehrt ist die Situation aber bei Tsunoda, der vor allem von der Longrun-Stärke seines Fahrzeugs überzeugt ist: "Auf Medium war das Auto gut, aber mit Soft hatte ich ein paar mehr Probleme. Da müssen wir uns noch steigern. Und vor allem müssen wir es auf den Punkt bringen, wenn es darauf ankommt."
Zuletzt ist Tsunoda im Qualifying mehrfach in die Top 10 vorgedrungen, hat aber noch kein Stallduell gegen Gasly gewonnen: Der Formel-1-Routinier führt gegen den Neuling in der Qualifikation mit 19:0 und hat in Baku und Zandvoort mit P4 jeweils das beste Qualifying-Ergebnis von AlphaTauri in diesem Jahr erzielt. In Mexiko und in Brasilien war Gasly je Fünfter im Zeittraining.