Leclerc-Drama in Monaco: Warum hat Ferrari den Schaden nicht entdeckt?
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto betont, dass der Schaden bei Charles Leclerc auch mit Getriebewechsel aufgetreten wäre: Warum wurde er nicht vorher entdeckt?
(Motorsport-Total.com) - Ist Ferrari zu viel Risiko eingegangen, weil man das Getriebe an Charles Leclercs Auto nach dessen Unfall im Qualifying nicht gewechselt hat? Die Scuderia hatte das Getriebe nach dem Einschlag am Schwimmbad gleich mehrfach untersucht und für renntauglich befunden, doch auf der Runde in die Startaufstellung meldete Leclerc plötzlich doch Probleme mit dem Getriebe.
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Der Unfall im Qualifying war für Charles Leclerc der Anfang vom Ende Zoom Download
Statt seinen Heim-Grand-Prix in Monaco von der Poleposition aus anzugehen, musste er von der Garage aus zuschauen, wie Max Verstappen und Teamkollege Carlos Sainz um den Sieg fuhren.
Bei Red Bull zeigt man sich überrascht, dass Ferrari das Risiko auf sich nahm: "Wir hatten mit Max zweimal böse Unfälle in der gleichen Kurve. Und jedes Mal war das Getriebe kaputt", sagt Motorsportkonsulent Helmut Marko bei 'Servus TV'. Einmal konnte Verstappen dadurch nicht einmal im Qualifying starten.
Unfall nun verantwortlich oder nicht?
Allerdings ist mittlerweile die Erkenntnis gereift, dass der Schaden gar nichts mit dem Getriebe zu tun hat. Ein Problem an der linken Antriebswelle soll für Leclercs Aus verantwortlich sein - genauer gesagt ein Schaden an der Verbindungsnabe, die die Antriebswelle mit dem Rad verbindet.
"Wenn wir das Getriebe gewechselt hätten, dann wären diese Teile trotzdem noch am Auto gewesen, weil sie bei dem Unfall nicht beschädigt wurden", betont Teamchef Mattia Binotto. "Der Schaden wäre immer noch aufgetreten, weil es nichts mit dem Poker um das Getriebe zu tun hatte. Das Getriebe war okay und nicht beschädigt."
Außerdem trat der Schaden auf der anderen Seite des Autos auf, die nicht in die Leitplanke geschlagen war. Dass es nichts mit dem Unfall zu tun hat, kann und will Binotto aber dennoch nicht ausschließen: "Es könnte damit zusammenhängen", gibt er zu.
Warum wurde der Schaden nicht gefunden?
Die Frage ist, warum Ferrari den Schaden bei der Inspektion nicht gefunden hat. Das Team hatte bei der FIA vor dem Rennen einige Anfragen gestellt, Teile austauschen zu dürfen - zehn Stück, um genau zu sein. "Alle Anfragen [...] wurden angenommen", bestätigt Rennleiter Michael Masi. Die linke Antriebswelle gehörte aber nicht dazu.
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"Wir müssen verstehen, was wirklich passiert ist und warum es passiert ist. Und mehr noch, ob wir es im Parc ferme hätten entdecken können", sagt Binotto. "Als er herausgefahren ist, bestand das Problem noch nicht. Das Problem trat dann erst in Kurve 6 auf."
Unterm Strich bleibt aber stehen, dass Lokalmatador Leclerc das Rennen nicht antreten konnte. "Das war eine große Enttäuschung", weiß der Teamchef. "Wir werden uns die Teile in den kommenden Tagen anschauen."