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"We got Tsunoda'd": AlphaTauri kostete Verstappen die mögliche Poleposition
Max Verstappen kassierte im Formel-1-Qualifying von Mexiko eine unerwartete Niederlage - Seinen Anteil daran hatte ausgerechnet Red-Bull-Junior Yuki Tsunoda
(Motorsport-Total.com) - Bittere Pleite für Max Verstappen im Qualifying zum Großen Preis von Mexiko der Formel 1: Statt zur erwarteten Poleposition zu fliegen und die Favoritenrolle aus den Trainings zu bestätigen, musste sich der Red-Bull-Pilot völlig überraschend mit Rang drei hinter beiden Mercedes-Fahrern begnügen. Zum ungünstigsten Zeitpunkt, mit Beginn von Q3, konnte Verstappen die Pace der Silberpfeile nicht mehr mitgehen.
Gleich der erste Versuch war extrem unsauber, viele kleine Fehler und Rutscher prägten die Runde. "Es war eine schreckliche Runde, ich hatte keinen Grip", sagt Verstappen. Der Niederländer brachte laut eigener Aussage die Reifen nicht zum Arbeiten. Dennoch war er für den finalen Versuch optimistisch. "Ich wusste, dass noch viel drinsteckt, wenn ich eine bessere Balance mit den Reifen finde", schildert er.
Und tatsächlich fühlte sich Verstappen in der entscheidenden letzten Runde von Beginn an deutlich wohler. "Ich war auf dem Weg zu einer guten Runde und hätte Valtteris Zeit angreifen können", ist er überzeugt. Doch dann wurde ausgerechnet Yuki Tsunoda vom Red-Bull-Juniorteam AlphaTauri zum Hindernis.
Verstappen rechnete mit gelber Flagge
Der Japaner, der aufgrund einer Motorenstrafe ohnehin fast von ganz hinten starten muss, sollte eigentlich Pierre Gasly helfen. Doch stattdessen stand er Verstappens Teamkollegen Sergio Perez im Weg - und das auch noch im Mittelsektor im Bereich der schnellen Kurven. Tsunoda wollte Perez zwar vorbeilassen und fuhr neben die Strecke, irritierte den Mexikaner dabei aber so sehr, dass auch er den Notausgang nehmen musste.
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Verstappen folgte nur ein paar Meter dahinter und wurde durch den Vorfall ebenfalls beeinflusst. "Ich habe nicht gesehen, was los war, ich habe nur Staub gesehen und dachte, ein Auto wäre abgeflogen", erklärt Verstappen. Folglich ging er in Erwartung einer gelben Flagge vom Gas. "Aber es kam keine gelbe Flagge. Ich konnte dann wieder pushen, aber da waren dann zweieinhalb Zehntel weg. Damit war es durch", sagt er.
Noch im Funk beschwerte sich Verstappen über den "dummen Idioten" Tsunoda, danach klang er schon etwas sachlicher und sprach von einer "unglücklichen" Situation.
Horner sauer, Tsunoda ist sich keiner Schuld bewusst
Kritik an Tsunoda gab es auch von Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der Brite erfand für diese Situation sogar eine neue Vokabel. "I think we got Tsunoda'd", sagt er im Original und bringt die seiner Meinung nach beträchtliche Schuld des Japaners auf den Punkt.
"Max war zweieinhalb Zehntel schneller, Checo war knapp zwei Zehntel schneller. Ich verstehe einfach nicht, warum er an dieser Stelle der Strecke herumrollen muss. Es ist sehr enttäuschend, weil beide Fahrer davon beeinflusst wurden und beide sind genervt", zeigt sich Horner extrem angefressen. Perez stimmt zu: "Er sollte in Q3 dort nicht sein."
Tsunoda selbst zeigte sich danach wenig einsichtig. "Ich habe es den Red Bulls nicht versaut, es war ein eigener Fehler von ihnen", sagte er zunächst. Nach Betrachtung der Bilder schildert er die Situation so: "Ich bin rausgefahren und hätte in dieser Situation nichts anders machen können. Wohin hätte ich fahren sollen?"
Einen eigenen Fehler konnte Tsunoda daher nicht erkennen, was er auch deutlich unterstreicht: "Wenn ich nochmal die Chance bekäme, würde ich es wieder genauso machen."
Verstappen erwartet langes Rennen
Für Red Bull kam die Niederlage völlig unerwartet, noch in Q1 und auch in Q2 lief alles nach Plan. Zwar war Verstappen im zweiten Abschnitt, den die Topfahrer auf den Mediums absolvierten, schon nicht mehr der Schnellste, fuhr aber auch nur einen Versuch am Anfang. Doch irgendwo in der Pause zwischen Q2 und Q3 und mit dem Wechsel zurück auf die Softs ging das Gefühl flöten.
"Wir waren einfach zu langsam, der Grip in Q3 war schrecklich", sagt Verstappen. Dennoch sieht er für das Rennen am Sonntag noch alle Chancen. "Es ist kein schöner Ort, besiegt zu werden, wenn man das gesamte Wochenende so konkurrenzfähig war. Aber es ist ein langer Weg zu Kurve 1, ich starte von der sauberen Seite. Es wird ein langes Rennen", ist er überzeugt.