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Carlos Sainz ärgert sich: "Habe nicht einmal eine Chance bekommen!"
Ferrari-Pilot Carlos Sainz ärgert sich über den Ausgang des Qualifyings in Monaco - Der Spanier verpasst die Poleposition um zweieinhalb Zehntelsekunden
(Motorsport-Total.com) - "Das darf jetzt nicht wahr sein!", funkte Carlos Sainz ungläubig und wütend zugleich am Ende des Qualifyings zum Grand Prix von Monaco. Der Spanier war auf seiner schnellsten Runde des Wochenendes unterwegs, als Teamkollege Charles Leclerc unmittelbar vor ihm verunfallte und für den Abbruch des Zeittrainings sorgte. Sainz startet am Sonntag von Platz vier (+0,265 Sekunden).
"Das ist sehr enttäuschend, ehrlich gesagt", gibt Sainz zu Protokoll. "Das ist schwierig zu akzeptieren und zu verdauen. Denn nicht jeden Tag hast du diese Gelegenheit, in Monaco auf Pole zu fahren - denn heute hatte ich definitiv die Pace dazu."
Sainz hielt bereits das gesamte Wochenende mit Leclerc Schritt, beide Ferrari-Piloten präsentierten sich schon am Trainingsdonnerstag stark. Der Spanier fühlte sich in seinem erst fünften Qualifying in Rot sichtlich wohl und hatte das Vertrauen in den SF21, um in den engen Gassen ans Limit zu gehen.
Sainz verärgert über Perez: In Kurve 1 nicht Platz gemacht
In den ersten beiden Qualifying-Abschnitten fehlten ihm jeweils rund drei Zehntelsekunden auf den Monegassen, in Q3 wollte er es dann wissen. In seinem ersten schnellen Versuch schaffte er eine Rundenzeit in 1:10.611 Minuten, zweieinhalb Zehntelsekunden verlor er auf Leclerc.
"Im ersten Versuch habe ich zwei oder drei Zehntel im letzten Sektor verloren, verglichen mit meiner besten Runde. Ich wusste, dass eine 10.2 oder 10.1 mit der Evolution der Strecke drin sind." Das wäre schneller gewesen als die Polezeit seines Teamkollegen (1:10.346 Minuten).
Im finalen Q3-Run hatte Sainz im ersten Streckenabschnitt mit Verkehr zu kämpfen. "Zu Beginn meiner Runde hatte ich Perez in Kurve 1 vor mir, der nicht auswich. Da habe ich schon eine Zehntel verloren", ärgert sich der Spanier. Er kam erst vor der Casino-Passage bergauf am Red Bull vorbei.
Die Sektorzeiten zeigen: Sainz war zu jenem Zeitpunkt tatsächlich um zweieinhalb Zehntelsekunden langsamer im ersten Abschnitt als in seinem besten Umlauf. Auch im zweiten Sektor blieb er hinter seiner persönlichen Sektorbestzeit, um 0,073 Sekunden.
"Aber dann wurde ich immer schneller und konnte Rundenzeit aufholen. Ich wusste, dass all die Zeit im letzten Sektor kommen würde, aber aus Kurve 13 heraus sah ich die gelben Flaggen. Da musste ich die Runde abbrechen", schildert er.
Leclerc lag direkt vor ihm auf der Strecke, daher war Sainz der erste Pilot, der langsamer machen musste. Hinter ihm kamen auch noch Max Verstappen oder auch Valtteri Bottas, die ihren letzten Versuch ebenso abbrechen mussten, daher blieb das Ergebnis unverändert.
Sainz: "Zum ersten Mal um die Pole kämpfen, in Monaco!"
"Ich habe nicht einmal die Chance bekommen, aufgrund dieser Umstände. Daher kann man sich wohl vorstellen, dass das heute ein sehr frustrierender Tag für mich ist." Und: "Ich war das gesamte Wochenende gut drauf, ich hatte die Pace für die Pole, für den Sieg."
Daher könne der vierte Startplatz seinen Ansprüchen nicht genügen. "Ich ging ins Quali in dem Glauben, dass die Pole und der Sieg dieses Wochenende drin sind. Und jetzt werde ich mich als Vierter aufstellen, das ist schon sehr weit davon entfernt, was möglich gewesen wäre."
Im gleichen Atemzug betont Sainz aber auch, dass er nicht über seinen Teamkollegen verärgert sei. "Ich kann nicht böse sein auf Charles. Wir alle bewegen uns am Limit, wir alle pushen diese Autos, das kann man sich gar nicht vorstellen. Und wir alle küssen die Mauer fast in jeder Kurve."
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Solche Unfälle können also schon mal passieren, meint der Madrilene. "Mich ärgern einfach die Umstände, die mir nicht die Chance gegeben haben, zum ersten Mal in meinem Leben um die Pole zu kämpfen, in Monaco, in einem Ferrari. Ich habe nicht mal die Chance bekommen, die Runde zu fahren."
Trotz dieser großen Enttäuschung versucht er auch etwas Positives zu erkennen: "Ich bin sicher, wenn ich dieses Wochenende verdaut habe und zurückblicke, dann werde ich glücklicher sein. In meinem fünften Rennen mit dem Team konnte ich auf dieser Mutstrecke in Monaco pushen."
Sainz ist stolz darauf, dass er mit Teamkollegen Leclerc mithalten konnte. "Er ist einer der schnellsten Fahrer, gegen die ich je angetreten bin, und ich konnte ihn das ganze Wochenende hindurch pushen. Und oftmals war ich sogar schneller."
"Von P2 aus hätte ich eine Chance auf den Sieg"
Vor allem beim Blick auf seine Konkurrenten wird ihm klar, was er in diesem Qualifying erreicht hat. "Nicht alle neuen Fahrer haben hier so gut abgeschnitten." Perez war um eine Sekunde langsamer als Verstappen, Fernando Alonso um acht Zehntel langsamer als Esteban Ocon und Daniel Ricciardo um neun Zehntel langsamer als Lando Norris.
"Ich muss also glücklich sein, auch wenn ich es aktuell noch nicht bin, weil die Top 2 wären für das Team heute möglich gewesen." Wie stehen seine Chancen am Sonntag im Rennen? "Am Freitag hatte ich die beste Pace im Longrun, ich bin sehr konkurrenzfähig."
Doch Startplatz vier auf der schmutzigen Seite des Grids sei keine optimale Ausgangsposition. "Würde ich von P2 starten, dann hätte ich eine Chance auf den Sieg. Aber ich starte als Vierter, was sehr schmerzhaft ist. Das ist keine gute Ausgangslage hinein in Sainte Devote."
Nachsatz: "Man kann ein Auto mit einem Undercut schlagen, aber nicht drei."