• 03. Juli 2021 · 20:17 Uhr

Nach Qualiblockade: Sebastian Vettel um drei Plätze strafversetzt

Nach der Blockade gegen Fernando Alonso im Formel-1-Qualifying in Spielberg wird Sebastian Vettel um drei Plätze strafversetzt, zudem erhält er einen Strafpunkt

(Motorsport-Total.com) - Die Freude über Platz acht im Qualifying an seinem 34. Geburtstag währte für Sebastian Vettel nur kurz. Wenige Stunden nach dem Formel-1-Qualifying zum Großen Preis von Österreich wurde der Aston-Martin-Pilot von den Rennkommissaren bestraft und für seine Blockade gegen Fernando Alonso um drei Plätze zurückversetzt.

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Sebastian Vettel brachte Fernando Alonso im Qualifying auf die Palme Zoom Download

Was war passiert? Vettel hatte Alonso am Ende von Q2 vor der letzten Kurve massiv behindert. Der Spanier verpasste daraufhin den Einzug in Q3 und nimmt das Rennen nur von Rang 14 aus in Angriff.

Über Funk hatte sich Alonso bereits lautstark beschwert, wenig später klang er zwar gefasster, aber immer noch fassungslos. "Wir haben die Möglichkeit verpasst, morgen auf Platz fünf oder Platz sechs im Grid zu sein. Das wäre ein anderes Rennen gewesen. Ich denke nicht, dass wir morgen Punkte holen werden. Welche Strafe auch immer sie aussprechen, es ist nicht genug", polterte Alonso.

Offizielle Mitteilung von Rennleiter Michael Masi am Freitag

Dabei wurde im Fahrerbriefing am Freitagabend genau über diese Kurven gesprochen. Zwischen den beiden Kurven 9 und 10 sollten die Fahrer besonders wachsam sein und nicht unnötig verlangsamen.


Ist die Strafe gegen Vettel nicht total unfair?

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Rennleiter Michael Masi gab sogar eigens für diese Passage eine offizielle Mitteilung, die "Event Note" 24.2a, heraus. Wenn ein Fahrer Abstand halten will zum Vordermann, um eine freie Runde zu bekommen, soll dies nicht zwischen Kurve 9 und 10 passieren. Doch Vettel sah die Schuld für den Vorfall nicht bei sich.

"Ich kann in der Situation nicht so viel machen. Ich habe ihn im Spiegel gesehen und dann kriege ich den Funkspruch, dann habe ich versucht aus dem Weg zu gehen, aber ich kann mich nicht in Luft auflösen", sagt er. Die Stewards sahen das anders und belegten ihn mit einer Rückversetzung um drei Plätze, zudem erhielt er einen Strafpunkt.

Alonso zieht Kritik an Vettel zurück

Keine Strafe hingegen wurde gegen Carlos Sainz und Valtteri Bottas ausgesprochen. Beide wurden nach dem Ende des Qualifyings auch zu den Stewards zitiert. Zwar wurde bei beiden ein Verlangsamen vor Kurve 9 und damit ein Vergehen gegen die Event Note erkannt, jedoch seien "zu viele Fahrer an der Situation beteiligt" gewesen, weshalb es keine Hauptschuld bei einem der beiden gab.

Vettel hingegen wurde nicht nur ein Verlangsamen vorgeworfen, sondern ein "Behindern" von Alonso. Vettel rechtfertigte sich damit, dass er keine Zeit gehabt habe, zu reagieren, auch aufgrund der Situation. "Letzten Endes haben alle überholt und dort langsam gemacht, wo wir gestern ausgemacht haben, dass wir nicht langsam machen", sagte er.

Onboard-Aufnahmen zeigen, wie er sich vor Kurve 9 in der Schlange einreiht, die Fahrer vor ihm aber verlangsamen. Vettel schaffte es deshalb nicht mehr, seine finale Runde in Q2 zu beginnen. Zuvor wurde er zudem von mehreren Autos überholt. "War sie jemals in Kraft?", sagt Vettel ironisch mit Blick auf die Absprache der Fahrer.

Alonso: Härtere Strafen der einzige Weg

Später nahm Alonso seine harsche Kritik an Vettel zurück und sprach ihn zumindest von einem Teil der Schuld frei. "Ich glaube nicht, dass es seine Schuld ist. Ehrlich gesagt, wenn wir in Kurve 9, Kurve 10 fahren, verlassen wir uns komplett auf die Ingenieure am Funk. Er hatte keine freie Strecke vor sich, er hatte ein Auto eine Sekunde vor sich, er konnte nicht verschwinden. So ist es nun mal", zeigte sich Alonso fair.

Eine Strafe gegen Vettel sei jedoch unvermeidbar gewesen, doch wäre es nach Alonso gegangen, hätte es in Spielberg Strafen nahezu geregnet. Härtere Strafen seien "der einzige Weg", um solche Situationen künftig zu vermeiden.

"Ich habe Sebastians Outlap gesehen und er hatte zwei oder drei Autos, die ihn auf der letzten Geraden überholten, was seine Position in der letzten Kurve noch schwieriger machte. Das ist also keine Regel. Ich kann also verstehen, dass so etwas passieren kann. Aber an diesem Wochenende gab es die Regel, dass man von Kurve 9 bis 10 nicht langsamer werden darf", sagte Alonso.

Alonso fordert Strafe gegen zwölf Autos

Vettel selbst meinte nach dem Vorfall, wenn, dann müssten alle Fahrer bestraft werden. Und genauso sieht es auch Alonso.

"Wenn man also jetzt zwölf Autos vor Sebastian sieht, die mit fünf km/h zwischen Kurve 9 und 10 fahren: meiner Meinung nach ist das eine Strafe für zwölf Autos. Auch für Seb, denn er hat mich nicht vorbeigelassen. Aber was ist mit den anderen elf Autos passiert?", fragte er. Sein Rennen sei jedenfalls schon vor dem Start "vorbei".


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Ex-Formel-1-Pilot Paul di Resta hatte bereits nach dem Qualifying für eine Strafe gegen Vettel plädiert. "Ob es sein Fehler war oder nicht, er hat ihn aufgehalten. Sein Team ist verantwortlich, wann sie ihn rausschicken. Und wenn er am Ende der Schlange ist, muss er aus dem Weg gehen. Dann musst du deine Runde opfern, um das Behindern zu vermeiden", sagt er.

Strafe lässt gute Leistung in den Hintergrund rücken

Genau das tat Vettel seiner Meinung nach auch. "Ich sah in kommen und eine halbe Sekunde später habe ich den Funkspruch bekommen. Ich habe versucht, es zu vermeiden und habe meine Runde abgebrochen. Ich habe meine eigene Runde geopfert", sagte Vettel, der wiederholte: "Aus meiner Sicht habe ich nichts falsch gemacht."

Durch die Strafe wurde die gute Leistung von Aston Martin und besonders Vettel etwas in den Schatten gestellt. Platz acht im Qualifying hatte er zuvor nur in Monaco erreicht.

"Vielleicht wäre ein kleines Bisschen noch drin gewesen, aber ich denke nicht, dass das einen Unterschied gemacht hätte in der Platzierung, in der Hinsicht war Platz acht vielleicht das Maximum", sagte Vettel: "Dass wir beide Autos heute in Q3 hatten, war gut für uns." Teamkollege Lance Stroll wurde Zehnter, rückt durch die Strafe aber auf.

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