Max Verstappen: Darum glaubt er, dass er die Pole geholt hätte
Max Verstappen ärgert sich, dass er von Charles Leclerc um seine Chance auf die Poleposition gebracht wurde - Er ist überzeugt, dass er Platz eins geholt hätte
(Motorsport-Total.com) - Der Zensurbeauftragte hatte am Samstagnachmittag in Monaco einiges zu überpiepsen: Gleich sechsmal kam das Wort "Fuck" oder "Fucking" am Funk von Max Verstappen vor, nachdem er seinen finalen Versuch in Q3 (Formel 1 2021 live im Ticker) aufgrund der roten Flagge abbrechen musste. Der Niederländer war stinksauer und konnte auch nicht dadurch beruhigt werden, dass Konkurrent Lewis Hamilton nur Siebter wurde.
Er wusste, dass er eine sehr gute Chance auf die Poleposition haben würde, die in Monaco sehr wichtig ist. "Ich lag eineinhalb Zehntel vorne, bevor ich in den Tunnel gefahren bin, und wusste, dass ich auf der Runde davor einen Fehler in Kurve 10/11 gemacht hatte. Da hatte ich auch mehr als eine Zehntel verloren. Ich wusste, dass die Poleposition daher greifbar ist", hadert er.
"Ich hatte auch deutlich mehr Grip auf den Reifen, von daher wäre der letzte Sektor auch eine Verbesserung gewesen. Aber das ist hätte, wäre, wenn. Das interessiert mich nicht", sagt Verstappen. "Fakt ist, dass es eine rote Flagge gab."
Und die versaute Red Bull die gute Chance auf die Poleposition. Denn bis dahin hatte das Team alles um diesen einen Versuch herum geplant und dafür sogar einen schlechteren ersten Versuch einkalkuliert.
Erster Versuch unter nicht optimalen Bedingungen
Red Bull wusste, dass es für die Reifentemperaturen besser sein würde, wenn man zwei Aufwärmrunden fährt und dann erst auf die schnellste Runde geht. Weil das im kürzeren Q3 zeitlich aber nicht zweimal möglich ist, fuhr Verstappen im ersten Run - der am Ende gezählt hat - nur mit einer Aufwärmrunde.
Mit dem ersten Versuch war Verstappen trotz der nicht optimalen Vorbereitung aber sehr zufrieden: "Ich bin eine ziemlich gute Runde gefahren. Das war sehr befriedigend", sagt der Niederländer. "Ich wusste aber, dass es auf die letzte Runde auf dem zweiten Reifensatz ankommen würde."
"Ich denke, dass niemand in der ersten Runde wirklich eine richtig gute Zeit gesetzt hat, und so war es auch geplant: zwei Runden fahren und die dritte ist dann deine schnellste", sagt Verstappen. "Alles lief sehr gut, bis uns natürlich die rote Flagge die Chance auf die Pole gekostet hat."
Verstappen gibt zu, dass diese Strategie ziemlich riskant war, weil man in Monaco immer eine rote Flagge erwarten könnte. "Man hat hier natürlich recht einfach eine rote Flagge, aber das erwartet man nicht. Du planst immer um die bestmögliche Strategie herum, und eigentlich hat es gut funktioniert", sagt er.
Warum Red Bull mit dem Ergebnis gut leben kann
Nach einer Überlegungszeit kann Verstappen aber auch mit dem zweiten Platz ganz gut leben. Denn er sieht es so, dass man seit dem Training am Donnerstag gute Fortschritte gemacht habe. "Ich muss jedem in der Fabrik und an der Strecke danken. Sie haben fantastische Arbeit geleistet, um mir das Auto zu geben, das ich haben möchte", so der Red-Bull-Pilot.
"Denn am Donnerstag waren wir noch weit weg, was ich nicht erwartet hatte. Ich dachte, dass wir mit der Charakteristik des Autos hier ziemlich gut sein würden", sagt er. "Aber heute haben wir das glücklicherweise gefunden."
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Dass dabei Ferrari an diesem Wochenende eine so große Rolle spielen würde, ist für den Rennstall Fluch und Segen zugleich. Einerseits hat man an die Scuderia die Poleposition verloren, auf der anderen Seite hat das auch etwas Positives: "Wenn wir im Moment mehr Autos zwischen uns und Lewis bringen, ist das gut", weiß Teamchef Christian Horner.
Daher war der Ärger auch schnell verflogen, als man sah, dass der Mercedes-Pilot nur auf Platz sieben starten würde - in Monaco eine große Hypothek. "Die erste Enttäuschung ist natürlich, dass wir die Runde hätten bekommen sollen. Du weißt, wie wichtig die Pole hier ist", sagt Teamchef Christian Horner. "Aber du musst das Glas als halbvoll betrachten, nicht halbleer."
"Es ist immer wichtig, viele Punkte zu holen, aber natürlich musst du auch so weit wie möglich vor deinen Hauptrivalen sein", weiß auch Verstappen. "In der Hinsicht war der Tag gut. Aber das müssen wir am Sonntag auch nach Hause bringen."