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Helmut Marko lacht: Kann Tsunoda nicht kleiner machen, als er ist
Yuki Tsunoda ärgert sich maßlos über seine Fehler in Imola und kann daher schlecht schlafen - Helmut Marko witzelt, warum er den Japaner nicht kürzer machen kann
(Motorsport-Total.com) - Zwar war nicht er der Protagonist der Kolumne "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat", doch Yuki Tsunoda dürfte am Sonntag ebenfalls eine sehr unruhige Nacht gehabt haben: "Wenn ich Fehler mache, dann habe ich immer Probleme beim Schlafen", sagt er. Und davon gab es am vergangenen Wochenende in Imola eine ganze Menge.
© Motorsport Images
Yuki Tsunoda leistete sich auch im Rennen einen entscheidenden Dreher Zoom Download
Eigentlich war der Rookie mit hohen Erwartungen zum Rennen gereist, weil er in Imola bereits zahlreiche Testkilometer abgeleistet hatte und somit gut vorbereitet schien. Doch schon am Samstag im Qualifying ruinierte er sich seine Ausgangsposition durch einen unnötigen Unfall in Q1.
Der brachte ihm für Sonntag den letzten Startplatz und jede Menge Gram ein: "Wenn ich die Performance des Autos an diesem Wochenende sehe, dann muss ich da nicht so pushen", ärgert er sich. "Ich weiß nicht, warum ich zu sehr gepusht habe, obwohl ich es nicht musste. Das war mein Fehler."
Teamchef Franz Tost habe ihm zwar gesagt, dass er sich keine Sorgen machen soll und als Rookie daraus lernen kann, doch am Sonntag brachte sich der Japaner erneut mit einem Fehler um alle Chancen auf Punkte.
Tsunoda nach Dreher "wirklich sauer"
Beim Neustart nach der Rennunterbrechung hatte er sich bereits auf Rang neun vorgearbeitet und ging in Kurve 1 sogar an Lewis Hamilton vorbei. Doch bei diesem Vorgehen drehte sich der Japaner ins Kiesbett und blieb daher ohne Punkte.
"Ich war wirklich sauer. Die Pace war da und ich hätte beinahe Lewis überholt. Ich habe es mir selbst schwer gemacht", hadert er. Dass er an zwei Tagen hintereinander einen Fehler gemacht hat, sei für ihn "inakzeptabel", wie er betont. "Aber daraus muss ich lernen."
Auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, der Tsunoda eigentlich stets in höchsten Tönen lobt, findet diesmal kritische Worte für die Leistung - vor allem für den Unfall in Q1: "Das war ein ganz dummer Fehler", sagt er bei 'Servus TV'.
"Er hatte ein schnelles Auto, das absolut Q3-tauglich war. In der allerersten Runde hatte er super Sektorenzeiten. Da eine tolle Zeit hinzuknallen, bringt überhaupt nichts. Der war übermütig", so die Einschätzung des Österreichers.
Mit Tsunoda habe er im Anschluss gesprochen. "Da war er ganz zerknirscht", sagt Marko, verzichtete aber auf eine große Standpauke: "Man kann ihn ja nicht noch kleiner machen, als er eh schon ist", scherzt er über den nur 1,59 Meter großen Japaner.
Strafe für Tracklimits
Nach seinem Dreher im Rennen geriet Tsunoda auch noch in das Visier der Rennkommissare. Weil er bei seiner Aufholjagd gleich mehrfach die Tracklimits missachtet hatte, brummten sie ihm fünf Strafsekunden und seinen ersten Formel-1-Strafpunkt (zur aktuellen Übersicht) auf.
Fotostrecke: Imola: Fahrernoten der Redaktion
Nikita Masepin (5): Positiv ist nur, dass der Russe dieses Mal zumindest die Zielflagge gesehen hat. Ansonsten wieder mehrere Dreher am Wochenende, im Qualifying eine halbe Sekunde langsamer als der Teamkollege, im Rennen Letzter mit mehr als einer Minute Rückstand auf den Rest des Feldes. Die Zahlen sprechen für sich. Fotostrecke
"In meiner Position interessiert mich das gar nicht so sehr", sagt Tsunoda dazu. "Ich war einfach frustriert und wollte so schnell wie möglich fahren. Natürlich habe ich die Strafe bekommen, weil ich die Tracklimits immer und immer wieder missachtet habe. Das ist natürlich nicht gut", weiß er. "Ich muss mich einfach konstant fokussieren."
Er sagt: "Bis zur roten Flagge war mein Fokus eigentlich sehr gut, aber danach habe ich ihn verloren. Das ist eine Lektion für die Zukunft."