Helmut Marko schimpft auf Tracklimits: "Jetzt ist auch mal Schluss!"
Dass Max Verstappen nach der Poleposition auch die schnellste Rennrunde aufgrund von Tracklimits verloren hat, macht Helmut Marko sauer: "Das ist kein Racing"
(Motorsport-Total.com) - Die Tracklimits und Red Bull werden in Portimao keine Freunde mehr. Nachdem Max Verstappen bereits im Qualifying die Poleposition durch ein Vergehen in Kurve 4 verloren hatte, wurde ihm am Sonntag im Rennen auch die schnellste Rennrunde gestrichen, weil er in Kurve 14 zu weit draußen war - dieselbe Kurve, in der ein Fehler auch dazu geführt hat, dass Lewis Hamilton vorbeifahren konnte.
"Jetzt haben wir den Sieg verloren, schnellste Runde, Poleposition. Aller guten Dinge sind drei. Ich hoffe, jetzt ist auch mal Schluss", ärgert sich Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko im Gespräch mit 'Sky'.
Verstappen war zwei Runden vor dem Rennende an die Box gefahren, um sich auf frischen weichen Reifen die schnellste Runde und den Bonuspunkt zu holen. Das hatte auch geklappt, bevor die Zeit wieder gestrichen wurde - sehr zur Verwunderung des Niederländers: "Es ist seltsam, weil sie Tracklimits in Kurve 14 nicht beobachtet haben. Wie auch immer", sagt er nach dem Rennen.
Mit dieser Behauptung liegt Verstappen aber falsch: Kurve 14 wurde in den Event Notes vor dem Rennen sehr wohl als einbezogene Kurve festgelegt. Der rot-weiße Randstein galt dabei als Grenze, die nicht vom gesamten Auto überschritten werden durfte.
"Da muss sich etwas ändern"
Helmut Marko findet das Thema Tracklimits auf jeden Fall "lästig", wie er sagt. "Da muss sich etwas ändern. Entweder macht man eine Begrenzung mit Kerbs oder man macht Gravel oder so. Wenn man rausfährt, dann gibt es automatisch eine Bestrafung", fordert er.
Was ihn besonders ärgert: Lando Norris hatte Sergio Perez direkt nach der Safety-Car-Phase in Kurve 5 überholt, obwohl er zuvor in Kurve 4 neben der Strecke war. "Er ist mit allen vier Rädern drüber gewesen, und da hat es nichts gegeben", kritisiert er fehlende Konstanz. "Das ist kein Racing, wenn so mit den Regeln herumjongliert wird."
Perez wurde anschließend von Norris aufgehalten und verlor so den Anschluss zur Spitzengruppe. Den Mexikaner holte Red Bull erst sehr spät zum Reifenwechsel - vielleicht mit dem Gedanken, Lewis Hamilton noch etwas aufzuhalten?
Marko: "Die Entwicklung stimmt"
"Wir wollten ihn so lange wie möglich draußen lassen, damit er dann mit den weichen Reifen auf die schnellste Runde geht, was anfangs gelungen ist", winkt der Österreicher ab. "Aber dann hat Mercedes das gleiche mit Bottas gemacht."
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Der Finne holte sich die schnellste Runde, weil Verstappens Zeit nicht zählte. Und so hat Red Bull an diesem Wochenende einiges durch Tracklimits verloren. Trotzdem ist Marko mit der Leistung seines Teams recht zufrieden.
"Das hier ist eine Mercedes-Strecke. Wir sind dran", betont er nach Platz zwei für Verstappen. "Es hat hier nicht gereicht für den Sieg, aber die Entwicklung stimmt." Denn: Man sei auf den Medium-Reifen schneller als Mercedes gewesen. "Aber da hat Max leider den Fehler in Kurve 14 gehabt. Da ist dann Bottas vorbeigekommen, und der hat uns aufgehalten."