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Fernando Alonso nur auf P17 in Monaco: "Das wird ein sehr langer Tag"
Alpine-Pilot Fernando Alonso scheidet im Monaco-Qualifying schon in Q1 aus: Wie es dazu kommen konnte - Was ist von Startplatz 17 noch möglich?
(Motorsport-Total.com) - "Nicht großartig!" So lautet das Fazit von Fernando Alonso nach seinem Q1-Aus im Monaco-Qualifying (F1 2021 live im Ticker!). Der Spanier stellt sich am Sonntag im Fürstentum auf ein "hartes Rennen" am Ende des Feldes ein, er startet nur von Platz 17. "Das wird ein sehr langer Tag", befürchtet der Rückkehrer.
0,127 Sekunden fehlten Alpine-Pilot Alonso am Ende des ersten Qualifying-Abschnitts auf den Einzug ins Q2. Noch größer fiel am Ende sein Rückstand auf Teamkollegen Esteban Ocon aus: 0,719 Sekunden. Der Franzose konnte sich auf Rang elf qualifizieren.
"Das war nicht großartig. In Monaco willst du immer weiter vorne starten, aber wir hatten dieses Wochenende leider Schwierigkeiten mit der Pace." Je näher das Zeittraining rückte, desto größer wurden die Probleme. Noch am Trainingsdonnerstag habe er sich recht wohlgefühlt, schildert Alonso.
Erstes Q1-Aus für Alonso in der Comeback-Saison
"In den Freien Trainings war ich konkurrenzfähiger. Im Qualifying hingegen war es nicht so einfach, Temperatur in die Reifen zu bekommen. Und beide Versuche wurden durch den Verkehr auf der Strecke beeinträchtigt", erklärt der zweimalige Weltmeister.
Der 17. Startplatz ist sein bislang schlechtester in seiner Comeback-Saison, zum ersten Mal überhaupt ist Alonso in diesem Jahr in Q1 ausgeschieden. Konstant ist hingegen nur sein Rückstand auf Teamkollegen Ocon, dieser pendelte sich in den ersten fünf Zeittrainings bei rund einer halben Sekunde ein (4:1 im Quali-Duell).
Nach dem Aufschwung, den Alpine zuletzt in Portugal und Spanien erfahren konnte, ist das Q1-Aus von Alonso ein Rückschlag, das Rätsel aufgibt. "Es gibt immer noch ein paar Fragezeichen", gesteht er. Denn: "In Portugal und Barcelona haben wir definitiv Fortschritte gemacht."
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In Barcelona schaffte er es gar in das Q3, Ocon konnte sich auf dem starken fünften Startplatz einsortieren. Die Updates, die Alpine schon in Italien erstmals zum Einsatz brachte, schienen Früchte zu tragen.
"In Portugal waren wir recht konkurrenzfähig, in Barcelona auch. Daher dachten wir, dass Monaco ein gutes Wochenende werden könnte. Das war es aber nicht bislang. Wir dachten, wir könnten hier mehr aus dem Paket rausholen, haben aber nicht abgeliefert."
Was hat Alonso im Qualifying gefehlt? "Überall Grip." Und: "Wir hatten kein Problem mit der Balance oder irgendwo am Auto. Es war einfach das Griplevel sehr gering."
Pirelli-Reifen machen Alpine in Monaco Schwierigkeiten
Der Monaco-Sieger führt diesen Leistungsabfall auf die Reifen zurück. "Einer der größten Faktoren, was das Griplevel betrifft, sind die Reifen - ob man sie auf Temperatur bringen kann. Das macht einen großen Unterschied aus."
Daher seien in Monaco wohl auch Teams ganz vorne dabei, zum Beispiel Ferrari, die zuvor nicht so stark waren. "Andere Teams sind hingegen gar nicht konkurrenzfähig, wie auch Alpine. Das müssen wir analysieren und es das nächste Mal besser hinkriegen."
Dieser Theorie stimmt Marcin Budkowski zu. Der Exekutiv-Direktor erklärt, Alpine habe Schwierigkeiten gehabt, das Maximum aus den Pirelli-Pneus herauszuholen. "Wir hatten Probleme, die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen. Das war auch bei Fernando der Fall."
"Das ist ziemlich knifflig mit den Reifen. Manche Autos, wie der Ferrari, scheinen die Reifen schnell auf Temperatur zu bringen, andere weniger gut." Aber: "Jene, die die Reifen schnell zum Arbeiten bringen, sind meist auch jene, die die Reifen eher verschleißen. Es ist also schwierig, die Balance zu finden."
Den Vorwurf, er habe sich als Fahrer nicht wohlgefühlt im A521, um bis ans Limit zu pushen, lässt Alonso hingegen nicht gelten. "Ich denke, mein Vertrauen war gut. Ich konnte das Auto pushen und das Maximum herausholen." Das sei nicht der Grund für sein vorzeitiges Aus gewesen: "Wir hatten die Pace einfach nicht."
Der Asturier hofft, dass die Probleme Monaco-spezifisch sind und in anderen Rennen nicht mehr auftreten werden. "Ich denke nicht, dass wir uns zu viele Sorgen machen müssen." Er versucht, das Positive zu sehen: "Solche Wochenenden machen uns als Team stärker, aus den Schwierigkeiten können wir vieles lernen."
Alonso gesteht: "Wird schwierig, in die Punkte zu fahren"
Für den Grand Prix am Sonntag, den er 2006 und 2007 gewinnen konnte, erwartet er sich aus der misslichen Ausgangslage nicht viel. "In Monaco hat man kaum Chancen, viele Plätze gutzumachen. Vielleicht kann Regen für ein wenig Chaos sorgen, aber die Prognose geht von keinem Regen aus."
Alonso geht nicht davon aus, in die Punkteränge fahren zu können. "Wir werden uns im Rennen darauf fokussieren, Informationen zu sammeln. Aber es wird schwierig, in die Punkte zu fahren, um ehrlich zu sein."
Bessere Chancen hat Teamkollege Ocon auf dem elften Startplatz. Budkowski verrät allerdings, dass auch der Franzose das gesamte Wochenende über Schwierigkeiten hatte, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Erst am Ende des Q1 gelang ihm das mehr und mehr, weshalb er sich ins Q2 schieben konnte.
"Interessanterweise hat Esteban zum ersten Mal in seinem zweiten Q1-Run mehr Grip von den Reifen gespürt." Ocon selbst bestätigt: "Wir haben das Maximum rausgeholt und einen großen Schritt vom dritten Training zum Qualifying gemacht, was wirklich schön ist."
Allerdings haderte er bereits das gesamte Wochenende über mit der Balance des Autos. "Wir haben gesehen, dass uns in manchen Stellen einfach Balance gefehlt hat." Was erwartet er vom Rennen? Als Elfter hat Ocon als erster Fahrer freie Reifenwahl am Start.
"Das ist gut, aber es ist wirklich schwierig zu überholen. Wir können opportunistisch sein im Rennen und hoffentlich ein paar Punkte holen." Am Ende könnten die Reifen über das Ergebnis entscheiden, glaubt er. "Wir haben gesehen, dass sie kaum abbauen."
Wie groß ist also der Vorteil von frischen Reifen am Start? "Das ist immer besser. Aber um wie viel besser es ist, neue Reifen und diese Wahl zu haben, das wird sich erst zeigen."