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Masi kontert Lando Norris: Das ist schon bei Sechsjährigen so!
FIA-Rennleiter Michael Masi kontert auf die Vorwürfe von Lando Norris nach der Strafe im Qualifying - Ähnliche Sanktion gegen Nicholas Latifi
(Motorsport-Total.com) - Mit seiner Strafe im Qualifying war Lando Norris alles andere als einverstanden und bezeichnete diese als "unfair". Rennleiter Michael Masi sieht die Situation jedoch als eindeutig an und findet, dass der McLaren-Pilot sogar noch Glück gehabt habe. Denn die Strafe hätte seiner Ansicht nach auch härter ausfallen können.
Norris war in Q1 von Baku mit einer Strafversetzung von drei Startplätzen und drei Strafpunkten belegt worden, weil er während der roten Flagge durch den Unfall von Antonio Giovinazzi nicht sofort an die Box gefahren war. Zum Zeitpunkt des Abbruchs befand sich der Brite kurz vor der Boxeneinfahrt und entschied sich im Eifer des Gefechts zum Weiterfahren.
Im Anschluss verteidigte er sich, dass er schnell entscheiden musste und nicht wusste, ob er in die Box fahren kann. Für Masi ist die Sache jedoch eindeutig: "Vom Kartsport bis in die Formel 1 ist die Bedeutung einer roten Flagge klar: abbremsen und sofort an die Box fahren", sagt er. "Es gibt da keinen Unterschied zwischen einem Sechsjährigen bei seinem ersten Kart-Event bis in die Formel 1."
Daher war die Strafe gegen den McLaren-Pilot unumgänglich. Die Rennkommissare in Aserbaidschan ließen sogar mildernde Umstände zu, weil Norris nur eine kurze Reaktionszeit hatte. Damit kontert Masi auch eine Aussage von Teamchef Andreas Seidl, der eine fehlende Flexibilität beklagt hatte.
Masi: Rennkommissare haben Spielraum
"Ich weiß nicht, warum die Kommissare keinen Spielraum haben, eine andere Strafe zu geben, wenn sie schon meinen, eine geben zu müssen", hatte dieser am Samstag gesagt. "Dass wir nicht einmal die Möglichkeit haben, in so einem Fall eine Verwarnung zu bekommen, weil es eine Strafe geben muss, das ist enttäuschend."
Masi betont jedoch, dass es im Ermessen der Rennkommissare liegt, eine Strafe auszusprechen, die sie für angemessen halten. "Ja, sie haben eine Richtlinie, aber unter diesen Umständen hielten sie es für richtig, sich nicht an diese zu halten, die eine härtere Strafe vorgesehen hätte." Denn eigentlich sieht der Strafenkatalog eine Versetzung um fünf Startplätze vor - Norris bekam aber nur drei.
"Was die Strafpunkte angeht, hielten sie die jedoch für angemessen, weil es ein Rotvergehen war", so Masi. Mit den drei Strafpunkten steht Norris derzeit bei acht und ist nur noch vier Punkte von einer Rennsperre entfernt (zur Übersicht).
Missverständnis bei Nicholas Latifi
Ein ähnliches Vergehen gab es übrigens auch im Rennen. Nicholas Latifi (Williams) wurde mit einer 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe und drei Strafpunkten belegt, weil er während des Safety-Cars nicht wie von der Rennleitung angewiesen durch die Boxengasse fuhr, sondern auf der Strecke blieb, wo das verunfallte Auto von Max Verstappen (Red Bull) geborgen wurde.
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Eine Fehlkommunikation seines Teams war der Auslöser dafür. Latifis Renningenieur sagte am Funk mehrfach "stay out", was der Kanadier als eindeutige Anweisung wahrnahm, nicht in die Boxengasse zu fahren. Erst als er an der Einfahrt vorbeigefahren war, präzisierte sein Ingenieur: "Durch die Boxengasse, aber kein Boxenstopp." Da war es aber schon zu spät.
Obwohl der Fehler eindeutig vom Team ausging, schützte das Latifi nicht vor der harten Strafe.