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Mercedes optimistisch: Das haben wir anders gemacht als in Monaco!
Reifen im Qualifying zu kalt, im Rennen dann zu heiß: Toto Wolff erklärt, warum sich Mercedes' Monaco-Problem in Baku nicht wiederholen sollte
(Motorsport-Total.com) - Bisher gibt's aus Mercedes-Sicht durchaus Ähnlichkeiten zwischen dem Verlauf der Rennwochenenden in Monte Carlo und Baku: In den Freien Trainings abgeschlagen, im Qualifying dann plötzlich zumindest mit einem Auto vorne dabei, und der Schlüssel zur Performance ist die richtige Temperatur in den Reifen.
© Motorsport Images
In der Mercedes-Box wurde in Baku nach den Freien Trainings hart gearbeitet Zoom Download
Das wirft natürlich die Frage auf: Droht Mercedes jetzt auch beim Grand Prix von Aserbaidschan ein Monaco-Problem? Dort hatte man der zu niedrigen Reifentemperatur unter anderem mit dem Abkleben von Entlüftungen entgegengewirkt, was dann allerdings im Rennen ins Gegenteil schlug und dazu führte, dass die Reifen überhitzten.
Toto Wolff ist aber optimistisch, dass sich Monaco nicht wiederholen wird: Man habe nicht blind alle Schlitze abgeklebt, die man abkleben konnte, einfach "um möglichst viel Temperatur in die Reifen zu kriegen. Sondern ich glaube, wir haben's ein bisschen besser verstanden", sagt der Mercedes-Teamchef.
"Aber verschreien wir's nicht. Morgen ist ein langes Rennen. Ich hoffe, dass wir keine Rennperformance hergegeben haben im Quali. So sieht's im Moment aus. Aber schauen wir, was morgen passiert. Mit Gewissheit kannst du's nie sagen", meint er.
Den zweiten Platz von Lewis Hamilton, "vielleicht mit dem schnellsten Auto auf der Strecke", den müsse man nach den ernüchternden Trainings nehmen, findet Wolff: "Ich glaube, wir haben jetzt alle Chancen. Wir spielen mit - das ist wichtig. Und von der Rennpace waren wir am Freitag gut."
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Der Schlüssel zum Erfolg war eine lange Nacht am Freitag. Laut Hamilton saßen die Ingenieure bis 23:00 Uhr Ortszeit mit ihm zusammen, um auszutüfteln, was man im Hinblick auf Qualifying und Rennen unternehmen könnte. Das war gar nicht so einfach, weil man aus Monaco schon wusste, was eher nicht funktionieren wird.
Letztendlich entschied man sich dann bei Hamilton für einen kleineren Heckflügel (unter anderem), der weniger Anpressdruck generiert: "Wir haben das lange debattiert, ob wir einen größeren oder kleineren Flügel rauftun sollen, und haben uns dann für den kleineren entschieden", bestätigt Wolff.
Anders als bei Bottas übrigens, aber das habe "keinen großen Unterschied" gemacht: "Im Rennen könnte es sich ein bisschen auswirken", gibt Wolff zu. "Das Auto war das ganze Wochenende schwierig zu fahren, aber Lewis fand fürs Qualifying das nötige Vertrauen und Valtteri eher nicht. Auf einer Strecke wie dieser ist das wichtig. In Monaco war's genau umgekehrt. Der Heckflügel allein erklärt das nicht."
Die Ingenieure, verrät er, haben sich nach den Trainings durch ein "extremes Programm" gearbeitet, "und wir sind nicht davor zurückgeschreckt, extreme Dinge auszuprobieren". Das sei zwar isoliert betrachtet auch nicht der Stein der Weisen gewesen, aber in Summe haben alle Maßnahmen dazu geführt, "dass das Auto jetzt besser beisammen ist. Wir haben erst im letzten Run in FT3 probiert, das zu bestätigen, und da war das Auto auf einmal da."
Das gilt es jetzt auch im Rennen umzusetzen: "Ich hoffe, dass uns das gelingt", sagt Wolff. "Wir hatten am Freitag in den Longruns ein schnelles Auto. Wir hatten einen vernünftigen Reifenverschleiß und einen ordentlichen Topspeed auf den Geraden. Wir sollten gut gerüstet sein. Aber noch sind wir eineinhalb Stunden von der Ziellinie entfernt."
"Ich glaube, dass wir in dieser WM Wochenenden wie Monaco verhindern müssen. Es ist wichtig, auch an den Wochenenden gut zu punkten, an denen man vielleicht nicht so stark ist. So wie hier", sagt der Österreicher und verrät: "Wir denken von Wochenende zu Wochenende. Ich habe mir den WM-Stand dieses Jahr noch nicht ein einziges Mal angeschaut."