• 20. Mai 2021 · 21:55 Uhr

Teamchef sicher: Vettel wird noch mehr aus Updates rausholen

Sebastian Vettel hatte im Training von Monaco mit Problemen im Auge zu kämpfen - Teamchef Szafnauer erwartet dank Updates am Samstag eine klare Steigerung

(Motorsport-Total.com) - "Es ist vielversprechend, Sebastian in den Top 10 zu sehen." So lautet das Fazit von Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer nach dem Trainingstag in Monaco. Der Deutsche konnte sich - ohne klaren Durchblick - mit knapp 1,3 Sekunden Rückstand im Gesamtklassement auf dem zehnten Platz einreihen.

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Vettel hat am Donnerstag mit tränenden Augen zu kämpfen Zoom Download

In 1:12.982 Minuten wurde Vettel in seinem schnellsten Umlauf im zweiten Freien Training am Donnerstag im Fürstentum geblitzt. Er war damit zwei Zehntelsekunden schneller als Teamkollege Lance Stroll (P13). Beide Piloten hatten allerdings keine optimale Session, berichtet Szafnauer.

"Sebastian hat nicht das aus dem weichen Reifen rausgeholt, was wir erwartet haben", gibt der Teamchef zu. Der Deutsche konnte nicht das volle Potenzial aus dem Update herausholen, das Aston Martin ins Fürstentum mitgebracht hat.

Teamchef: "Werden die Performance verbessern können"

Bereits in Portugal hat die ehemalige Racing-Point-Mannschaft erste Updates an den AMR21 geschraubt, um den durch die Aero-Einschnitte im Winter entstandenen Rückstand auf die Spitze des Mittelfeldes sukzessive zu reduzieren. Vor allem am Unterboden tüftelten die Ingenieure.

In Spanien kam dann auch Vettel in den Genuss dieser ersten Updates. Für die besonderen Umstände in den engen Gassen von Monaco hat seine Truppe nun weitere neue Teile mitgebracht. Szafnauer erklärt: "Das sind verschiedene Teile am Heck des Autos, was uns in den langsamen Kurven helfen soll."

Auf dem Stadtkurs streben die Teams naturgemäß nach größtmöglichem Abtrieb, um möglichst schnell durch die verwinkelten Passagen zu gelangen. "Wenn wir eine gute Korrelation mit dem Windkanal haben, was der Fall zu sein scheint, sollte das Update helfen."


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Im Detail müsse Aston Martin die Wirkung der neuen Teile aber erst analysieren, dazu hat die Mannschaft am freien Freitag Zeit. "Das ist das Schöne hier in Monaco, wir haben einen ganzen Tag Zeit, um uns zu verbessern. Bis Samstag werden wir viel Arbeit erledigt haben."

Zusätzlich zu den beiden einstündigen Sessions am Donnerstag werden in der Fabrik einige Arbeitsstunden im Simulator in die Analyse der neuen Updates fließen, damit das Team bis zum entscheidenden Qualifying gerüstet ist. "Ich denke, wir werden die Performance verbessern können", ist Szafnauer überzeugt.

Nachsatz: "Ich weiß nur nicht, wie sehr das auch den anderen Teams gelingen wird."

Vettel mit Augenklappe: "Entweder emotional oder ..."

Die Trainingsleistungen seiner beiden Piloten wurden gleich durch mehrere Faktoren beeinträchtigt. Vettel konnte seine Bestleistung am Nachmittag aufgrund eines außergewöhnlichen Problems nicht abrufen: "Er hatte etwas im Auge. Ich weiß nicht genau, was es war."

"Entweder bin ich einfach super emotional oder ich habe etwas im Auge", scherzte der Heppenheimer selbst am Boxenfunk. Trotzdem entschied er sich, nicht an die Box zu kommen und das Problem auf der Strecke zu lösen. Doch ganz so einfach ließ sich der rechte Durchblick nicht wiederherstellen.

"Ich weiß nicht, was mit meinem Auge los war. Auf meinem ersten Run ist mir irgendwas ins Auge geraten, und dann wurde es auf dem zweiten Run schlimmer", erklärt Vettel nach der Session. Was der Auslöser genau war, weiß der Deutsche aber auch nicht.

Viel sehen konnte er jedenfalls nicht: "Es waren einfach Tränen um Tränen und ich habe die gesamte Runde über geblinzelt. Das ist auf so einer Strecke nicht ideal", sagt er. Sein Team nahm den Vorfall mit Humor und schickte den Deutschen mit einer selbstgebastelten Augenklappe zur Interviewrunde.

"Das Team war nett und hat mir das gemacht", scherzt Vettel. "Ich werde das vermutlich behalten. Das wird mich für den Rest des Wochenendes schützen."

Generell würde er aber nicht empfehlen, in Monaco nur mit einem Auge zu fahren: "Es macht nicht so viel Spaß wie mit zwei", lacht er. (ANZEIGE: Du willst alle Rennen der Formel 1 live sehen? Dazu alle Sessions der F1, F2, F3 und die Porsche-Supercup-Rennen live? Dann hol Dir jetzt Dein Sky Supersport Jahresticket für nur 19,99 Euro monatlich.)

Teamchef gibt klares Ziel vor: Beide Autos ins Q3!

"Wenn deine Augen tränen, dann kannst du kaum noch etwas sehen. Das ist speziell auf dieser Strecke hier schlecht, da du nicht ans Limit gehen kannst. Daher wird noch mehr [von Seb] kommen", prophezeit Szafnauer.

Vettel selbst war mit seiner Performance am Donnerstag schon ganz zufrieden. "Ich war heute Morgen ziemlich glücklich. Wir sind schnell in einen Rhythmus gekommen", sagt er. Im ersten Freien Training konnte er den achten Rang (+1,2 Sekunden) belegen.

"Am Nachmittag habe ich dann etwas die Sicht verloren. Generell war es aber okay." Eine klare Prognose für das Qualifying traut er sich aber noch nicht zu. Nur so viel: "Es wird eng werden. Es ist hier immer eng und im Mittelfeld sowieso."


F1: Grand Prix von Monaco (Monte Carlo) 2021 - Donnerstag

"Hoffentlich können wir aber am vorderen Ende sein. Idealerweise halten wir unsere Form und bekommen alles zusammen." Teamchef Szafnauer stimmt zu und gibt ein klares Ziel für Samstag aus: Beide Autos sollen in das Q3 einziehen. "Genau das ist unser Ziel."

Interessant: Dieses Kunststück ist Aston Martin in den ersten vier Zeittrainings bislang noch nie gelungen. Einmal zog Vettel in die Top 10 ein, zweimal Stroll. Auch der Kanadier erlebte keinen reibungslosen Auftakt an der Cote d'Azur.

"Wir hatten erwartet, dass es heute beide in die Top 10 schaffen. Lance hat daher noch ein wenig mehr Arbeit vor sich. Er muss die Reifen zur richtigen Zeit ins Arbeitsfenster bringen und dann die Runde zusammenbringen." Aufgrund des starken Verkehrs und eines Fehlers gelang ihm das bislang nicht.

"In einer Runde hat er den 'Neutral'-Knopf erwischt, in den anderen hatte er Verkehr. Er hatte also keine saubere Runde. Als er den Knopf gedrückt hat, ist das Auto tatsächlich in diesen Modus gewechselt - zumindest das hat also funktioniert", übt sich Szafnauer in Galgenhumor.

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