Von P11 aufs Podium: "Großartiger Tag" für Vettel und Aston Martin
(Update) Der frühere Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel schwärmt nach P2 in Baku vom ersten Podestplatz für Aston Martin und erklärt seine Strategie
(Motorsport-Total.com) - Er hat bisher jedes Formel-1-Rennen in Baku in den Top 4 beendet. Und der Aserbaidschan-Grand-Prix 2021 stellt da keine Ausnahme dar: Die Erfolgsserie von Sebastian Vettel am Kaspischen Meer hält an. Denn im heutigen Rennen brachte der Aston-Martin-Fahrer überraschend P2 über die Linie und stellte damit den ersten Formel-1-Podestplatz für sein Team sicher.
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Sebastian Vettel auf dem Podium in Baku: Es ist Aston Martins erster Podestplatz Zoom Download
"Ich bin natürlich zufrieden. Dieses Ergebnis bedeutet uns eine ganze Menge", sagt Vettel, der erst beim vorangegangenen Grand Prix in Monaco als Fünfter seine ersten Saisonpunkte erzielt hatte.
Nun lieferte der Deutsche erneut ein "klasse Rennen" und schwärmt von der "guten Pace" seines AMR21. Eben die sei "der Schlüssel" in Baku gewesen: "Ich hatte einen guten Start, habe sofort Positionen gutgemacht. Ich schonte meine Reifen. Wir teilten sie uns gut ein. Und als alle an die Box fuhren, hatte ich eine richtig gute Pace."
Vettels erste Führungsrunden seit der Saison 2019
Mehr noch: Vettel lag sogar für vier Runden in Führung, weil er mit seinen frischen Soft-Reifen im ersten Stint länger draußen blieb als die Konkurrenz, die aus den Top 10 losgefahren war. Für Vettel waren die Führungskilometer in den Runden 14 bis 17 die ersten seit 2019.
Nach seinem Reifenstopp fiel Vettel zwar wieder zurück auf P7, hatte aber da schon ausgehend von P11 vier Positionen gewonnen. "Und dann hatten wir ja die frischeren Reifen", meint Vettel. "Das war später im Rennen eine Hilfe, als es darum ging, die Reifen wieder aufzuwärmen."
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Am Ende erkämpfte er sich mit einigen Überholszenen den zweiten Platz, wobei er aber auch von prominenten Ausfällen vor ihm profitierte. Letzteres kann die Freude bei Vettel aber nicht trüben. Es sei "insgesamt ein großartiger Tag", meint er.
"Ich bin ganz aus dem Häuschen. Ein klasse Ergebnis für das Team, ein Podium! Das hatten wir nicht erwartet, als wir hierhergekommen sind. Aber heute hat alles geklappt. Das Auto war klasse."
Vettel rückt auf in der Formel-1-Fahrerwertung
Dank der heutigen Punkte rückt Vettel in der Formel-1-Fahrerwertung vor in die Top 10. Einzig Sergio Perez von Red Bull hat in Monaco und Baku mehr Punkte geholt als Vettel.
Es war Vettels erster Podestplatz seit P3 im Türkei-Grand-Prix 2020 und sein erster zweiter Platz seit dem Mexiko-Grand-Prix 2019, beides noch für Ferrari.
Vor dem Wochenende in Baku habe er "keine allzu großen Erwartungen gehabt", räumt Vettel ein. "Ich hatte mich aber gut gefühlt an diesem Wochenende, und ich hatte geglaubt, wir könnten hier ein paar Punkte mitnehmen. P2 aber hatte ich sicherlich nicht erwartet."
Schon P4 wäre für Aston Martin ein Erfolg gewesen
Er ziehe aber viel Positives aus diesem unerwarteten Ergebnis, sagt Vettel weiter: "Es ist natürlich immer schön, wenn du neu zu einem Team stößt und ein gutes Ergebnis holst. Mir hat das Rennen [auch deshalb viel] Spaß gemacht, weil ich den Positionen immer näher kam, die mir mehr und mehr Freude bereiten."
Es hätte für Vettels Geschmack nicht einmal ein Podestplatz sein müssen, um Baku mit einem guten Gefühl zu verlassen. "Bereits der vierte Platz", sagt Vettel, "wäre ein sehr, sehr starkes Resultat gewesen, ohne dass da vorne jemand ausgefallen wäre." Der Unfall von Max Verstappen und der Fahrfehler von Lewis Hamilton aber ließen ihn auf P2 aufrücken.
Vettel nimmt das hin, auch als eine Art Balsam auf die geschundene Seele "nach dem bescheidenen Start ins Jahr", wie er sagt. "Nach der starken Saison 2020 für das Team hatten wir für dieses Jahr doch einiges mehr erwartet. Doch er Saisonstart war sehr schwierig."
"Die beiden jüngsten Rennen liefen jetzt sehr gut. Ich hoffe, dieses Momentum lässt sich mitnehmen."
Party vor Ort? In jedem Fall wird noch gefeiert!
Und gefeiert werden soll der Podesterfolg auch, doch in diesem Punkt läuft es nicht ganz rund für Aston Martin: "Die Hälfte des Teams ist schon weg", sagt Vettel, als er kurz nach Rennende bei 'Sky' Rede und Antwort steht. Erklärung: "Ich glaube, die Jungs müssen schauen, dass sie nach England kommen, weil es sonst Stress gibt mit der Quarantänepflicht."
Eine Feier möchte Vettel aber unbedingt nachholen, wenn nicht vor Ort in Baku, dann zu einem späteren Zeitpunkt. "Ich denke, wir werden die Zeit auf jeden Fall finden, dass wir da noch ein bisschen einen trinken", meint er.