• 17. Juni 2021 · 18:44 Uhr

Charles Leclerc: Hoffentlich liege ich wie in Baku falsch!

Bei Ferrari geht man vor Le Castellet nicht davon aus, dass die Strecke besonders gut zum Auto passt - Das hatte man jedoch auch vor Baku gesagt

(Motorsport-Total.com) - Nach den beiden überraschenden Polepositions in Monaco und Baku geht Ferrari davon aus, in Le Castellet (Formel 1 2021 live im Ticker) wieder gegen Hauptkonkurrent McLaren zu kämpfen. Beide Rennställe trennen aktuell zwei Punkte, doch der Trend sprach zuletzt für Ferrari, die am Samstag sogar Mercedes und Red Bull herausfordern konnten.

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Mit der dritten Poleposition in Folge rechnet man bei Ferrari nicht Zoom Download

Das sei allerdings speziellen Umständen geschuldet gewesen, weil man mit den Reifen besser klarkam und sie besser in das Temperaturfenster bringen konnte. "Im Rennen waren wir dann wieder dort, wo wir es vor dem Wochenende erwartet hatten: eine halbe Sekunde hinter der Spitze", sagt Carlos Sainz.

Er betont: "Unsere realistische Pace ist eher wie im Rennen von Baku." Dort war es für Polesetter Charles Leclerc schnell wieder hinter Mercedes und Red Bull gegangen. "Wir haben immer noch ein Auto, das auf 99 Prozent der Strecken langsamer als die Spitze ist", so der Spanier. "Frankreich wird uns wieder dorthin bringen, wo wir in Bahrain und Barcelona waren."

Sainz: Kenne Unterschiede zu McLaren

Das heißt, dass man eher wieder gegen McLaren kämpfen sollte, wo Sainz noch im vergangenen Jahr unterwegs war. "Ich kenne die Stärken und Schwächen von Ferrari und McLaren", sagt er. "Man kann die Unterschiede in der Performance auch klar in den GPS-Daten sehen."

Soll heißen: Ferrari hat aktuell Nachteile auf den langen Geraden und verliert dort Zeit. "Man darf nicht vergessen, dass McLaren in diesem Jahr eine Powerunit von Mercedes hat, die sowohl im Qualifying als auch im Rennen sehr, sehr schnell ist, wenn sie ihre komplette Leistung abrufen", so Sainz. "Das ist sehr beeindruckend."

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Er fasst zusammen: Ferrari ist schnell in langsamen Kurven, McLaren auf den Geraden. "Und bei den mittelschnellen Kurven kommt es auf die Strecke an. Zudem scheinen wir etwas mehr Pace auf eine Runde zu haben, während sie im Rennen etwas zurückkommen", so der Spanier. "Sie haben ein starkes Rennmanagement und guten Speed zum Überholen."

"Wir kennen die Unterschiede genau und werden versuchen, sie zu unserem Vorteil zu nutzen."

Leclerc will wieder Unrecht haben

Doch was heißt das für das anstehende Rennen in Frankreich? "Es wird ein normaleres Wochenende auf einer normalen Strecke", sagt Charles Leclerc. "Hier gibt es viele mittelschnelle Kurven, in denen wir normalerweise ein paar Probleme mehr haben. Daher erwarte ich, dass es eher so ist wie im Rennen von Baku."


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Allerdings erinnert er sich daran, dass er auch vor Baku betont hatte, dass die Strecke Ferrari nicht liegen würde - zwei Tage später holte er die Pole. "Ich habe mich etwas dumm gefühlt, das gesagt zu haben", lacht Leclerc. "Das war echt eine große Überraschung, dass wir in Baku so konkurrenzfähig waren."

"Hoffentlich liege ich wie in Baku falsch und wir sind schneller als wir denken."

Wie Ferrari wieder in die Spur gefunden hat

Doch egal wie es in Frankreich ausgehen mag: Ferrari hat 2021 bewiesen, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist. Nach dem schwachen Jahr 2020 ist man wieder in der richtigen Spur. Doch wie hat man das geschafft?

Dazu muss man erst einmal schauen, was im vergangenen Jahr nicht gestimmt hat. Der SF1000 war so konzipiert, dass er eine Menge Abtrieb hat, weil man sich das mit einem schnellen Speed auf den Geraden erlauben konnte. Nach dem Motorendeal mit der FIA war die Performance jedoch plötzlich weg.


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Dadurch besaß das Auto plötzlich zu viel Luftwiderstand, um mit der reduzierten Leistung klarzukommen. Das Konzept musste Ferrari auch in dieses Jahr mit übernehmen, doch zumindest wusste man, wo die Problemzonen lagen.

In langsamen Kurven ist man mittlerweile wieder sehr stark dabei. Der SF21 nimmt Randsteine ohne Probleme mit und profitiert von guten Upgrades. Die Token hatte man für das Heck ausgegeben, allerdings gab es auch an der Front einige optische Umgestaltungen. Priorität lag aber vor allem darauf, den durch die Regeln verlorenen Abtrieb am Unterboden zurückzugewinnen.

Ab Portimao mit Z-Unterboden

Zu Saisonbeginn setzten immer mehr Team auf den sogenannten Z-Unterboden - auch Ferrari testete in Imola eine eigene Version, bevor sie in Portugal auch im Rennen zum Einsatz kam. Durch diesen waren auch einige Finnen nicht mehr nötig, die man bis dahin vor den Hinterreifen auf dem Unterboden hatte.

Der Unterboden blieb auch in den folgenden Wochen im Fokus der Entwicklung, und das scheint sich auszubezahlen. Nicht wenige hatten nach dem schwachen Jahr 2020 erwartet, dass Ferrari die Saison abschreiben würde, um sich auf 2022 zu konzentrieren. Doch dass man das Konzept nicht einfach fallenließ, sondern weitere Entwicklungen brachte, war ein Schlüssel für den ordentlichen Start.


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Natürlich gehört aber auch der überarbeitete Motor dazu, der mehr Leistung bringt. Zwar mag das Paket auf den Geraden nicht das schnellste sein, doch die Leistungsabgabe passte gut zu den Stärken in den unebeneren Teilen der Stadtkurse. Am Ende konnten sich die Tifosi über eine gute Performance in Monaco und Baku freuen.

Im Rennen scheint Ferrari aber noch etwas schlechter mit den Reifen umzugehen, was dem Team etwas strategische Flexibilität nimmt. Die jüngste Performance lässt Ferrari allerdings die Außenseiterchance auf ein richtig starkes Ergebnis, wenn bei Leclerc oder Sainz mal alles zusammenkommt.

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