• 11. Juni 2021 · 12:53 Uhr

Günther Steiner: Mick Schumacher hat respektiert, was Masepin zu sagen hatte

Günther Steiner hat nach dem Baku-Manöver mit Nikita Masepin und Mick Schumacher geredet: Entschuldigung von Masepin, Pragmatik bei Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Günther Steiner zeigt Verständnis für Mick Schumachers emotionale Reaktion am Funk nach der Zieldurchfahrt in Baku. Der Deutsche hatte sich nach einem Manöver seines Teamkollegen Nikita Masepin intensiv über den Russen beschwert: "Was zur Hölle war das? Ehrlich! Ernsthaft! Will er uns umbringen?", wütete Schumacher am Funk.

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Günther Steiner hatte nach Baku ein Gespräch mit beiden Fahrern Zoom Download

Einen solchen Gefühlsausbruch hatte man bei dem 22-Jährigen bislang eher selten gesehen. "Auch Mick ist nicht ohne Emotionen, wie wir immer glauben", sagt Steiner im Gespräch mit 'RTL', hält es aber auch für richtig, dass Fahrer in solchen Situationen einmal aus sich herauskommen. "Wenn man seine Meinung sagt, kriegt man es los. Man muss auch sagen, wie man sich in dem Moment fühlt."

Bei der anschließenden Aussprache zwischen den beiden Fahrern und Steiner, habe der Deutsche aber wieder gewohnt sachlich reagiert: "Mick war im Nachhinein ohne Emotionen und pragmatisch darüber. Er hat sich angehört, was Nikita zu sagen hatte, hat das respektiert, und er kann das abhaken", so Steiner, der Schumacher als "sehr professionell, sehr ordentlich, sehr erwachsen" beschreibt.

Masepin habe sich hingegen nach dem Manöver auf der langen Geraden entschuldigt. "Bevor er die Videoaufnahmen gesehen hat, hat er es anders gesehen", sagt der Teamchef. "Das war eine Fehleinschätzung."

Steiner möchte Vorfall abhaken

Doch mit diesem Schuldeingeständnis will der Südtiroler die Sache dann auch auf sich beruhen lassen: "Wenn ein Verständnis da ist, muss man bei solchen Sachen auch gehen lassen", betont er. "Man kann nicht darauf rumhacken. Dann wird das nie verarbeitet", so Steiner. "Jetzt haben wir darüber gesprochen, die Luft ist geklärt."

Masepin unterstrich damit in Baku aber wieder einmal seinen Ruf, der unter den Kollegen nicht sonderlich gut ist. Fast jeder Fahrer hatte sich im Laufe dieser Saison schon einmal über den Rookie beschwert, in Aserbaidschan kamen sogar der sonst so kühle Kimi Räikkönen und am Ende sein eigener Teamkollege hinzu.


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Viel machen kann Steiner aber nicht - außer ihm immer wieder zu erklären, dass er sich aus solchen Situationen wie gegen Schumacher heraushalten soll, um nicht noch mehr Druck von außen zu bekommen. "Am Ende hängt das dann von ihm ab, wie er damit umgeht", sagt er.

Steiner weiß, dass Masepin in einem Alter ist, indem man manches gerne mit der Brechstange versucht. Doch er will, dass der Russe auch einmal reflektiert, ob es etwa wirklich notwendig ist, in einem Fall wie in Baku so zu kämpfen. "Bringt es dir Vor- oder Nachteile? Das musst du einschätzen", sagt er.

Keine Strafe seitens der FIA erwartet

"Ich kann ihm nicht bei jeder Situation im Rennen, im Training oder im Qualifying sagen, was er jetzt zu tun hat. Das muss er irgendwann selbst lernen", so Steiner. Er könne ihm nur sagen, wie die Konsequenzen aussehen, und dass er eine Entscheidung treffen muss, ob Zurückstecken manchmal besser ist, als immer auf Offensive zu gehen. "Die Entscheidung liegt bei ihm."


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Die FIA hatte angekündigt, sich Masepins Manöver noch einmal anschauen zu wollen. Mit Konsequenzen rechnet Steiner aber nicht mehr: "Eine Strafe kann keine mehr kommen", sagt der Teamchef und glaubt, dass Rennleiter Michael Masi nur das sagen wird, was auch er selbst seinen Piloten gesagt hat.

"Er wird sicherlich mit ihnen sprechen und beiden die Konsequenzen erklären, was da sein hätte können. Er wird sich aber auch anhören, was die beiden Jungs zu sagen haben", so der Südtiroler. "Ich glaube, das war es dann."

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