Kimi Räikkönens verlorener Punkt: Es war ein Fahrfehler
Kimi Räikkönen wurde beim Formel-1-Rennen in Austin mit seinem späten Dreher und dem verlorenen Punkt zur tragischen Figur bei Alfa Romeo - Die Gründe:
(Motorsport-Total.com) - Für Kimi Räikkönen endete das Formel-1-Rennen in Austin mit einer Enttäuschung. Der Routinier lag kurz vor Rennende auf Kurs Platz zehn und hatte damit einen Punkt in Sichtweite. Doch dann unterlief dem Alfa-Romeo-Piloten ein kleiner, aber verhängnisvoller Fehler.
Im schnellen Bereich der S-Kurven am Ende des ersten Sektors verlor der Finne die Kontrolle über seinen Boliden und drehte sich weg. Damit waren alle Hoffnungen auf Punkte dahin. "Ich musste hart pushen, aber meine Reifen waren schon ziemlich am Ende. In den zwei Runden danach hatte ich ziemliche Probleme", schildert Räikkönen.
Der Grund, warum der 42-Jährige so hart pushen musste, trug den Namen Sebastian Vettel. Der Aston-Martin-Pilot holte auf deutlich frischeren Reifen immer stärker auf und setzte Räikkönen unter Druck. Hätte der "Iceman" seine Position also ohnehin verloren?
Duell Vettel vs. Räikkönen fällt aus
Die Strategen von Alfa sind durchaus der Ansicht, dass Räikkönen Vettel hätte hinter sich halten können. Grund für die Annahme war die Zeit, die Vettel zuvor benötigte, um Räikkönens Teamkollegen Antonio Giovinazzi zu überholen.
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"Wenn man sich die Runden anschaut, bis Vettel Antonio überholt hatte, gingen wir davon aus, dass es möglich gewesen wäre, Vettel hinter uns zu halten", sagt Chefingenieur Xevi Pujolar. Der Spanier schiebt jedoch nach, dass es "nicht einfach" geworden wäre.
Klar war, dass Vettels Reifen nach dem Manöver gegen Giovinazzi nicht mehr so gut waren wie zuvor. "Wir dachten, okay, jetzt wird es schwieriger. Und dann war ja da noch Kimi mit seiner Erfahrung. Antonio hat einen tollen Job gemacht, um sich gegen Vettel zu schützen. Und dann war da Kimi, es wäre ein schöner Kampf zwischen zwei Fahrern mit viel Erfahrung gewesen", sagt Pujolar.
Kollision mit Alonso ein Grund für den Dreher?
Laut Räikkönen gab es einen Grund dafür, dass seine Reifen zum Zeitpunkt seines Drehers bereits deutlich abgenutzter waren als erwartet. "Zu Beginn des Rennens war das Auto ziemlich gut, aber dann hatte ich diesen Kontakt mit Alonso und dabei habe ich ein paar Teile des Unterbodens verloren. Es hatte keine Auswirkungen auf die Balance, aber die Lebensdauer der Reifen war nicht mehr da", schildert er.
Räikkönen hatte zu Beginn des zweiten Stints versucht, Alonso auf der Außenbahn in Kurve 1 zu überholen. Dabei wurde der Finne von seinem früheren Teamkollegen weggedrückt, es kam zur Berührung. Räikkönen gewann dennoch die Position, sehr zum Missfallen Alonsos, der sich beschwerte, dass Räikkönen neben der Strecke überholt habe.
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"Ich habe gebremst, wir haben uns berührt und ich musste von der Strecke. Hätte ich meine normale Linie behalten, hätte es einen viel größeren Crash gegeben. Ich bin mir sicher, dass er auf der Innenseite genug Platz hatte", sagt Räikkönen zu dem Vorfall.
Alfa fehlt es an Leistung
Pujolar jedoch glaubt nicht, dass der Kontakt mit Alonso Auswirkungen auf den Reifenverschleiß hatte. Stattdessen habe Räikkönen zu Beginn des letzten Stints die Reifen etwas zu hart rangenommen, als er versuchte, Yuki Tsunoda zu überholen. "Es war nichts mit dem Auto, es war einfach so, dass die Reifen zu diesem Zeitpunkt Probleme hatten und sich die Balance etwas verschoben hat", meint er.
Dass es Räikkönen nicht schaffte, an Tsunoda vorbeizukommen, habe laut Pujolar auch mit der fehlenden Motorpower zu tun. "Sowohl gegen Hondas als auch gegen einen Mercedes[-Motor] ist es für uns am Kurvenausgang im mittleren Drehzahlbereich schwierig, zu attackieren und auch uns zu verteidigen. Vettel war das beste Beispiel dafür", sagt Pujolar.
Zudem komme hier dann doch Räikkönens Beschädigung am Auto zum Tragen, nicht zwingend bei der Höchstgeschwindigkeit, aber bei der Gesamtleistung. "Wir haben bei Kimi ein paar Zehntel verloren durch den Schaden am Unterboden und dann auch am Kotflügel", sagt er.