Valtteri Bottas: Überholen zu schwierig, Potenzial nicht genutzt
Die große Aufholjagd von Valtteri Bottas in Austin blieb aus, nach einem Rennen mit viel Verkehr kam der Mercedes-Pilot als Sechster ins Ziel
(Motorsport-Total.com) - Spätestens nach seiner erneuten Motorenstrafe war abzusehen, dass Valtteri Bottas beim Formel-1-Rennen in Austin in den Kampf um den Sieg nicht wird eingreifen können. Und am Rennsonntag bestätigte sich diese Annahme. Der Finne, der nach seiner Strafversetzung von Rang neun aus ins Rennen ging, hing zu lange im Verkehr fest. Für den Mercedes-Piloten blieb am Ende nur der sechste Platz.
Dabei ging es für Bottas ganz zu Beginn des Rennens sogar nach hinten. Bottas reihte sich in der Startaufstellung genau zwischen den AlphaTauris ein, nach drei Runden lag er plötzlich hinter beiden. Danach wurde das Unterfangen Aufholjagd noch schwieriger als ohnehin schon.
"Es war wie erwartet ziemlich schwierig. Und was es noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass ich hinter den AlphaTauris festhing und nicht vorbeikam. Dadurch habe ich ein bisschen Zeit verloren", sagt Bottas, der sich auch über ein bisschen Hilfe in Form eines Safety-Cars nicht beschwert hätte, um weiter nach vorne zu kommen.
Nur selten freie Fahrt für Bottas
Auf der Strecke ging für Bottas zunächst nicht viel. Erst als Yuki Tsunoda und eine Runde später Pierre Gasly an die Box kamen, konnte Bottas erstmals so etwas wie freie Fahrt genießen. Das Thema Gasly hatte sich durch einen Defekt beim Franzosen dann ohnehin bald erledigt, blieb noch Tsunoda.
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Nachdem Bottas seinen Boxenstopp absolviert hatte, kam er zunächst noch hinter ihm wieder raus. Vier Runden später aber fand er einen Weg vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war die Lücke auf Lando Norris, de er als nächstes ins Visier nahm, bereits auf fast 15 Sekunden angewachsen. Doch nun konnte Bottas zeigen, was in ihm und in seinem Auto steckt.
"Das Auto hat sich heute gut angefühlt, vor allem, wenn ich freie Fahrt hatte. Aber ich konnte das Potenzial meist nicht voll nutzen, weil ich immer hinter einem anderen Auto war", sagt Bottas.
Bottas hofft auf keine weiteren Strafen
In dieser Phase aber konnte er es - und wie. In Riesenschritten holte er auf Norris auf. Als er auf dreieinhalb Sekunden dran war, entschied sich McLaren für einen Doppelstopp mit Daniel Ricciardo und Norris gleich hintendran. Den Youngster kostete dieses Prozedere jedoch deutlich mehr Zeit als seinem Teamkollegen.
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Als Bottas seinerseits vier Runden später zum zweiten Mal an die Box kam, war er nach dem Reifenwechsel bereits an Norris vorbei. Damit war Bottas bereits auf Platz sieben angekommen. Mit den frischeren Reifen und dem schnelleren Auto flog er an das Duo Ricciardo und Carlos Sainz heran. Immerhin den Spanier konnte er sich in der vorletzten Runde noch holen.
Ein sechster Platz ist aber natürlich nicht das, was Bottas sich selbst vorstellt. Daher hofft er, dass die Motorenthematik nun ein Ende hat. "Ich hoffe, dass wir durch sind. Die beiden Motoren, die ich noch in meinem Pool habe, scheinen okay zu sein. Wir haben keine Probleme entdeckt, also drücken wir die Daumen, dass ich die Saison nun ohne weitere Strafen beenden kann", so der 32-Jährige.
Dass er innerhalb von vier Wochenenden zum dritten Mal einen neuen Verbrennungsmotor erhielt, sei laut seiner Ansicht "Pech. Bevor man einen Motor nimmt, hat er alle Tests und Zuverlässigkeitsüberprüfungen durchlaufen und in der Theorie sollte er dann okay sein. Aber das Glück war einfach nicht auf meiner Seite", sagt er.