Warum George Russell von seinem bisher besten Williams schwärmt
Warum George Russell nach dem Spanien-Grand-Prix vom aktuellen Williams schwärmt und warum ihn das vierte Formel-1-Rennen 2021 so begeistert hat
(Motorsport-Total.com) - "Ich bin wirklich zufrieden", sagt George Russell. Dabei ist die ganz große Sensation noch ausgeblieben: Der Williams-Fahrer belegte im Spanien-Grand-Prix 2021 in Barcelona den 14. Platz unter 19 Fahrern im Ziel, nachdem es zunächst sogar nach Punkten für ihn ausgesehen hatte. Ermöglicht hatte diese Aussicht eine mutige Strategie seines Teams.
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Russell hatte nämlich schon die frühe Safety-Car-Phase zu einem Boxenstopp genutzt und in Runde 9 von Soft auf Medium umgerüstet. Bereits in Runde 28, also noch vor Rennhälfte, holte er sich einen weiteren neuen Satz Medium ab, und damit fuhr Russell durch.
Von Runde 52 bis 54 belegte Russell tatsächlich den zehnten Platz, direkt hinter Fernando Alonso, und schien auf Kurs zu einer Überraschung zu sein, dann aber machten sich die frischeren Reifen der Gegner bemerkbar und Russell rutschte zurück.
Deshalb ist P14 ein Erfolg für Williams
Warum er das Ergebnis trotzdem als Erfolg wertet? "Weil wir uns in dieser Position befunden und es einfach probiert haben", sagt er. "Es ging eng zu. Wer weiß schon, was passiert wäre, wenn ich [Alonso] geknackt hätte? Alles in allem haben wir richtig gute Arbeit geleistet."
Der Williams-Mercedes FW43B habe sich "so gut wie noch nie angefühlt", meint Russell. Soweit er sich erinnern könne, und er fährt im dritten Jahr für Williams, habe ihm sein Team noch nie ein derart gutes Auto hingestellt. "Da hat man dann Freude am Fahren im Vergleich zu sonst", sagt Russell.
Der Williams FW43B ist "wetterfühlig"
Allerdings: Das Wetter könnte dem Formel-1-Traditionsteam in die Karten gespielt haben, betont Russell. Bei aller Euphorie: "Wir kennen unser Auto natürlich, auch seine Stärken. Und im Rennen war der Wind geringer als zehn km/h stark, es gab nur wenige Windstöße. Deshalb war unser Auto schön konstant zu fahren. Dann kannst du auch damit umgehen."
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Zuletzt in Portimao und davor auch schon in Sachir hatten Russell und sein Teamkollege Nicholas Latifi den vergleichsweise starken Seitenwind als größte Schwachstelle ihres Pakets ausgemacht. "Und wenn das Auto da inkonsistent ist, verlierst du als Fahrer jedes Vertrauen. Das hat dann einen negativen Effekt auf die Reifen und du gerätst in eine Abwärtsspirale", sagt Russell.
In Barcelona aber habe man das optimale Einsatzfenster erwischt. "Dann ist das Auto schön und konstant zu fahren, du kannst als Fahrer ans Limit gehen, mit dem Auto und den Reifen haushalten wie du magst und alles optimieren."
"Nicht falsch verstehen: Ich kann mir schon denken, dass viele [Teams] den Eindruck haben, ihr Auto war viel besser. Wir aber machen einen größeren Sprung, wenn uns die Bedingungen entgegenkommen." Und dann sind vielleicht auch mal WM-Punkte möglich für Williams.