Platz neun statt Podium: Sergio Perez in Sotschi gleich doppelt im Pech
Sergio Perez war in Sotschi einer der großen Verlierer des Regens, schon zuvor verlor er beim ersten Boxenstopp viel Zeit
(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez ging am Pokertisch der Formel 1 in Sotschi leer aus. Der Mexikaner entschied sich beim einsetzenden Regen kurz vor Schluss dafür, es noch länger auf den Trockenreifen zu versuchen. Schlussendlich kostete ihn dieses Pokerspiel ein mögliches Podium. Noch schlimmer allerdings: Durch seinen späten Stopp fiel er bis auf den neunten Platz zurück.
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Sergio Perez lag in Sotschi virtuell auf Podestkurs, am Ende wurde er nur Neunter Zoom Download
"Checo hat die Würfel rollen lassen und wollte draußen bleiben, wie andere Fahrer auch", erklärt Teamchef Christian Horner. Doch wie auch bei allen anderen war diese Entscheidung falsch. Denn während Runde 48 oder 49 der ideale Zeitpunkt zum Wechsel war, kam Perez wie Fernando Alonso, Sebastian Vettel und einige andere erst in Runde 50 hinein.
Die Folge waren Positionsverluste gegenüber denen, die schon vorher auf Intermediates gewechselt hatten. Somit lernte Red Bull neben den Positionsgewinnen durch Max Verstappen auch die Kehrseite dieser letzten Rennrunden kennen. "Max hat von dem Wechsel profitiert, aber Checo wurde dafür bestraft, dass er länger draußen bleiben wollte", sagt Horner.
Perez dank Overcut scheinbar Dritter
Perez war von Rang acht aus ins Rennen gegangen und lag nach einem frühen Überholmanöver gegen Fernando Alonso auf dem siebten Platz, direkt hinter Lewis Hamilton. Die beiden bildeten das Ende eines Quintetts, das von George Russell angeführt wurde und zu dem auch noch Lance Stroll und Daniel Ricciardo gehörten.
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Die Positionen standen zunächst fest, ehe Stroll in Runde 12 und einen Umlauf später auch Russell an die Box kamen. Ricciardo, Hamilton und Perez fuhren hingegen einen deutlich längeren ersten Stint. Perez, der als einziger aus dem Fünferpack auf dem harten Reifen gestartet war, kam sogar erst in der 36. Runde zum Reifenwechsel.
Bis dahin fuhr er auf den alten harten Reifen starke Zeiten im mittleren 1:39er-Bereich. Zum Zeitpunkt seines Stopps hatte er sich damit per Overcut bereits virtuell an Ricciardo vorbeigeschoben, Russell und Stroll lagen ohnehin weiter hinten.
Boxenstopp kostet sechs Sekunden
Und auch den vor den Boxenstopps in Führung liegenden Carlos Sainz hatte er bereits überholt. Alles sah zu diesem Zeitpunkt also danach aus, als käme er auf Rang drei liegend hinter Lando Norris und Hamilton wieder auf die Strecke. Doch der Stopp selbst ging dann gründlich schief.
Rund sechs Sekunden verlor Perez in der Boxengasse, weshalb all die auf der Strecke herausgefahrene Zeit hinfällig war. So kam Perez schließlich hinter Sainz und Ricciardo und knapp vor Verstappen als Fünfter wieder aus der Box.
Fotostrecke: Sotschi: Fahrernoten der Redaktion
Nikita Masepin (5): Positiv kann man seinen guten Start hervorheben. Da hört es dann aber auch schon wieder auf. Wer im Qualifying fast vier(!) Sekunden langsamer als der Teamkollege ist und sogar die 107-Prozent-Marke verpasst hätte, der kann auch beim Heimspiel keine bessere Note erwarten. Einfach viel zu langsam. Fotostrecke
"Wir hatten eine kleine Verzögerung, als wir den Reifen heruntergenommen haben. Und dann war da noch die Kupplung. Er hat die Räder drehen lassen, weshalb es länger gedauert hat, den Reifen wieder richtig auszurichten. Das war frustrierend, denn wir wären klar Dritter gewesen. Aber er hatte sich selbst wieder in eine gute Position gebracht, bevor der Regen kam", sagt Horner.
Horner: Direktive nicht der Grund für Boxenpatzer
Kurz vor Einsetzen des Regens überholte Perez schließlich Ricciardo, als die ersten Tropfen fielen, holte er sich auf der nun rutschigen Fahrbahn auch noch Sainz. Doch anstatt direkt in die Box zu kommen, bleib Perez draußen - und fiel schlussendlich fast sogar noch aus den Punkten heraus.
Mit Blick auf den verpatzten Boxenstopp ärgerte sich Horner enorm, die vom Weltverband FIA eingeführte technische Richtlinie, um die Stopps sicherer zu machen, habe mit dem Problem aber nichts zu tun gehabt. Ein Fan der neuen Vorgaben, bei denen jeder Mechaniker selbst per Knopfdruck bestätigen muss, wenn er seinen Arbeitsprozess beendet hat, ist Horner dennoch nicht.
"Ich denke, Änderungen während der Saison sind nie gut. Aber es ist für alle gleich, also müssen wir damit zurechtkommen", sagt er.