Nikita Masepin: "In der Formel 1 gibt es nicht viele Gentlemen"
Nikita Masepin ärgert sich über die Kritik an seiner Person und fände es gut, wenn Verursacher von roten Flaggen im Qualifying bestraft werden
(Motorsport-Total.com) - Schon bei seinem ersten Formel-1-Qualifying in Bahrain hatte Nikita Masepin den Unmut einiger Kollegen auf sich gezogen, als er sich nicht an das Gentlemen's Agreement hielt und in der Aufwärmrunde des Qualifyings einige Kollegen überholte. Nach der Qualifikation in Baku kam das Thema noch einmal auf, und diesmal war es Masepin, der sich über einige Kollegen wundern musste.
"Ich denke nicht, dass es heutzutage noch viele Gentlemen in der Formel 1 gibt", sagt der Haas-Pilot. "Jeder hat gesagt, dass ich das Agreement in Bahrain gebrochen habe, aber in Baku haben es drei sehr großartige Fahrer ebenfalls gemacht. Das ist alles, was ich gesehen habe."
Ein weiteres Qualifying-Thema waren zuletzt rote Flaggen. Zum dritten Mal in Folge profitierte heute ein Fahrer von einer selbst ausgelösten Unterbrechung. In Monaco konnte Charles Leclerc so seine Poleposition behalten, in Baku war es Yuki Tsunoda, der in Q3 seine Position behielt, und heute in Le Castellet kam ausgerechnet Masepins Teamkollege Mick Schumacher mit einem Unfall in Q2.
"Das ist ein bisschen eine Grauzone", sagt der Russe. "Einige werden sich immer freuen und andere werden sich immer ärgern."
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Er erinnert sich an seine Zeit im Formel-Renault-Eurocup zurück. "Wenn man da der Grund für die rote Flagge war, wurde dir deine schnellste Zeit gestrichen. Das hat relativ gut funktioniert, um sicherzustellen, dass die Fahrer das Auto nicht zum richtigen Zeitpunkt einfach in die Mauer setzen", sagt er.
Ein ähnliches System könnte er sich für die Formel 1 vorstellen. Zumindest hat der Crash seines Teamkollegen ihm heute geholfen, Platz 18 zu halten, weil Lance Stroll hinter ihm keine Zeit mehr setzen konnte.
"In Monaco und Baku wäre es vielleicht etwas interessanter gewesen mit der Regel. Aber das liegt nicht an mir zu entscheiden."