Nikita Masepin: "Die Lernkurve zeigt klar nach oben"
Wie Formel-1-Neuling Nikita Masepin sein zweites Rennwochenende für Haas bewertet und wie er seine erste Grand-Prix-Fahrt im Nassen erlebt hat
(Motorsport-Total.com) - Sein Wochenende begann gleich mit einem Abflug im Training und es endete mit dem letzten Platz unter allen klassierten Fahrern: Haas-Fahrer Nikita Masepin tut sich weiter schwer in der Formel 1, wähnt sich aber auf Kurs. Immerhin hat der Russe bei seinem zweiten Einsatz in Imola erstmals in seiner Karriere die Zielflagge gesehen.
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Nikita Masepin: Auch im Rennen war er mal abseits der Linie unterwegs ... Zoom Download
"Das war sehr wichtig, damit ich weiter dazulernen kann", sagt Masepin. Er meint: "Die Lernkurve zeigt derzeit klar nach oben."
Trotz erneut zahlreicher Zwischenfälle am gesamten Rennwochenende und neuen Ausrutschern auch im Rennen sei er zufrieden mit seinem Auftreten beim Emilia-Romagna-Grand-Prix. "Leider sieht man mein Gesicht hinter der Maske nicht, sonst würde man mich lächeln sehen", erklärt er. Masepin fügt aber auch hinzu: "Wir haben noch Arbeit vor uns."
Im Vergleich zu Schumacher deutlich langsamer
Speziell der für die Formel 1 erforderliche Fahrstil mache ihn noch zu schaffen. "Es ist ein ganz anderes Fahren als das, was ich gewohnt bin, und es ist anspruchsvoll", sagt Masepin.
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Sein Haas-Teamkollege Mick Schumacher jedenfalls kam im direkten Vergleich besser zurecht. Schon im Qualifying war Schumacher 0,518 Sekunden schneller gewesen als Masepin, und auch im Rennen nahm er dem Fahrer im Schwesterauto rund eine halbe Sekunde pro Runde ab. Alleine in der zweiten Rennhälfte nach dem Re-Start verlor Masepin 1:08 Minuten auf Schumacher.
Beinahe-Aus mit Latifi in Runde eins
Und dabei hätte sein Rennen gleich in Runde eins zu Ende sein können, und nicht aus eigenem Verschulden: Direkt vor Masepin war Williams-Fahrer Nicholas Latifi in der Acque Minerali abgeflogen. "Er hatte sich vor Kurve 13 verbremst, war von der Strecke gerutscht und hatte drei Positionen verloren. Dann kam er zurück auf den Kurs", sagt Masepin.
Latifi drückte Masepin schier von der Bahn, dann kam es zur Berührung mit Masepin und zum Unfall von Latifi. "Ich glaube nicht, dass ihm bewusst war, dass ich da war", meint Masepin. "Er hatte wohl gedacht, es seien alle Fahrzeuge an ihm vorbei. Ich war aber das Auto neben ihm und ich hatte einfach keinen Platz mehr. Ich konnte nicht noch weiter rüber, aber zum Glück konnte ich weiterfahren."
Denn das Rennen hatte es in sich, und Masepin gibt an, den Grand Prix auf nasser Strecke genossen zu haben: "Es ist so viel passiert! Ich glaube nicht, dass in diesem Rennen noch viel mehr hätte passieren können. Für die Fans war das sicher klasse. Ich bin ja selbst ein großer Motorsport-Fan. Manche Leute haben jetzt ein Lächeln im Gesicht, und das freut mich."
Er habe im Verlauf seiner 61 Runden "so viele Dinge" erlebt, schwärmt Masepin. "Ich hatte noch nie zuvor ein Formel-1-Auto im Nassen bewegt. Da musst du natürlich deinen Fahrstil anpassen. Also ja, viele [neue] Erfahrungen, aber es war auch ein eher einsames Rennen." Denn ab Runde 13 lag Masepin ganz hinten, ohne Anschluss an das Auto vor sich. Das war bis auf wenige Ausnahmen Schumacher.