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Wolff verwundert: Warum gab es für den Startcrash keine Strafe?
Daniel Ricciardo nimmt die Schuld für den Startcrash (zumindest teilweise) auf sich, trotzdem bekam der Australier keine Strafe, was Toto Wolff verwundert
(Motorsport-Total.com) - Im einen Moment als Polesetter noch der Fahrer der Stunde, doch im nächsten schon der Verlierer des Rennens. Schlechter hätte der Grand Prix von Mexiko für Valtteri Bottas nicht beginnen können. Schon in der zweiten Kurve war das Rennen für den Mercedes-Piloten praktisch gelaufen, nachdem er von Daniel Ricciardo in einen Dreher gezwungen wurde.
© Motorsport Images
Für Valtteri Bottas war das Rennen schon in der ersten Kurve gelaufen Zoom Download
Der McLaren hatte den Mercedes in der ersten Kurve touchiert, als Ricciardo innen anbremste. Der Australier büßte dabei seinen Frontflügel ein und musste wie Bottas an die Box kommen.
"Das hat meinen Tag natürlich ruiniert", ärgert sich Bottas. "Ich bin sicher, dass er das nicht mit Absicht gemacht hat, denn es hat auch sein Rennen beeinträchtigt. Aber für mein Rennen war das natürlich nicht ideal", so der Mercedes-Pilot, der die Szene nur kurz beschreibt: "Daniel hat mich hinten getroffen und ich habe mich gedreht. Ich konnte nichts machen."
Ricciardo selbst hatte die Szene im Rennen mehrfach vor Augen. Er dachte die ganze Zeit, dass er sich einfach verbremst hätte und in Bottas reingefahren wäre. "Ich habe mich dafür selbst geschlagen, aber dann habe ich mir die Wiederholung angeschaut", sagt er. Und dort sah die Szene für ihn dann plötzlich anders aus.
Ricciardo: Fühle mich nach Replay etwas besser
"Es sieht so aus, als hätte ich die Räder schon auf der Geraden blockiert, aber dann vor der Kurve schon wieder die Kontrolle zurückbekommen", erzählt er. "Es sieht so aus, als hätte es einfach nicht genügend Platz gegeben. Valtteri ist rübergezogen und hat wohl erwartet, dass er Platz hat, aber dann waren Perez und ich da."
Dass er auf dem schmutzigen Teil der Strecke war, habe vielleicht ein wenig beigetragen. "Aber das ist uns bewusst und das sollten wir wissen", sagt er. "Man kann sehr früh schon etwas Rauch sehen, aber dann hatte ich es eigentlich unter Kontrolle. Ich könnte aber die Lücke sich schließen sehen. Man versucht es noch zu retten, aber es war zu spät."
"Ich gebe Valtteri keine Schuld dafür, weil ich ihn getroffen habe, aber wenn ich es mir so ansehe, ist es einfach ein Startunfall", so der McLaren-Pilot weiter. "Vielleicht war ich da etwas zu optimistisch, aber wenn ich die Lücke nicht nutze, dann macht es jemand anderes und ich sitze am kürzeren Hebel."
"Ich bin natürlich enttäuscht und auch hart zu mir selbst, weil ich mein Rennen nicht in der ersten Runde versauen möchte", sagt Ricciardo. "Aber nachdem ich die Wiederholung gesehen habe, fühle ich mich etwas besser. Es war nur ein kleiner Kontakt, aber wir wissen ja, dass diese Autos nicht viel Schaden vertragen."
Er selbst hatte zu dem Zeitpunkt übrigens nicht gemerkt, dass sein Frontflügel beschädigt war. "Aber dann habe ich in Kurve 2 eingelenkt und gemerkt, dass ich keinen Grip habe. Also wusste ich, dass irgendetwas gefehlt hat."
Wolff: Das hätten sich die Kommissare anschauen sollen
Die Rennkommissare sahen keinen Anlass einzuschreiten und sprachen für keinen Beteiligten eine Strafe aus. Das kam für den ein oder anderen angesichts der jüngsten Linie bei Vorfällen überraschend. Denn in der Türkei wurde etwa Pierre Gasly für einen leichten Schubser in der ersten Kurve gegen Fernando Alonso bestraft - und das auf nasser Piste.
Daher zeigt sich auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff etwas überrascht, dass es keine Untersuchung gab: "Ich denke, dass sich die Kommissare das hätten anschauen sollen", sagt er.
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Zwar hätte eine Bestrafung Ricciardos das Rennen von Bottas nicht mehr gerettet, dennoch hätte es sein Rennen erleichtert, weil er ohne die Strafe den Großteil des Rennens hinter dem Australier hing.
"Aber in dem Moment war der Zug für uns sowieso schon abgefahren. Der Vorfall ist passiert, und wir hätten vielleicht noch ein paar Punkte holen können. Aber das ist ohnehin nicht unser Ziel", sagt Wolff. "Wir wollen ganz vorne fahren. Und McLaren hatte sein eigenes schwieriges Wochenende."
Denn McLaren hat mit nur einem Punkt einen deutlichen Rückschlag im Duell mit Ferrari um Rang drei erlitten. Die Scuderia konnte mit ihren 18 Punkten vorerst an McLaren vorbeiziehen.