F1-Training Portugal 2021: Red-Bull-Handling laut Verstappen "ein Witz"
0,025 Sekunden zwischen Mercedes und Red Bull: Valtteri Bottas fährt Bestzeit in Portimao, während Max Verstappen und Lewis Hamilton noch nicht zufrieden sind
(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas hat im ersten Freien Training zum Grand Prix von Portugal in Portimao (Formel 1 2021 live im Ticker) die Bestzeit erzielt. Der Mercedes-Fahrer setzte sich in 1:19.648 Minuten vor Max Verstappen (Red Bull) an die Spitze. Der Abstand zwischen Bottas und Verstappen betrug lediglich 0,025 Sekunden.
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Max Verstappen ist mit dem Handling seines RB16B noch nicht zufrieden Zoom Download
Lewis Hamilton (Mercedes/+0,319) wurde letztendlich Fünfter. Gleich zu Beginn fluchte er am Boxenfunk, sein W12 sei "unfahrbar". Zwar beruhigte ihn sein Renningenieur, dass das wahrscheinlich mit der Oberflächentemperatur seiner Reifen zu tun habe. Aber Hamilton forderte ungeachtet dessen "ernsthafte Änderungen" am Set-up.
Zwischenzeitlich schob sich der amtierende Weltmeister dann auf Platz drei nach vorne, unmittelbar hinter Bottas und Verstappen. Doch in den letzten Minuten, als das Feld auf weiche Reifen wechselte, wurde Hamilton noch von Sergio Perez (3./Red Bull/+0,198) und Charles Leclerc (4./Ferrari/+0,236) überholt.
Dass Portimao für Ferrari eines der besseren Rennwochenenden werden könnte, hatte Leclerc übrigens schon am Donnerstag vermutet: "Wir tun uns in mittelschnellen Kurven am schwersten. Davon gibt's hier aber nicht viele. Entweder sind sie sehr langsam - oder sehr schnell. Hoffentlich können wir das für uns nutzen."
Verstappen wiederum fuhr gerade Bestzeit, als er erstmals meckerte: "Ich verliere alle paar Runden mal das Heck", schimpfte er und schob das auf den sogenannten "Handbremseffekt". Der tritt ein, wenn ein Fahrer weit in die Kurve hineinbremst und das Heck dabei lose wird - so, als würde man bei einem PKW an der Handbremse ziehen, um einen Drift herbeizuführen.
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Später schien das Rutschen in den Kurven besser zu werden, doch dafür taten sich in anderen Bereichen Schwächen auf. Etwas mehr als zehn Minuten vor Schluss funkte Verstappen an seinen Renningenieur: "Was für ein Witz, Freundchen! Ich kann nicht mal sehen, wo ich hinfahre, so stark sind die Vibrationen. Es ist unmöglich, so zu fahren."
Für den Aufreger der Session sorgte aber wieder einmal Nikita Masepin. Dass sich sein Teamkollege Mick Schumacher Ende Start und Ziel an ihm vorbeischob, fand der Haas-Rookie zu dem Zeitpunkt gar nicht lustig: "Was zur Hölle macht der da?", tickte Masepin aus und wurde seinem Rüpelimage einmal mehr gerecht.
Offenbar war er davon ausgegangen, dass Schumacher auf einer langsamen Runde sein sollte. Sein Renningenieur informierte dann ziemlich kleinlaut darüber, dass Schumacher eine "Double-Push-Lap" eingelegt habe, also zwei fliegende Runden hintereinander. Was Masepin nicht besänftigen konnte: "Warum habt ihr mich dann nicht gewarnt?"
Möglicherweise kann Masepin mit dem Druck, den er teamintern zu spüren beginnt, nicht umgehen. Sportlich sieht er gegen Schumacher jedenfalls kein Land - der Abstand scheint im Gegenteil immer größer zu werden. Schumacher spulte in FT1 fehlerfrei sein Programm ab, wurde mit 2,291 Sekunden Rückstand 18. und war um 2,285 Sekunden schneller als sein Teamkollege.
In die Top 10 fuhr am Freitagmorgen neben den "üblichen Verdächtigen" mit George Russell (Williams/+0,881) auch einer, der normalerweise nicht so weit vorne steht. McLaren holte die Positionen acht und zwölf. Carlos Sainz im zweiten Ferrari wurde Neunter, Esteban Ocon im Alpine rundete die Top 10 ab.
Nicht zufrieden war AlphaTauri-Teamchef Franz Tost: "Das Auto ist zu langsam", sagt er im Interview mit 'Sky'. "Wir haben noch einige Probleme zu lösen, haben zu wenig Grip. In Kurve 4 haben wir Untersteuern, und die Vorderachse ist insgesamt nicht stabil genug." Dafür sind P6 (Gasly/+0,796) und P13 (Tsunoda/+1,442) ein akzeptables Ergebnis.
Für Sebastian Vettel begann Portimao nicht nach Wunsch. Er wurde mit 1,757 Sekunden Rückstand 16., verlor auf Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll (11.) mehr als eine halbe Sekunde. Langsamer als Vettel waren nur Alfa-Romeo-Freitagsfahrer Callum Ilott, Nicholas Latifi (Williams) und die beiden Haas-Rookies.