• 07. November 2021 · 00:22 Uhr

"Willst du mich verarschen?": Nächster Qualifying-Stunk bei Haas

Nikita Masepin fühlt sich von seinem Team ungerecht behandelt, weil er in Mexiko das nicht durfte, was Mick Schumacher in Zandvoort erlaubt wurde

(Motorsport-Total.com) - Der Qualifying-Streit aus Zandvoort findet bei Haas in Mexiko seine Fortsetzung. Damals hatte es Zoff zwischen Mick Schumacher und Nikita Masepin gegeben, weil Schumacher entgegen der normalen Absprache in der Aufwärmrunde am Russen vorbeigefahren war. Schumacher hatte die Erlaubnis seines Teams, weil er normalerweise die schnellere Outlap fährt.

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Nikita Masepin fühlt sich von seinem Team ungerecht behandelt Zoom Download

In Mexiko (Formel 1 2021 live im Ticker) war es nun Masepin, der das Team bat, an seinem Teamkollegen vorbeizufahren, weil er gerne eine schnellere Aufwärmrunde fahren wollte. Doch Chefingenieur Ayao Komatsu verneinte die Bitte - sehr zum Unmut des Haas-Piloten.

Komatsu: "Es sind fünf Autos vor dir, eine gute Lücke nach hinten."

Masepin: "Ich muss Mick überholen, er ist zu langsam."

Komatsu: "Negativ. Bleib bitte dahinter."

Masepin: "Willst du mich verarschen?"

Komatsu: "Nein, ich möchte dich nicht verarschen, Nikita. Wenn du einen Abstand lassen willst, dann mach es jetzt."

Was Masepin ärgert: In Zandvoort durfte Schumacher überholen, er selbst durfte es aber nun in Mexiko nicht. "Damals wurde mir gesagt, dass die Fahrer das tun dürfen, wenn sie einen anderen Umgang mit den Reifen haben", sagt er gegenüber 'Sky'.

"Anscheinend ist das auf der anderen Seite anders ..."

Und genau das "Identische" sei in Mexiko der Fall gewesen. Weil seine Reifen beim Warten an der roten Ampel kalt wurden, wollte Masepin schneller fahren, als es Schumacher vor ihm tat. "Wir standen 2:30 Minuten ohne Heizdecken da und haben Temperatur in den Reifen verloren", so der Russe.

Die wollte er wiederbekommen, "aber ich habe gesehen, dass mein Teamkollege sehr früh nicht das Gleiche gemacht hat, also dachte ich, dass er vielleicht mit niedrigeren Temperaturen starten möchte", erklärt Masepin. Daher wollte er einen Positionstausch. "Ich hatte das Gefühl, dass ich pushen muss. Aber ich durfte nicht."

Der Russe kritisiert, dass bei Haas anscheinend mit zweierlei Maß gemessen wird: "Ich habe mich an die Regeln gehalten, aber anscheinend ist das auf der anderen Seite der Garage anders", merkt er an.

Dabei betont er, dass es nichts mit seinem eigenen Team bei Haas zu tun habe: "Ich habe intern ein großartiges Team", so der Russe, der aber nach seinem Ausbruch vor den TV-Kameras wenig später versöhnlichere Töne anschlägt: "Ich möchte nur sagen, dass ich eine gute Beziehung zum Team habe. Mehr nicht."

Gefragt, ob er eine Ungleichbehandlung im Team ausmacht, relativiert er seinen Ärger am Funk: "Es gibt nicht viel, was mich im Auto anpisst", stellt er klar. "Ich muss die Fragen kurz halten, weil ich keine Zeit habe. Wir sitzen ja nicht im Pub und trinken Bier", so Masepin. "Du fragst, du bekommst eine Antwort und du respektierst die Antwort."

Schumacher sucht Gespräch nicht

Schumacher selbst möchte zu dem Vorfall nicht viel sagen. Für ihn gab es aber keine Veranlassung, die Positionen zu tauschen - zumal er noch hinter einigen anderen Autos hing. "Ich habe nur gesehen, dass er versucht hat zu überholen. Aber das war in dem Fall eigentlich nicht wirklich nötig, weil eigentlich alle noch genügend Platz hatten", sagt er.

"Die zwei Williams sind vorbeigefahren, von daher habe ich mein Ding dann durchgezogen. Das Team hat das dann gemanagt", so der Deutsche, der das Gespräch mit seinem Teamkollegen nicht suchen wird: "Ich habe damit nichts zu tun in dem Fall", winkt er ab.


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Am Ende landeten Schumacher und Masepin auf den Positionen 18 und 19. Nach diversen Strafen rückt Haas aber bis auf 14 und 15 nach vorne. Trotzdem ist Schumacher unzufrieden: "Insgesamt lief das ganze Qualifying nicht so gut. Wir hatten Schwierigkeiten, das Auto heute einzustellen, und hatten auch im Qualifying hier und da ein paar Fehler drin", hadert er.

Was das Problem mit seinem Boliden war, kann er aber auch nicht genau sagen: "In manchen Kurven hatten wir zu viel Untersteuern, in anderen zu viel Übersteuern. Es war ein bisschen anders als am Freitag", so der Deutsche. "Ich glaube, dass die Strecke nicht die einfachste ist. Wir sollten uns nicht zu lange damit aufhalten und eher aufs Rennen schauen."

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