• 07. November 2021 · 21:44 Uhr

Q&A Mexiko 2021: Verstappen feiert triumphalen Sieg in Perez' Heimat

Max Verstappen hat den Grand Prix von Mexiko gewonnen, Sergio Perez schrammte aber trotz beherztem Fight gegen Lewis Hamilton am zweiten Platz vorbei

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat den "Ausrutscher" im Qualifying korrigiert, den Grand Prix von Mexiko souverän gewonnen und ist damit seiner Favoritenstellung von vor dem Wochenende voll gerecht geworden. Der Red-Bull-Pilot sicherte sich den Sieg im 18. von 22 Saisonrennen vor Lewis Hamilton (Mercedes) und Sergio Perez (Red Bull).

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Max Verstappen hat Lewis Hamilton in Mexiko klar in die Schranken gewiesen Zoom Download

Polesetter Valtteri Bottas (Mercedes) erwischte keinen optimalen Start und wurde in der ersten Kurve auch noch von Daniel Ricciardo (McLaren) umgedreht. Letztendlich belegte der Finne den 15. Platz.

Pierre Gasly (AlphaTauri) wurde Vierter, gefolgt von Charles Leclerc, Carlos Sainz (beide Ferrari), Sebastian Vettel (Aston Martin), Kimi Räikkönen (Alfa Romeo), Fernando Alonso (Alpine) und Lando Norris (McLaren).

Mick Schumacher (Haas) wurde in eine Startkollision verwickelt und schied in der ersten Runde aus.

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Wie lief der Start?

Ganz nach dem Geschmack von Red Bull. Die Top 3 kamen zunächst in etwa gleich gut von der Linie weg. Auf der rechten Seite der Fahrbahn lagen die beiden Mercedes Kopf an Kopf. Verstappen konnte sich dahinter in Bottas' Windschatten hängen, bremste deutlich später, schaffte die erste Kurve trotzdem und ging in Führung. "Weltklasse", applaudierte Nico Hülkenberg im Live-Kommentar bei 'ServusTV'.

Bottas steckte vor der ersten Kurve zurück, um Hamilton nicht zu gefährden. Von hinten rutschte ihm allerdings Ricciardo rein - und drehte den Mercedes um. Seitens der Rennleitung wurde keine Untersuchung des Zwischenfalls eingeleitet - für viele Beobachter überraschend. Bottas und Ricciardo mussten an die Box und fielen auf P17/18 zurück. Glück im Unglück: Für die Aufräumarbeiten musste das Safety-Car auf die Strecke, sodass sie zumindest keine Runde verloren.

Glück hatte in der Situation auch Perez: Er ahnte schon, dass es neben ihm eng werden könnte, und als er den sich drehenden Mercedes sah, wich er instinktiv nach links aus. FIA-Rennleiter Michael Masi hatte erst kurz vor dem Rennen erklärt, dass in der ersten Runde die Regel, außen um den orangefarbenen Pylonen fahren zu müssen, nicht gilt. So durfte der Lokalmatador den dritten Platz vor Gasly behalten.

Weiter hinten kam es zu einer Dreierkollision zwischen Schumacher, Esteban Ocon (Alpine) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri). Im Bottas-Chaos wurde der Platz eng, und Schumacher und Tsunoda nahmen Ocon in die Zange. Die Berührung führte zum Ausfall von Schumacher und Tsunoda. Ocon konnte an 15. Position weiterfahren.

Die weiteren Gewinner des Starts waren Russell (sieben Positionen gewonnen) und Giovinazzi (vier). Die beiden spielten im weiteren Rennverlauf aber keine entscheidende Rolle und sammelten keine Punkte.

War das Rennen damit schon gelaufen?

Ja. Verstappen gab sich beim Neustart keine Blöße und baute den Vorsprung auf Hamilton danach sukzessive aus. Er geriet zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Hamilton versuchte, mit einem früheren Boxenstopp strategisch Druck auszuüben. Das gelang ihm aber nicht. Verstappen hatte auch nach dem Boxenstopp mehr als sieben Sekunden Vorsprung - und die um vier Runden frischeren Reifen (beide Hard).

In Runde 43 meldete sich Verstappen besorgt am Boxenfunk: "Könnt ihr ein Auge auf meinen linken Vorderreifen werfen und den mit anderen vergleichen?" Da hatte er aber seinen Vorsprung bereits auf über zehn Sekunden ausgebaut. Und kurz darauf kam Entwarnung vom Kommandostand: "Die Oberfläche deines Reifens sieht sehr gut aus."

