• 10. September 2021 · 09:53 Uhr

Red Bull schiebt Monza-Favoritenrolle weg: "Unser schwierigstes Rennen"

Red Bull rechnet in Monza mit einem starken Mercedes-Team und hält das Wochenende auf dem Papier für das schwierigste

(Motorsport-Total.com) - Das WM-Duell zwischen Red Bull und Mercedes könnte enger kaum sein. Mit seinem Sieg in Zandvoort hat Max Verstappen wieder die WM-Führung von Lewis Hamilton übernommen, die er kurz vor der Sommerpause verloren hatte. Zwischen den beiden Teams geht es hin und her, sodass die Tagesform entscheiden könnte, wer Monza (Formel 1 2021 live im Ticker) als Sieger verlassen wird.

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Mercedes oder Red Bull: Wer hat in Monza die Nase vorn? Zoom Download

In Italien gilt aber Mercedes als kleiner Favorit: "Ihr Auto ist besser in Sachen Topspeed und Power, von daher wird ihnen Monza natürlich etwas besser liegen", blickt Max Verstappen auf das Wochenende voraus.

Die Statistik gibt das durchaus her, denn Mercedes hat das Rennen von 2014 bis 2018 fünfmal in Folge gewonnen und hätte es ohne den Fehler in der Boxeneinfahrt von Lewis Hamilton wohl auch 2020. Red Bulls letzter Monza-Erfolg liegt hingegen schon acht Jahre zurück. In der Turboära gab es jedoch noch gar keinen.

"Die Strecke gehörte in den vergangenen Jahren nicht zu unseren stärksten", weiß Verstappen und sagt: "Auf dem Papier wird das für uns das schwierigste Rennen werden." Allerdings ist Red Bull in diesem Jahr generell konkurrenzfähiger im Vergleich zu Mercedes und rechnet sich daher durchaus Chancen aus: "Hoffentlich sind wir etwas näher dran", meint der Niederländer.

Letzter "echter" Mercedes-Sieg im Mai

Hinzu kommt, dass Mercedes schon lange kein Rennen mehr in einem echten Duell gewonnen hat. Das war zuletzt in Barcelona im Mai der Fall. Seitdem hat Red Bull sieben Rennen gewonnen, Mercedes nur das Rennen in Silverstone, bei dem Verstappen schon in der ersten Runde aus dem Rennen war.

Doch das mag nicht unbedingt etwas heißen: "Wir hatten in Silverstone und in Ungarn eine gute Pace", betont Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Aber da haben wir natürlich Max nicht gesehen. Und in Spa gab es kein Rennen", so der Österreicher. Zandvoort war daher der erster Gradmesser seit langem - und der ging knapp an Red Bull.


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Mercedes spricht über das vergangene Rennen in Zandvoort und erklärt, welchen Zweck die Strategie hatte und warum man kein anderes Ergebnis hätte erzielen können. Weitere Formel-1-Videos

"Wir haben alles gegeben", blickt Hamilton auf das bisherige Jahr zurück. "Seit dem ersten Rennen hatten die Jungs (Red Bull; Anm. d. Red.) ein richtig starkes Auto, und wir haben alles reingelegt." Viel kommt für ihn immer auf das Qualifying an, weil die Teams so eng beisammen sind, dass Überholen für ihn sehr schwierig ist.

"Wir liegen in der Konstrukteurs-WM noch vorne. Das ist toll, aber wir müssen noch an Geschwindigkeit zulegen, wenn wir auch in Zukunft Rennen gewinnen wollen", so Hamilton.

Verstappen sieht den Speed von Mercedes jedoch nicht ganz so schlecht: "Für mich haben sie in Silverstone die Pole geholt, auch wenn das nicht als Pole gezählt hat, und sie waren in Ungarn vor uns. Dort hatten sie definitiv eine bessere Pace als wir", meint er weiter und sagt, dass man nicht auf Statistiken schauen sollte. "Man sollte auf die realistische Pace schauen."

Red Bull: "Schadensbegrenzung" in Monza?

Für ihn hätte Hamilton ohne die kuriosen Umstände in Budapest definitiv gewonnen, von daher hatte er das Gefühl, dass Red Bull noch einmal zulegen muss. "Ansonsten würden sie davonziehen", meint er. Doch die Polepositions in Spa und in Zandvoort haben gezeigt, dass Red Bull definitiv dabei ist.

Aber: "Es kommen noch unterschiedliche Strecken, von daher wird es definitiv in beide Richtungen schwingen." Dem würde Toto Wolff zustimmen: "Es wird von Rennen zu Rennen anders sein", meint der.


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Max Verstappen fährt in einem nie da gewesenen Roadtrip durch Palermo, erkundet die sizilianische Hauptstadt, um dann nach Monza aufzubrechen. Weitere Formel-1-Videos

Bei Red Bull erwartet man in Monza und Sotschi erst einmal Rennen, die an Mercedes gehen werden, bevor man sich selbst wieder größere Chancen ausrechnet. Teamchef Christian Horner spricht von "Schadensbegrenzung", doch das will man bei Mercedes nicht so ernst nehmen.

"Ich denke, wir schieben uns ein bisschen die Favoritenrolle [gegenseitig] zu", meint Wolff dazu und kündigt für Monza volle Offensive an. Mercedes möchte sich den verpassten Sieg von Zandvoort und die WM-Führung definitiv zurückholen.

Mercedes: Selbstsicherheit gewichen

Bei den Silberpfeilen weiß man, dass man eigentlich ein Auto hat, das in Monza ganz gut funktionieren sollte. "Die Indikationen von Spa am Freitag haben gezeigt, dass wir über eine Runde und im Longrun eigentlich recht gut aussehen sollten", meint Andrew Shovlin, der leitende Renningenieur.

Doch die Selbstsicherheit ist so ein bisschen gewichen, wie er meint: "Wir erwarten mit Sicherheit nicht, dass wir hinkommen, unsere normale Arbeit machen und mit einem Sieg nach Hause spazieren", betont er. "Wir erwarten, dass wir hart dafür arbeiten müssen und alles hinbekommen müssen."


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Viel dürfte darauf ankommen, wer die feinen Details am Wochenende richtig zusammenbekommt. Verstappen ist überzeugt: "Wenn wir das ordentlich schaffen, dann können wir konkurrenzfähig sein." Doch das wird sich erst im Wochenendverlauf zeigen.

Doch egal, wie es in Monza ausgehen wird: Viele rechnen mit einem WM-Kampf bis zum Ende. "Ich glaube, dass die Meisterschaft in Abu Dhabi entschieden werden wird", sagt Horner. Monza wird für beide Teams daher ein weiterer wichtiger Schritt. Der Vorteil scheint erst einmal bei Mercedes zu liegen, der Ausgang ist in der Formel-1-Saison 2021 aber wie immer nur eines: offen.

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