• 04. September 2021 · 18:16 Uhr

Die Fehler, die Verstappen beinahe die Poleposition gekostet hätten

Warum es im Qualifying enger wurde als gedacht: Max Verstappen erklärt seine letzte Formel-1-Runde in Q3 in Zandvoort und was dabei alles schieflief

(Motorsport-Total.com) - Nur 0,038 Sekunden trennten Max Verstappen und Lewis Hamilton im Qualifying zum Niederlande-Grand-Prix 2021 in Zandvoort (das Rennen hier im kostenlosen Formel-1-Liveticker verfolgen!). Doch so eng hätte es nicht sein müssen: Laut Red Bull haben diverse Zwischenfälle auf der finalen schnellen Runde einen größeren Vorsprung Verstappens verhindert.

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Max Verstappen im Red Bull RB16B im Qualifying zum Grand Prix der Niederlande Zoom Download

Verstappen selbst sagt über seinen letzten Versuch, die Runde sei "insgesamt gut" gewesen. Dann aber schränkt er sofort ein: "Es sind ein paar Sachen passiert."

Die erste Situation habe sich gleich im ersten Sektor ereignet: "Ausgangs Kurve 3 bin ich direkt vom vierten in den sechsten Gang hoch. Das mag effizient sein auf der Autobahn, aber nicht in einem Formel-1-Qualifying."

Warum sich Verstappen verschaltet hat

Verstappen schiebt es auf den welligen Bodenbelag an dieser Stelle und meint, sein Auto habe beim Hochschalten "zwei Gänge auf einmal" genommen. Er sei vom vierten direkt in den sechsten Gang gegangen. "Das hat mich auf dem Weg zu Kurve 7 eineinhalb Zehntel gekostet, weil ich so mehr Energie verbraucht habe", erklärt er.

Und dann, ausgangs der Schlusskurve, blieb der verstellbare Heckflügel des Red Bull RB16B geschlossen statt sich wie geplant in der DRS-Zone zu öffnen. "Das hatte ich gar nicht bemerkt", räumt Verstappen ein. Der Niederländer versichert: "Ich hatte den Knopf gedrückt." Vermutlich liege also ein technisches Problem am Heckflügel vor.


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In jedem Fall habe ihn die zweite Situation ebenfalls Zeit gekostet, und zwar "mindestens ein Zehntel", sagt Verstappen. Sein Fazit: "Der Abstand zu Lewis hätte größer sein sollen."

Wie Horner und Marko zum geringen Abstand stehen

So sieht es auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Er spricht bei 'Sky' ebenfalls von "einem bis eineinhalb Zehntel", die der DRS-Fehler obendrauf gegeben habe. Der geringere Topspeed als in den schnellen Runden zuvor sei der Boxenmannschaft sofort aufgefallen.

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko ist das "egal", wie er beim 'ORF' betont. Sein Credo: "Vorne ist vorne." Es sei "ein bisschen eng geworden am Schluss", so der frühere Rennfahrer. "Max war schon zwei Zehntel vorne, und dann hatte er im letzten Sektor ein bisschen einen Wackler."

Wenn ihn schon die Schlussrunde von Verstappen nicht begeistert hat, überzeugt hat Marko das niederländische Publikum in Zandvoort: "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in den vergangenen Jahren so einen Grand Prix, so eine Atmosphäre [erlebt haben]. All diese Fans hier, es freut mich für sie auch, dass Max ihre Erwartungen erfüllt hat."

Verstappen: Immer noch jung, aber sehr gereift

Auf diese Leistung ist Verstappen selbst besonders stolz. Er spricht von einer "unglaublichen Atmosphäre" in Zandvoort und meint: "Die drehen einfach völlig am Rad!" Ihn fasziniere, wie viel Orange sich auf den Tribünen zeige, obwohl die Strecke per Vorgabe nicht einmal die maximale Auslastung erreiche.

Und die Erwartungshaltung der Fans vor Ort ist klar: Auf die Poleposition von Verstappen soll am Sonntag auch der Rennsieg folgen. Marko erwartet aber eine "harte und schwierige Angelegenheit" und hinzu: "Max ist ruhig, er ist stark genug. Er genießt das auch, aber er kann das abliefern, ohne das ihn das belastet."

Horner stimmt zu. Verstappen habe über die Jahre gelernt, mit großem Druck umzugehen, und zwar auf "bemerkenswerte" Art und Weise, so der Teamchef. Verstappen sei "gereift", trotz seines noch immer geringen Alters. "Er verfügt inzwischen aber über sehr viel Erfahrung."

"Es ist fast so, als ob all das da draußen gar nicht stattfindet. Er scheint es nicht zu spüren. Er ist ganz entspannt. Er nimmt es wie ein normales Rennwochenende, und das, obwohl das Publikum auf der anderen Seite des Zauns absolut ausflippt."

Zwei Mercedes bedrohen Verstappen von hinten

Bleibt nur die Frage, wie die Sache endet. Verstappen selbst äußert sich nur vage zum Start und dass er "bestmöglich loskommen" wolle. Dann werde man schon sehen ab Kurve 1, wie sich das Rennen entwickle.

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Max Verstappen von Red Bull grüßt die Fans in Zandvoort nach dem Qualifying Zoom Download

Horner wird in seinen Aussagen schon konkreter und spricht über die Bedrohung durch die Mercedes-Fahrer Hamilton und Valtteri Bottas auf den Rängen zwei und drei der Startaufstellung in Zandvoort. Aufgrund dieser Ausgangslage sei Red Bull bei der Strategie eingeschränkt, zumal Sergio Perez als "Flügelmann" fehlt aus der Sicht von Verstappen.

Doch Horner will lieber agieren als reagieren und meint: "Wir müssen uns einfach auf unser eigenes Rennen konzentrieren. In einer perfekten Welt fahren wir einfach vorneweg. Ich glaube nur, es wird nicht so einfach."

Sein Team habe unterm Strich wahrscheinlich keine andere Wahl, als sich auf einen Gegner zu konzentrieren. "Und unser Hauptgegner ist Lewis", sagt Horner. Der Mercedes-Fahrer führt vor dem Niederlande-Grand-Prix die Fahrerwertung an, knapp vor Verstappen.

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