• 01. August 2021 · 23:03 Uhr

Aston Martin kündigt Protest an: Noch 1,44 Liter im Tank!

Sebastian Vettel darf hoffen, seinen zweiten Platz in Ungarn zu behalten, denn laut Teamchef Otmar Szafnauer befindet sich noch genug Benzin im Tank

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Sebastian Vettels Disqualifikation vom Grand Prix von Ungarn um 22:02 Uhr Ortszeit am Hungaroring offiziell war, gibt Aston Martin die Hoffnung auf die 18 WM-Punkte nicht auf. Das britische Team deponiert bei der FIA die Absicht, gegen das Urteil in Berufung zu gehen, und rechnet sich dafür gute Chancen aus.

Foto zur News: Aston Martin kündigt Protest an: Noch 1,44 Liter im Tank!

Sebastian Vettel bangt um seinen zweiten Platz beim Grand Prix von Ungarn Zoom Download

Vettel war in der Auslaufrunde des Rennens im letzten Sektor ausgerollt. Wegen einer defekten Benzinpumpe, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Die könnte der Grund dafür sein, dass der für die FIA-Benzinprobe erforderliche Liter nicht aus dem Auto entnommen werden konnte. Es soll sich aber tatsächlich ausreichend Benzin im Auto befinden.

"Ich kann bestätigen, dass wir vorhaben, einen Protest einzureichen", erklärt Teamchef Otmar Szafnauer gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Sobald wir mehr wissen und sagen können, ob es dafür eine Grundlage gibt, werden wir protestieren. Wenn es keine Grundlage gibt, dann nicht. Aber dafür haben wir jetzt 96 Stunden Zeit."

"Nach unseren Berechnungen sollten sich noch 1,44 Liter Benzin im Auto befinden. Und zwar nachdem die 300 Milliliter an Probe entnommen wurden", erklärt er. Die FIA hatte Vettel bekanntlich disqualifiziert, weil 0,3 Liter entnommen werden konnten, per Reglement aber eine Entnahmeprobe von mindestens einem Liter vorgeschrieben ist.

Szafnauer ging um 20:20 Uhr Ortszeit zu den FIA-Kommissaren, um den Fall zu schildern. Anschließend begutachteten Nikolas Tombazis und Jo Bauer im Beisein des Teams in der Aston-Martin-Box das Fahrzeug. Dabei wurde erfolglos versucht, weiteres Benzin zu entnehmen. Dabei gibt es möglicherweise einen Zusammenhang mit Vettels Ausrollen.

"Es sieht danach aus, dass die Förderpumpen das Benzin nicht aus dem Auto kriegen. Genau können wir das aber nicht sagen, denn wir haben das Auto noch nicht auseinandergenommen", sagt Szafnauer. "Das Auto wird jetzt beschlagnahmt. Wir müssen dann beweisen, dass da noch Benzin drin ist, und es messen."


Vettel-DQ erklärt: Welche Chancen hat der Protest?

Video wird geladen…

Disqualifiziert - oder doch nicht? Vettel verliert seinen zweiten Platz beim GP Ungarn, Aston Martin hat dagegen Protest bei der FIA angekündigt ... Weitere Formel-1-Videos

"Wir müssen der FIA beweisen, dass das Benzin noch da war, und dass 300 Milliliter genug sind für eine repräsentative Probe. Das wird die Basis unseres Protests sein", erklärt er. Dass die Regel klar aussagt, dass das Benzin physisch entnommen werden muss, relativiert Szafnauer: "Das ist eine alte Regel, die zurückreicht in die Zeit, bevor wir all die Messungen und Sensoren hatten."

Denn: Aston Martin weiß genau, wie viel Benzin ins Auto eingefüllt wurde. Und dank des von der FIA homologierten "Fuel-Flow-Meters" kann auch der Verbrauch während des Rennens exakt bestimmt werden. "Der Unterschied zwischen der getankten Menge und der verbrauchten Menge ist das, was noch da sein muss. Und das müssten 1,74 Liter sein", rechnet Szafnauer vor.

Weil von denen bereits 0,3 Liter entnommen wurden, bleiben 1,44 Liter übrig. Zumindest theoretisch. Denkbar ist auch, dass die Sensoren nicht exakt kalibriert waren und falsche Ergebnisse geliefert haben, und Vettel deshalb einfach ohne Benzin ausgerollt ist. Aber das werden die Untersuchungen der nächsten Tage klären.

Szafnauer unterstreicht: "Die FIA hat selbst die Daten von ihrem 'Fuel-Flow-Meter', wir stellen ihnen die Daten zur Verfügung, wie viel Benzin wir aufgetankt haben, und dann können sie das auch selbst nachprüfen. Die Daten sind alle da." Der springende Punkt ist nun, ob das Benzin auch da ist - und zwar wirklich im Tank, nicht nur rechnerisch.

Interessantes Detail am Rande: Vettels Auto wurde von der FIA beschlagnahmt und wird vom Verband selbst in einer Technikeinrichtung in Frankreich untersucht. Das hat Jo Bauer auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' bestätigt. Gut, dass jetzt Sommerpause ist. Denn das wäre sonst zeitlich gar nicht möglich gewesen ...

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009

Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Australien
Melbourne
Hier Formel-1-Tickets sichern!

China
Schanghai
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Japan
Suzuka
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Anzeige motor1.com