Helmut Marko: Verstappen hat Poleposition in Kurve 4 verloren
Warum Red-Bull-Sportchef Helmut Marko glaubt, sein Formel-1-Fahrer Max Verstappen hätte in Barcelona auf die Poleposition fahren können
(Motorsport-Total.com) - 0,036 Sekunden fehlten Max Verstappen zur Bestzeit im Qualifying. Deshalb also "nur" Platz zwei in der Startaufstellung zum Spanien-Grand-Prix 2021 in Barcelona (hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!). Red-Bull-Sportchef Helmut Marko reagiert mit gemischten Gefühlen auf dieses Ergebnis.
© Motorsport Images
Max Verstappen verpasste die Poleposition in Spanien nur um Haaresbreite Zoom Download
Es überwiege aber sicherlich der "Ärger", betont er bei 'Sky, weil Verstappen "mit so einer minimalen Zeitdifferenz Zweiter", geworden sei. Andererseits habe die Qualifikation die Erkenntnis gebracht: "Wir sind auf Augenhöhe. So gesehen gehen wir positiv ins Rennen, weil wir wissen, dass wir ein sehr, sehr schnelles Rennauto haben."
Und eines, das laut Marko hätte auf Poleposition fahren können. Die Daten sprächen hier eine deutliche Sprache, so meint er: "Wir haben es nur in einer Kurve verloren, das war Kurve 4. In diesem Sektor haben wir zwei Zehntel verloren."
"Enemy-Building": So macht Wolff sein Team scharf!
Toto Wolff hat verraten, wie er sein Team für das Duell mit Red Bull heiß macht. Das übrigens zwischen Hamilton und Verstappen enger kaum sein könnte. Weitere Formel-1-Videos
Dabei hatte Verstappen den ersten Sektor sogar für sich entschieden, mit 21,759 zu 21,798 Sekunden von Hamilton bei jeweils einmal absoluter Bestzeit in je einem Minisektor. Und Verstappen war in Sektor eins der absolut Schnellste. Im zweiten Sektor, mit Kurve 4, wiederum büßte Verstappen wie von Marko beschrieben zwei Zehntel auf Hamilton ein, im dritten Sektor war er wieder ein Zehntel voran.
Marko zuversichtlich für das Rennen
Für das Rennen aber rechnet sich Red Bull aber gute Chancen aus. Die Rennsimulation am Freitag sei zufriedenstellend verlaufen. "Obwohl: Nicht ganz so aussagekräftig, weil Max nur eine Runde auf Medium gefahren ist", sagt Marko. "Nach der Out-Lap haben wir aber schon die schnellste Runde auf dem gelben Reifen erzielt. Also das schaut alles positiv aus."
Weniger positiv bewertet Marko indes das Abschneiden von Sergio Perez im zweiten Red Bull RB16B. Denn Perez leistete sich in Q3 erst einen Dreher und kam dann nur auf P8. Rückstand auf Verstappen: fast eine ganze Sekunde. Damit fällt Perez als "Flügelmann" für Verstappen beim Kampf um den Sieg im Rennen wohl aus.
Marko bedauert das und meint: "Wir hatten schon gehofft, dass wir ihn strategisch mit einbeziehen können. Durch den Dreher im ersten Versuch war er natürlich gehandicapt. Jetzt schauen wir mal. Das Rennen wird lang hier."
Was ist noch drin für Perez im Rennen?
Barcelona sei andererseits nicht dafür bekannt, eine besonders überholfreundliche Strecke zu sein. "Aber wie gesagt: [Perez] ist ein guter Reifenflüsterer. Vielleicht können wir das dann ins Spiel bringen", so Marko.
Auffällig ist, dass der Red-Bull-Sportchef kaum Worte der Kritik in Richtung Perez schickt, obwohl sich dieser einen Fahrfehler geleistet hat. Doch Marko hat eine Erklärung dafür: Perez habe kurzfristig die Abstimmung von Verstappen übernommen.
"Das haben wir aber erst zum Schluss des dritten Trainings rausgefunden", sagt Marko. "Vielleicht war die Eingewöhnungszeit für ihn zu kurz mit diesem neuen Set-up."