• 18. April 2021 · 08:14 Uhr

Lewis Hamilton: Red Bull hat die strategisch besseren Karten

Lewis Hamilton und Mercedes sehen sich am Sonntag zwei Red Bull ausgesetzt, die auf unterschiedlichen Strategien die taktischen Trümpfe auf ihrer Seite haben

(Motorsport-Total.com) - Obwohl sich Lewis Hamilton die Poleposition für das Rennen in Imola (Formel 1 2021 live im Ticker) sichern konnte, gehen er und sein Mercedes-Team davon aus, dass Red Bull am Sonntag die taktisch besseren Karten haben dürfte. Denn Sergio Perez und Max Verstappen starten genau hinter Hamilton und haben unterschiedliche Reifenstrategien.

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Kann Lewis Hamilton auch am Sonntag Platz eins belegen? Zoom Download

Verstappen ist wie Hamilton auf Medium-Reifen durch Q2 gekommen, doch bei Perez ist man nach den Erfahrungen von Bahrain kein Risiko eingegangen und hat die weichen Reifen gewählt. Dadurch befindet man sich nun in einer guten Ausgangsposition und kann mit zwei unterschiedlichen Taktiken Mercedes unter Druck setzen.

"Wenn wir in der Reihenfolge vom Start wegkommen, dann haben sie in Sachen Strategie die besseren Karten", sagt Hamilton. "Das heißt aber nicht, dass wir nicht etwas Einzigartiges auspacken und etwas anderes machen können." Was das sein könnte, lässt der Weltmeister aber noch offen.

In Imola haben sich die Vorzeichen zu den meisten andere Rennen umgekehrt. Früher waren es meist beide Mercedes, die gegen Max Verstappen eine Zwei-gegen-eins-Situation hatten, jetzt fehlt den Silberpfeilen Valtteri Bottas, der nur von Startplatz acht kommt.

Perez auf Soft nach dem Start vorn?

"Ich finde das super", sagt Toto Wolff auf die Ausgangslage angesprochen. "Wir waren auch in Bahrain erstmals der Jäger und nicht der Gejagte. Das haben wir eigentlich ganz gut gespielt, mit aggressiven Stopps. Morgen wird's ganz ähnlich sein."


Hamilton vs. Red Bull: So stehen die Chancen!

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Nicht nur Max Verstappen, sondern auch Sergio Perez hätte in Imola locker auf Pole fahren können. Die wichtigsten Stimmen aus den Medienrunden. Weitere Formel-1-Videos

Am aggressivsten müsste eigentlich Sergio Perez sein. Auf seinen Soft-Reifen könnte er am Start einen Vorteil haben und an Hamilton auf den härteren Pneus vorbeiziehen. "Dann kann's schon sein, dass wir in einem Red-Bull-Sandwich sind. Oder jedenfalls hinter uns oder vor uns zwei verschiedene Strategien ablaufen werden", so Wolff. "Der Soft ist gar nicht so viel schlechter als der Medium."

Perez wird wohl als Erster zum Reifenwechsel kommen müssen, könnte dadurch aber natürlich einen Undercut gegen Hamilton landen. "Zwei Autos sind immer ein Vorteil", weiß Wolff. "Und die Offset-Strategie gibt ihnen eine weitere Möglichkeit."

Erst einmal keine Unterstützung von Bottas

Hamilton kann hingegen nur auf sich selbst bauen, weil Bottas im Qualifying nur auf Platz acht gelandet ist und erst einmal an den McLaren, Pierre Gasly (AlphaTauri) und Charles Leclerc (Ferrari) vorbei muss, die allesamt weichere Reifen haben. "Überholen ist hier schwer, von daher werden wir wohl zu Beginn keine Unterstützung von ihm haben", sagt Hamilton. "Aber vielleicht kommt er ja durch."

Toto Wolff macht sich da weniger Sorgen: "Valtteri wird relativ schnell an der Gruppe dran sein, wenn die Softs zum Wechsel gehen. Dann spielen wir mit", sagt er.

Doch das ist natürlich alles nur graue Theorie. Auch Verstappen könnte am Start von den auf Soft startenden Fahrern hinter ihm überholt werden und erst einmal nicht in den Kampf an der Spitze eingreifen können.

Wolff: In allen Bereichen Rückstand

Häufig kommt es ohnehin anders, als man sich vorher ausrechnet. Bei Mercedes war man auch überzeugt, dass Red Bull im Qualifying zwei Zehntelsekunden vorne sein würde. "Aber im Sport kommt immer alles anders, und Lewis hat wirklich eine super Runde hingezaubert. Deswegen steht er vorne", sagt Wolff. "Wir strecken uns mit allem, was wir haben, gegen ein vermeintlich besseres Red-Bull-Paket."

Mercedes selbst sieht sich übrigens im Gegensatz zu Bahrain deutlich verbessert. Da schien der Abstand auf die Bullen größer zu sein - und trotzdem konnte man gewinnen. "Der Renngott war uns wohlgesonnen", meint der Teamchef.

In Imola habe man nun die Balance-Probleme aus Sachir ausgeräumt und laut Wolff einen guten Schritt gemacht. "Die Fahrbarkeit der Powerunit ist besser und die Streckenbedingungen sind andere als in Bahrain. All das ist ein Faktor", so der Österreicher.

Er betont: "Wir haben einen Rückstand auf Red Bull im Moment. In allen Bereichen des Fahrzeugs. Den müssen wir erstmal aufholen."

Es wird sich zeigen, wer heute im Rennen die Nase vorne haben wird: der mit dem vermeintlichen strategischen Vorteil und dem besseren Paket oder der mit der besseren Startposition.

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