Am Ende hatte Verstappen 16,6 Sekunden Vorsprung auf Hamilton. Der musste zähneknirschend zugeben: "Ihr Auto war dieses Wochenende haushoch überlegen. Dagegen konnten wir nichts unternehmen."

Wie lief das Rennen von Perez?

Der Lokalmatador war bei der Fahrerparade der umjubelte Held. Seine große Stunde schlug, als Verstappen und Hamilton bereits an der Box waren und er dank des längeren ersten Stints in Führung ging. "Checo, Checo", grölten die Fans auf den Tribünen.

Und "Checo" ließ sich von der Euphorie treiben. Obwohl seine Mediumreifen um 29 Runden mehr auf dem Buckel hatten als die Pneus von Hamilton, wurde sein Vorsprung nur langsam kleiner; sein theoretischer Performancevorteil für die Schlussphase im Rennen aber von Runde zu Runde größer.

Perez kam dann elf Runden nach Hamilton zum Boxenstopp, verzichtete aber auf ein Pokerspiel mit weichen Pneus (dafür hätte er den ersten Stint noch länger ansetzen müssen), sondern setzte ebenfalls auf Hard. Als er an dritter Stelle wieder auf die Strecke kam, betrug sein Rückstand auf Hamilton 9,8 Sekunden, und es waren noch 30 Runden zu fahren.

Zehn Runden vor Schluss stand das Stadion dann Kopf, als Hamilton beim Überrunden eines McLaren über überhitzende Hinterreifen klagte und Perez erstmals innerhalb der DRS-Sekunde auftauchte. Jetzt wurde ihm aber das auf Anpressdruck getrimmte Set-up von Red Bull zum Verhängnis. Denn auf den Geraden war Perez nicht schnell genug, um einen ernsthaften Angriff zu versuchen. So musste er sich letztendlich mit Platz drei zufriedengeben.

Wie kam Sainz an Leclerc vorbei?

Durch eine Stallorder. Der Spanier hatte im Finish die um zwölf Runden frischeren Reifen als sein Teamkollege. Leclerc wehrte sich zwar zuerst, doch als Sainz funkte, dass er beobachten kann, wie Leclerc Fahrfehler macht, um ihn irgendwie hinter sich zu halten, wurde der Tonfall gegenüber Leclerc bestimmter und es kam doch zum Positionstausch.

Sainz machte von da an Jagd auf Gasly, der zwölf Sekunden vor ihm lag, dessen Reifen aber um elf Runden älter waren. Eine ernsthafte Attacke konnte er jedoch nicht reiten, und so tauschte Ferrari die Positionen am Ende wieder zurück. Leclerc wurde Fünfter, Sainz Sechster.

Was hat Mick Schumacher zum Startcrash gesagt?

Wie immer: nicht viel. Am meisten bedauert er, dass er so im Rennen nichts lernen konnte. Der Auslöser des Dreiercrashs mit Ocon und Tsunoda sei Bottas gewesen, findet der Haas-Pilot. Der habe nämlich, sagt Schumacher ganz wertfrei, "die Strecke um die Hälfte kleiner gemacht. Und da passen einfach keine drei Autos durch."

Konnte Bottas nach dem Startcrash noch was reißen?

Nein. Der Mercedes-Fahrer arbeitete sich an Ricciardo ab, den er über weite Strecken des Rennens vor sich hatte. Dass die Boxencrew seinen Reifenwechsel verpatzt hat, war im Duell gegen den Australier nicht hilfreich. Letztendlich schaffte es Bottas (15.) nicht einmal mehr in die Punkteränge.


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Immerhin erfüllte er im Finish noch eine wichtige Helferrolle für Hamilton, als er noch einmal frische Reifen aufzog, um Verstappen den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde wegzunehmen. Bottas lag zwar außerhalb der Punkteränge und konnte diesen selbst nicht gewinnen; aber Verstappen würde so einen Punkt weniger auf seinem Konto verbuchen.

Allerdings scheiterte Bottas' erster Versuch (auch daran, dass er sich erst gegen Verstappen zurückrunden musste), sodass er sogar noch ein zweites Mal an die Box kam und noch einmal frische Softs abholte. Und diesmal ging der Plan von Mercedes auf.

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