Capito: Mit dem "zweitlangsamsten Auto" in Istanbul nicht mehr möglich
Williams-Teamchef Jost Capito erklärt, warum in der Türkei unter den gegebenen Umständen keine Punkte drin waren - Auch mit Strategie "keine Wunder" möglich
(Motorsport-Total.com) - "Wenn alles glatt läuft für jeden, dann ist das der Speed, den wir haben", kommentiert Jost Capito das Abschneiden von Williams beim Grand Prix der Türkei am vergangenen Sonntag. Auf den Plätzen 15 und 17 verpassten George Russell und Nicholas Latifi die Punkteränge in Istanbul diesmal deutlich.
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Die beiden Williams (hier Nicholas Latifi) waren in Istanbul chancenlos Zoom Download
"Wir haben das neuntschnellste oder das zweitlangsamste Auto, wenn man so will. Und das bleibt auch die ganze Saison so. Wir haben Chancen, wenn irgendwas anders läuft, wenn irgendwas im vorderen Feld passiert oder wenn es wechselnde Bedingungen gibt", erklärt der Williams-Teamchef im Gespräch mit 'ServusTV'.
Am Sonntag sei das aber nicht der Fall gewesen. Es gab keine Ausfälle und "es waren die gleichen Bedingungen vom Start weg ins Ziel", weiß Capito, der das Rennen als "relativ unspektakulär" bezeichnet. "Es ist für jeden alles glattgelaufen."
Kein guter Start für das Williams-Duo
Weniger glattlief es für Russell und Latifi jedoch in der Startphase: "Unsere beiden Fahrer hatten keinen guten Start und haben Positionen in der ersten und zweiten Runde verloren, speziell in der ersten. Und das ist dann schwierig wieder aufzuholen."
"Wir wissen, unser Auto ist schlecht im Verkehr, und wenn man dann überholt wird und muss hinter denen herfahren, dann ist das Auto schlecht, wenn es keine außergewöhnlichen Bedingungen sind. Also für uns war es ein Rennen wie erwartet, wenn man nichts Spezielles machen kann", bekräftigt der Williams-Teamchef.
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Auch in puncto Strategie habe man nicht viel ausrichten oder gewinnen können. "Es war relativ klar. Die Fahrer haben durchgegeben, dass es noch nicht trocken genug ist für Slicks", spricht Capito die durchgehend feuchte Strecke in Istanbul an.
Vettel auf Slicks als abschreckendes Beispiel
"Wir sind dann so lange wie möglich auf den Intermediates draußen geblieben, um für den Fall, dass es doch abtrocknet, nicht noch mal extra für Slicks an die Box zu müssen. Aber dann war relativ klar, dass es so bleibt. Speziell, als der Sebastian mit Slicks raus ist, und es hat überhaupt nicht funktioniert."
Sebastian Vettel (Aston Martin) war der einzige Fahrer im Feld, der es auf Trockenreifen probierte. Er kam aber schon nach einer Runde wieder an die Box und zog wie die Konkurrenz einen frischen Satz Intermediates auf, um zu Ende zu fahren.
"Da war klar, es geht nicht. Und da konnte man auch reinkommen an die Box und wechseln", erklärt Capito. Denn klar war auch, dass man nicht zu lange warten durfte: "Mit den (neuen) Intermediates bekommt man Graining. Sie sind ein paar Runden langsam und dann kommen die Reifen zurück, man wird wieder schneller."
Williams auch ohne Punkte auf P8-Kurs
"Damit hat es auch keinen Sinn gemacht, länger zu warten, sonst wäre man zum Schluss in das Graining gekommen, und der erste Satz wäre langsam geworden. Also ich glaube, man konnte keine Wunder vollbringen mit der Strategie diesmal."
Immerhin verlor Williams mit Blick auf die Konstrukteurswertung keinen Boden gegenüber Alfa Romeo. Zwar kamen Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen auf den Plätzen elf und zwölf vor ihnen ins Ziel, blieben aber ebenfalls punktelos.