• 06. November 2021 · 19:02 Uhr

F1-Training Mexiko 2021: Mercedes stöhnt über Rückstand auf Red Bull

Lokalmatador Sergio Perez läuft zu Höchstform auf, Red Bull Favorit auf die Pole - Lewis Hamilton verwundert über großen Rückstand von Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez hat sich im dritten Freien Training zum Grand Prix von Mexiko überraschend den ersten Platz gesichert und damit die Favoritenrolle von Red Bull für das Qualifying (ab 21:00 Uhr im Formel-1-Liveticker) unterstrichen. Der Red-Bull-Pilot erzielte eine Bestzeit von 1:17.024 Minuten und verwies seinen Teamkollegen Max Verstappen und die beiden Mercedes-Fahrer auf die Plätze.

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Sergio Perez sicherte sich die Bestzeit im Abschlusstraining in Mexiko Zoom Download

Perez hatte zuerst 1:18.625 Minuten vorgelegt und sich da am Boxenfunk noch über "Chattering" insbesondere in schnellen Passagen beklagt. Später kam er mit seinem RB16B dann besser zurecht, steigerte sich zuerst auf 1:17.934, dann auf 1:17.272 und zum Schluss sogar auf 1:17.024 Minuten - unter frenetischem Jubel der mexikanischen Fans!

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"Sechseinhalb Zehntel?" Hamilton konnte es kaum glauben, als ihm sein Renningenieur Peter Bonnington am Boxenfunk den Rückstand auf die Bestzeit durchgab. Das zeigt, wie groß die Herausforderung für Mercedes an diesem Wochenende ist. Dabei war auch Verstappen nicht zufrieden: "So merkwürdig. Ich hatte absolut null Grip."

Hamilton war um ein paar Tausendstelsekunden schneller als sein Teamkollege Valtteri Bottas, aber um fast eine halbe Sekunde langsamer als Verstappen. Der hatte seinerseits 0,193 Sekunden Rückstand auf Perez. Möglich, dass Mercedes im Qualifying noch zulegen kann. Eine Poleposition wäre aber eine faustdicke Überraschung.

Normalerweise ist das dritte Freie Training für Fahrer und Teams eine besonders wichtige letzte Chance, sich auf das Qualifying einzuschießen. Am Samstagmorgen in Mexiko war der Nutzen der 60 Minuten jedoch sehr begrenzt. Denn eine lokale Rahmenserie hatte bei Kurve 6 jede Menge Öl verteilt. Trotz Bindemittel war die Strecke damit extrem rutschig.

Es dauerte, bis der Grip ein vernünftiges Niveau erreichte. Als das der Fall war, nutzte McLaren die Zeit, für den Nachmittag Windschattenfahren zu trainieren. Lando Norris (10./+1,288) steht wegen eines Motorwechsels in der Startaufstellung ohnehin ganz hinten. Also wird seine Mission im Qualifying sein, den Teamkollegen zu ziehen.

Insgesamt wirkte McLaren, schärfster Gegner von Ferrari im "Best-of-the-Rest"-Kampf, im Vergleich zum Freitag deutlich verbessert: "Wir waren gestern nicht happy mit dem Auto, hatten Probleme mit der Balance. Jetzt sind die Fahrer zufriedener", sagt Teamchef Andreas Seidl im Interview mit 'ServusTV'. "Wir hoffen, dass wir im Qualifying dann konkurrenzfähig sind."

Norris ist nicht der einzige Fahrer, der vorbelastet ins Qualifying geht. Neu dazugekommen ist Esteban Ocon (16./Alpine), der die komplette Powerunit getauscht hat und damit ans Ende des Feldes muss. Genau wie Lance Stroll (11./Aston Martin) und Yuki Tsunoda (6./AlphaTauri), von denen das schon bekannt war. Und George Russell (17./Williams) kassiert wegen Getriebewechsel eine Plus-Fünf-Strafe.

Zum heißen Außenseiter könnte in der dünnen Höhenluft von Mexiko-Stadt dank Honda-Power AlphaTauri werden. Pierre Gasly, so Helmut Marko gestern, traue er sogar zu, Mercedes anzugreifen. Gasly belegte im dritten Freien Training den achten Platz, gut eine halbe Sekunde hinter Hamilton.


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Franz Tost zuckt, angesprochen auf die Marko-Prognose, zumindest nicht direkt zusammen: "Das Auto ist wettbewerbsfähig. Pierre macht auch einen sehr guten Job. Aber wir müssen alles zusammenbringen, wenn wir in die Nähe von Mercedes kommen wollen. Wir werden sehen. Da bin ich noch eher skeptisch."

P8 sei aber nicht repräsentativ: "Pierre kam dauernd in irgendwelchen Verkehr im dritten Sektor, musste zweimal abbrechen. Zum Schluss war dann nicht mehr so viel Reifenpotenzial da, dass er noch eine bessere Zeit erreichen hätte können. Aber wir müssen von der Performance dazu in der Lage sein, beide Autos locker ins Q3 zu bringen", sagt Tost im Interview mit 'Sky'.

Anders als bei McLaren steht bei AlphaTauri noch nicht fest, ob Tsunoda Gasly heute Nachmittag ziehen wird: "Das mit dem Windschatten ist nicht so einfach. Das geht nur, wenn ein entsprechender Abstand zu den anderen Fahrzeugen herrscht. Denn das Tempo bestimmen die, die vorne sind. Und wenn die dann zu langsam sind, dann wird unser Tempo wieder beeinflusst", erklärt Tost.

"Dann nutzt dir der ganze Windschatten nichts, weil du dann nicht die richtigen Reifentemperaturen hast. Das ist ein bisschen eine heikle Geschichte. Wir müssen noch genau durchdiskutieren, wie wir das letzten Endes machen. Es nützt ja nichts, wenn du einen Windschatten kriegst, aber dann hast du kalte Reifen", so der AlphaTauri-Teamchef.

Sebastian Vettel (Aston Martin) sicherte sich im Abschlusstraining nach dem ermutigenden Freitag den 14. Platz, 1,590 Sekunden hinter der Spitze. Auf den gedachten Q3-Platz fehlten ihm drei Zehntelsekunden. Und Mick Schumacher (Haas/+2,214) wurde 18., immerhin vor Nicholas Latifi (Williams) und Teamkollege Nikita Masepin.

"FT3 war nicht schlecht für uns", sagt Teamchef Günther Steiner. "Gestern dachte ich, wir sind weiter weg. Aber wirklich nach vorn geht's für uns nur, wenn weitere Gegner den Motor wechseln." Immerhin drei Gegner hat Schumacher auf jeden Fall hinter sich. Wenn er dann noch Masepin und Latifi schlägt, würde das P15 bedeuten.

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