• 01. August 2021 · 13:06 Uhr

Daniel Ricciardo: "Das Bremsen habe ich inzwischen ganz gut im Griff"

Daniel Ricciardo spricht detailliert über seine Probleme auf der Bremse, die er fast überwunden hat, und jene am Kurveneingang, die ihn nach wie vor limitieren

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo sehnt die Sommerpause herbei. Im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn 2021 (Rennen ab 14:40 Uhr im Formel-1-Liveticker) scheiterte der McLaren-Pilot erneut in Q2. Sein Teamkollege Lando Norris war da um eine halbe Sekunde schneller und sensationell Zweiter. Im Qualifyingduell steht es aus Ricciardos Sicht 3:8.

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Daniel Ricciardo bringt bisher keine Konstanz in seine Leistungen Zoom Download

Gut, dass nach dem Hungaroring erstmal vier Wochen Pause ist. "Nach diesem Wochenende ist eine gute Gelegenheit, das alles einmal komplett hinter mir zu lassen und einen Reset zu machen", sagt er. "Mal einfach Kraft tanken und frisch werden, ein paar kühle Bierchen zischen und alles vergessen, was mit vier Rädern und einem Kohlefaser-Monocoque zu tun hat."

P11 im Ungarn-Qualifying ist für Ricciardo nach dem ermutigenden Wochenende in Silverstone eine Enttäuschung. "Es ist definitiv eine Strecke, die mir Spaß macht. Das bringt schon was. Aber wenn's drum geht, diese letzten Zehntel herauszuquetschen, wird's schwierig", seufzt er.

2014 hat Ricciardo in Budapest seinen zweiten Grand-Prix-Sieg gefeiert, 2015 und 2016 stand er zwei weitere Male auf dem Podium. Die Strecke gilt als kurvenreich und langsam, aber flüssig. Abrupte Bremszonen nach hoher Geschwindigkeit gibt's am Hungaroring nicht. Und das Bremsen galt bisher als sein größter Schwachpunkt.

Ricciardo: Die Bremsen sind nicht mehr der Hauptgrund

Aber: "Das Bremsen habe ich inzwischen eigentlich ganz gut im Griff", versichert der McLaren-Pilot. "Da habe ich vor ein paar Rennen was gefunden. Jetzt ist es eher ein bisschen von allem. Und natürlich auch eine Frage des Fahrstils. Wenn ich das tue, was ich normalerweise tun würde, klappt das nicht. Da muss ich meinen Fahrstil anpassen."

"Das geht schon beim Einlenken in die Kurve los", geht er ins Detail. "Das Einlenken diktiert ja im Grunde genommen das Gefühl durch die ganze Kurve hindurch. Es gibt einige Kurven, in denen fühle ich mich wohl, und es gibt andere, die sind mir einfach ... Ich will nicht sagen ein Rätsel. Aber die sind eine große Herausforderung."


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Probiert hat Ricciardo schon alles. Heimlich, still und leise hat McLaren zwischendurch sogar sein Chassis getauscht. Das war allerdings, so wird es zumindest dargestellt, keine Notfallmaßnahme, sondern vielmehr ein geplanter Wechsel. Wirklich geholfen hat bisher nichts. Auch der Chassiswechsel nicht. Was fehlt, ist vor allem die nötige Konstanz.

"In Bahrain, im ersten Qualifying des Jahres, war ich Sechster. Da dachte ich noch: 'Okay, ich werde das Auto besser kennenlernen und dann immer stärker werden.' Aber tatsächlich war es so, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe und zwei zurück. Wieder ein gutes Wochenende in Barcelona, und dann gleich wieder ein schlechtes. Und so weiter."

Kein Muster in schnellen oder langsamen Kurven

"Der Trend ist einfach nicht konstant. Manchmal kriege ich die schnellen Passagen hin, dann die langsamen. Es fällt mir einfach schwer, das Limit zu finden. An manchen Tagen komme ich gut zurecht und kann ans Limit gehen, und dann gibt's wieder andere Tage, an denen reagiere ich nur auf das, was das Auto mit mir macht."


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Frage von 'Motorsport-Total.com': Musst du das jetzt einfach als Realität hinnehmen? Ricciardo zögert kurz und antwortet dann: "Ich will nicht einfach einen Strich ziehen und sagen, dass das jetzt für immer so bleiben wird. Ich will, dass es besser wird. Schnell. Aber im Moment geht's leider langsam und gemächlich."

Und so fällt seine Selbstbeurteilung der ersten Saisonhälfte auch nicht besonders positiv aus: "Das überlasse ich lieber anderen. Es waren sicher nicht meine besten sechs Monate. Auch nicht als Fahrer auf der Strecke." Dementsprechend würde er sich von zehn möglichen Punkten aktuell "vielleicht fünf" geben.

Aber es gibt auch positive Faktoren: "Wie wir als Team arbeiten, wie ich arbeite. Es ist nicht so, dass ich früher faul gewesen wäre. Aber es war vielleicht nicht mein Stil, stundenlang über den Daten zu sitzen. Da habe ich dieses Jahr definitiv die richtige Herangehensweise. Daran kann's nicht liegen. Aber das Fahren auf der Strecke, das war eher mittelmäßig."

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