• 05. August 2021 · 05:33 Uhr

Horners Reaktion auf Wolffs Entschuldigung: "Zahlt er die Rechnung?"

Toto Wolff hat nach dem Bottas-Red-Bull-Crash in Ungarn versucht, sich bei Christian Horner zu entschuldigen, der reagierte aber kühl auf den Versuch

(Motorsport-Total.com) - Es war die wahrscheinlich am heißesten diskutierte Szene nach dem Rennen am Hungaroring: Christian Horner war gerade auf dem Weg zur Formel-1-Talkshow von 'Sky', um dort den Sitz von Toto Wolff einzunehmen. Dabei begegneten die beiden einander, und Wolff versuchte offenbar, sich beim Red-Bull-Teamchef zu entschuldigen. Erfolglos, wie Nico Rosberg, der die Situation aus nächster Nähe miterlebt hat, später berichtete.

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Das Verhältnis zwischen Toto Wolff und Christian Horner ist derzeit angespannt Zoom Download

Natürlich stellten die Kollegen von 'Sky' Horner die unvermeidliche Frage: Hat sich Toto da gerade bei dir für die Startkarambolage von Valtteri Bottas entschuldigt? Aber Horner weicht aus: "Zahlt er die Rechnung?" Nachfrage: Hast du die Entschuldigung angenommen? "Es ist Racing. Toto ist das Auto nicht gefahren. Das war sein Fahrer."

"Ich bin mir sicher, dass er ihm nicht gesagt hat: 'Fahr heute mal in die Red Bulls rein!' Ich bin mir allerdings auch sicher, dass er das Ergebnis nicht wahnsinnig bedauert. Die Konsequenz daraus ist für uns brutal. Noch dazu in einem Umfeld mit Budgetobergrenze", erklärt Horner, warum er auf Wolff im ersten Moment nicht gut zu sprechen war.

Etwas später setzte sich Wolff dann in der Mercedes-Hospitality vor einen Laptop und konferierte mit schreibenden Journalisten aus der ganzen Welt. Im deutschen Teil hatte 'Motorsport-Total.com' dann endlich die Gelegenheit, bei ihm konkret nachzufragen, ob Horner seine Entschuldigung denn nun angenommen hat oder nicht.


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Auch Wolff weicht aus: "Am Ende des Tages musst du verstehen, dass das frustriert und ärgert. Du hast zwei Autos verloren durch einen Crash, ein vermeintlich harmloser Fehler, den ich absolut auch nachvollziehen kann. Er wurde ins Sandwich genommen, und dann war's auch schon zu spät", antwortet er.

Das lässt eigentlich nur eine Interpretation zu: Wolff hat versucht, sich zu entschuldigen, Horner hat die Entschuldigung aber nicht angenommen. Genau wie von Rosberg behauptet. Wolff versteht das sogar: "Dass dort dann drei Autos liegen bleiben, davon zwei Red Bulls, ist völlig unerfreulich für das Team. Deswegen muss man auch jede emotionale Reaktion verstehen."

Letztendlich sei ihm die Reaktion seines Gegenüber aber "eigentlich egal. Ich habe das gesagt, was ich geglaubt habe, was richtig ist. Und das habe ich auch on air gemacht. In seiner Situation muss man das erst einmal verdauen. Was auch immer die Reaktion ist, ich bin okay damit", gießt er kein weiteres Öl ins Feuer.

Horner ist freilich nach wie vor sauer über den Startcrash. Obwohl der Fauxpas viel größer war als in Silverstone und die Konsequenzen für Red Bull verheerender, war klar zu erkennen, dass auch von Red-Bull-Seite versucht wurde, vor den beiden Verstappen-Heimrennen in Spa und Zandvoort die Stimmung nicht weiter aufzuheizen, sondern deeskalierend zu wirken.


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Auch wenn man Horner ansehen konnte, wie schwer ihm das fiel. "Es ist frustrierend", seufzt er. "Valtteri hatte einen schlechten Start, und dann sieht es so aus, als habe er den Bremspunkt für die erste Kurve falsch eingeschätzt." Ein Fehler auf Kartbahn-Niveau, wie er findet: "Leider ist das Ergebnis für uns, dass er unsere beiden Autos eliminiert hat. Enorm frustrierend."

Aber auch wenn Red Bull die WM-Führung erstmal los ist: Horner findet auch positive Aspekte, die das Team in die Sommerpause mitnehmen kann. "Wir haben sechs Grands Prix gewonnen. Unter den Rennen, die wir verloren haben, war eine Reifenexplosion; in Silverstone wurde wir aus dem Rennen genommen, hier wieder. Ich finde, es gibt vieles, was wir positiv mitnehmen können", sagt er.

"Das ganze Team ist voll motiviert. Wir machen jetzt ein paar Wochen Urlaub, laden die Akkus wieder auf und kämpfen dann in der zweiten Saisonhälfte. Es ist noch alles drin. Der Punkteabstand zwischen den beiden ist gerade mal der Abstand zwischen einem ersten und zweiten Platz. Ich glaube, es wird eine epische zweite Saisonhälfte. Wir geben nicht auf."

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