• 17. Mai 2021 · 08:01 Uhr

Mercedes: Warum Monaco Red Bull "auf dem Papier" besser liegen müsste

Vor dem Formel-1-Rennen in Monaco sieht Mercedes Red Bull in der Favoritenrolle - Andrew Shovlin erklärt, warum das im Fürstentum allerdings nichts heißen muss

(Motorsport-Total.com) - "Selbst wenn man mit dem besten Auto und einem tollen Paket hinreist, ist es noch immer ein Rennen, das unglaublich schwer zu gewinnen ist", sagt Mercedes' Andrew Shovlin über den Großen Preis von Monaco - und spricht dabei aus Erfahrung. Denn statistisch gesehen zählt Monaco zu den schlechteren Mercedes-Kursen im Formel-1-Kalender.

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Hat Red Bull die Nase in Monaco vor Mercedes? Zoom Download

Zwar feierten die Silberpfeile dort zwischen 2013 und 2016 vier Siege in Serie. Doch anschließend folgte seit 2017 nur noch ein weiterer Erfolg, weshalb man den Kurs im Fürstentum aus Mercedes-Sicht im Verhältnis zu den meisten anderen Strecken im Kalender fast schon als "Angststrecke" bezeichnen kann.

So weit geht Shovlin zwar nicht, doch er erklärt, dass Monaco jedes Jahr "eine kleine Unbekannte" für alle Teams sei. "Es ist so eine ungewöhnliche Strecke", erinnert er und erklärt: "Es ist ein Kurs, auf dem man das Auto furchtbar viel anpassen muss." Zudem wurde im Vorjahr nicht in Monaco gefahren, weshalb gewisse Erfahrungswerte fehlen.

Red Bull hat noch Abtrieb in der Hinterhand

Laut Shovlin spielt die Absage 2020 aber gar keine so große Rolle, weil Monaco sowieso jedes Jahr aufs Neue eine kleine Wundertüte sei. In der Vergangenheit habe man beispielsweise schon ein "perfektes" Auto gehabt, dieses in Monte Carlo dann aber nicht ins richtige Fenster bekommen. Das macht Prognosen schwierig.


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"Auf dem Papier denke ich, dass [Monaco] Red Bull mehr liegen sollte als uns", vermutet Shovlin allerdings und erklärt: "Wir sind [in Barcelona] mit unserem Paket für maximalen Abtrieb gefahren. Am Freitag haben wir es an ihrem Auto gesehen, aber im Rennen haben sie es nicht verwendet."

Daher habe Red Bull noch mehr Abtrieb als Mercedes in der Hinterhand. Und Abtrieb ist in den engen Straßen von Monaco der Schlüssel zum Sieg. Was Shovlin jedoch Hoffnung macht: "Wir hatten [in Spanien] eine gute Pace in den langsamen Kurven, und das ist normalerweise ein guter Indikator für Monaco."

Red Bull im wichtigen dritten Sektor vorne

"Wenn wir nicht die Schnellsten sind, dann werden wir versuchen, ihnen das Leben schwerzumachen", kündigt Shovlin an. Bei Red Bull selbst gibt man sich derweil optimistisch. Teamchef Christian Horner erklärt: "Sektor 3 [in Barcelona] gibt manchmal einen Ausblick darauf, wie das Auto in Monaco sein könnte."


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Und da waren die Bullen beim vergangenen Grand Prix die Schnellsten. Im Qualifying führte Verstappen in Sektor 3 mit einer 26.2 vor Hamilton und Bottas (je 26.4), am Sonntag waren Verstappen (26.6) und Teamkollege Perez (26.8) sogar gemeinsam vor Bottas und Hamilton (je 27.1) an der Spitze.

"In Monaco sollten wir hoffentlich konkurrenzfähig sein", resümiert Horner daher. Doch der Teamchef weiß auch: "Wir müssen dafür sorgen, dass wir Mercedes in Monte Carlo schlagen. Aber wir wissen, dass das unglaublich hart wird." Denn das Rennen im Fürstentum wird häufig bereits am Samstag im Qualifying entschieden.

Entscheidet bereits das Qualifying?

Überholen ist auf dem engen Stadtkurs fast unmöglich, weshalb die Qualifikation wichtiger als auf jeder anderen Strecke ist. Horner erinnert in diesem Zusammenhang: "Abgesehen von Bahrain lag in jedem Grand Prix in diesem Jahr weniger als eine Zehntelsekunde zwischen uns und der Poleposition. Es war also unfassbar eng."

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Beim Saisonauftakt in Bahrain schnappte sich Max Verstappen die Pole, bei den drei folgenden Rennen stand allerdings jeweils ein Mercedes ganz vorne. In Imola fehlten Verstappen 0,052 Sekunden, in Portimao hätte der Niederländer auf Pole gestanden, hätte man seine Rundenzeit nicht gestrichen, und zuletzt in Barcelona fehlten 0,036 Sekunden.

In Monaco müssen die Bullen an diesem Wochenende dafür sorgen, dass das Pendel im extrem engen Kampf am Samstag endlich einmal wieder in ihre Richtung ausschlägt. Ansonsten hilft wohl auch das auf dem Papier schnellste Auto am Sonntag wenig.

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