• 06. November 2021 · 00:12 Uhr

Mercedes in Mexiko: "Red Bull war einfach schneller als wir"

Wie WM-Kandidat Lewis Hamilton die Mercedes-Leistung im Freitagstraining zum Formel-1-Rennen in Mexiko einschätzt und wo er noch Defizite sieht

(Motorsport-Total.com) - Im ersten Training vorne, im zweiten Training nicht mehr: Wie ist die Mercedes-Leistung beim Trainingsauftakt zum Mexiko-Grand-Prix 2021 in Mexiko-Stadt (alle Einheiten im kostenlosen Formel-1-Liveticker verfolgen!) einzuschätzen? Laut den Mercedes-Fahrern Lewis Hamilton und Valtteri Bottas ist der Fall klar: Sie sehen Red Bull in einer besseren Ausgangslage.

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Auf Abwegen: Lewis Hamilton im Freitagstraining abseits der Strecke Zoom Download

Tatsächlich hat Red Bull mit Max Verstappen am Freitag die Tagesbestzeit erzielt. Mit 1:17.301 Minuten auf Soft-Reifen blieb der WM-Tabellenführer deutlich vor Bottas, der bis auf 0,424 Sekunden herankam. Hamilton fehlten weitere 0,085 Sekunden auf die Bestzeit.

Dieser Abstand ist auch der Grund, weshalb die Mercedes-Fahrer auf Red Bull als vorläufige Nummer eins in Mexiko verweisen. Hamilton etwa sagt schlicht: "Red Bull war einfach schneller als wir. Im Moment sind sie einfach zu schnell für uns, [obwohl] wir alles geben, was wir haben."

Bottas äußert sich ähnlich und meint: "Red Bull schien am Freitag definitiv schneller zu sein. Zumindest auf eine schnelle Runde haben sie mit Soft eine wirklich starke Pace. Wenn wir also um die Poleposition kämpfen wollen, müssen wir noch etwas Zeit finden."

Wo die Schwachpunkte des Mercedes W12 liegen

Doch wo liegen die Schwachpunkte des Mercedes W12 in Mexiko? Im ersten Training hatten sich Bottas und Hamilton jeweils mehrfach in Kurve 1 verbremst und sich dabei auch ihre Reifen ramponiert. Mehr noch: Hamilton fuhr nach einem solchen Verbremser nicht wie vorgeschrieben eine weite Linie durch die Auslaufzone und musste anschließend zum Rapport zu den Sportkommissaren.


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Das Urteil folgte wenig später: Hamilton wurde für sein Fehlverhalten verwarnt. Darauf angesprochen wollte er sich aber nicht weiter äußern und meinte nur: "Dazu habe ich eigentlich nichts zu sagen."

Hamilton beklagt zu wenig Abtrieb

Über den Formel-1-Freitag in Mexiko sprach der siebenmalige Weltmeister dafür detaillierter und gab an, sein Mercedes habe sich "generell in Ordnung" angefühlt. Es habe "keine größeren Probleme" gegeben. Allerdings: "Es fehlt uns an Abtrieb. Das ist wahrscheinlich auch der Grund für den Rückstand von einer halben Sekunde", meint Hamilton.

Dass die Formel-1-Autos in der Höhenluft von Mexiko-Stadt weniger Abtrieb generieren als anderswo, das ist aber keine Überraschung: Die geringere Luftdichte sorgt für weniger Luftwiderstand, sodass die Fahrzeuge praktisch mit einer Monaco-Flügel-Abstimmung fahren können, aber trotzdem auf hohe Topspeed-Werte kommen. Hamilton aber wirkt trotzdem unzufrieden mit seinem Rennwagen.

"Wir versuchen, unser Set-up weiter zu optimieren", erklärt er. Für den weiteren Wochenendverlauf in Mexiko gehe er davon aus, "dass wir dazu in der Lage sein werden, es mit [Red Bull] aufnehmen zu können".

Bottas klingt ebenfalls zuversichtlich. Er habe schon nach dem ersten Training den Eindruck gehabt, "da fehlt nicht viel" zu einem gut liegenden Auto. "Wir haben das Auto dann für das zweite Training feingetunt. Es fühlte sich nicht schlecht an, aber wir müssen definitiv noch Zeit finden. Denn Red Bull scheint hier schnell zu sein."

Shovlin: Mercedes hatte schon andere Mexiko-Freitage

Laut Mercedes' leitendem Ingenieur an der Rennstrecke, Andrew Shovlin, hatte das Team aber mit einem schwierigen Auftakt in Mexiko gerechnet: "Wir sind vor dem Wochenende nicht davon ausgegangen, dass es hier einfach werden würde, aber im Vergleich zu früheren Freitagen in Mexiko haben wir einen ordentlichen Start hingelegt."

Der Antriebsstrang im Mercedes W12 scheine "gut mit der Höhenlage klarzukommen", meint Shovlin. Dafür müsse sein Team "noch ein paar Balanceprobleme beheben", um den Abstand auf Red Bull zu reduzieren. Denn es sei "offensichtlich, dass wir auf einer Runde noch etwas nachlegen müssen", so Shovlin. Im Longrun habe sein Team aber schon eine "vernünftige Balance" erzielt.

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