Aston Martin: Haben bewiesen, dass wir nicht getrickst haben
Otmar Szafnauer zieht den Grand Prix von Frankreich als Beweis heran, dass Aston Martin in Baku nicht mit dem Reifendruck getrickst haben kann
(Motorsport-Total.com) - Für Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer war der Grand Prix von Frankreich in Le Castellet der beste Beweis dafür, dass seine Mannschaft nicht mit dem Reifendruck trickst, wie das Pirellis Erklärung nach Lance Strolls Reifenschaden beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku suggeriert hat.
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Sebastian Vettel vor Esteban Ocon beim Grand Prix von Frankreich in Le Castellet Zoom Download
"Wir sind lange Stints gefahren. Ich hoffe, dass das die Kritiker zum Schweigen bringt, die sagen, dass wir mit den Reifen etwas Unredliches gemacht haben. Haben wir nicht, haben wir noch nie und werden wir nie", stellt Szafnauer klar.
Pirelli hatte nach Baku zwischen den Zeilen angedeutet, dass die Reifenschäden durch zu geringen Reifendruck unter Betriebsbedingungen während des Rennens ausgelöst worden sein könnten. Zwar wurden sowohl Aston Martin als auch Red Bull offiziell in Schutz genommen; doch die Einführung einer ganzen Reihe von Maßnahmen zur besseren Kontrolle der Reifendrücke hinterließ einen anderen Eindruck.
Vor Le Castellet erhöhte Pirelli den vorgeschriebenen Mindestreifendruck. In Kombination mit einigen anderen Maßnahmen stand zu befürchten, dass das jene Teams am härtesten treffen könnte, die davor mutmaßlich getrickst haben - also eben Aston Martin und Red Bull.
Doch Stroll fuhr in Le Castellet 34 Runden, bis er zum ersten Mal Reifen wechseln musste, und Sebastian Vettel war mit 37 Runden sogar der Allerletzte, der zu seinem ersten Boxenstopp kam - Charles Leclercs Stopp in Runde 38 war schon der zweite des Ferrari-Piloten. Obendrein fuhr Aston Martin bis zum Schluss konkurrenzfähige Rundenzeiten.
"Wir wissen genau, was wir zu tun haben, und das haben wir erneut bewiesen. Es gibt eine neue technische Richtlinie mit höherem Reifendruck. Wir haben uns an all das gehalten und trotzdem mit den Reifen einen sehr guten Job gemacht. Vielleicht sollte man sich mal einige unserer Konkurrenten genauer anschauen, die eher als wir rückwärts gefahren sind", sagt Szafnauer.
Vettel belegte letztendlich den neunten, Stroll den zehnten Platz - nach P12 und P19 im Qualifying eine akzeptable Leistung. "Wir haben nach dem enttäuschenden Qualifying das Beste draus gemacht", findet Szafnauer. "Lance ist mit einer wunderbaren Fahrt von 19 in die Punkte gekommen, und Seb kam mit echter Pace, einer guten Strategie und brillanten Überholmanövern auf P9."
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"Wir haben nicht davon profitiert, dass andere vor uns ausgeschieden sind, sondern wir mussten uns das hart erarbeiten. Letztendlich war es ein großartiges Rennen von beiden Fahrern", lobt der Amerikaner.
Der Red-Bull-Ring, wo schon am kommenden Wochenende der Grand Prix der Steiermark stattfindet, könnte Aston Martin "noch ein bisschen besser" liegen, glaubt Szafnauer: "Irgendwo zwischen hier und Baku. Ich denke, wir werden dort etwas konkurrenzfähiger sein als dieses Wochenende."
Der Schlüssel zu einem besseren Ergebnis wird sein: "Wenn wir uns etwas besser qualifizieren können, haben wir eine gute Chance, beide in die Punkte zu bekommen und weiter vorne zu landen. Denn ich bin sicher, dass wir aus dem Qualifying hier nicht das Maximum herausgeholt haben."