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Daniel Ricciardo: Muss noch ein paar alte Gewohnheiten ablegen
McLaren-Pilot Daniel Ricciardo startet im Grand Prix der Emilia-Romagna in Imola von Platz sechs - Zwar war er langsamer als Lando Norris, dennoch steht es 2:0
(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain lagen 0,047 Sekunden zwischen den beiden McLaren-Piloten, in Imola 0,049. Und obwohl Daniel Ricciardo im internen Duell gegen Lando Norris auf 2:0 stellte, spiegeln die Zahlen allein nicht die ganze Wahrheit wider.
Denn die Fabelzeit von Norris in Q3, die für Position drei gereicht hätte, wurde von der FIA-Rennleitung (Tracklimits) gestrichen. Ansonsten wäre der Rückstand von Ricciardo auf knapp vier Zehntelsekunden angewachsen.
Ähnlich groß waren die Rückstande vergleichsweise auch bei den anderen Fahrern, die im Winter das Team gewechselt haben. Sebastian Vettel verlor rund drei Zehntelsekunden auf Lance Stroll im Aston Martin, Carlos Sainz im Ferrari ebenso viel auf Charles Leclerc und Fernando Alonso gar fast eine halbe Sekunde auf Esteban Ocon im Alpine.
Besonders auf einer Fahrerstrecke wie Imola scheint die mangelhafte Erfahrung und das fehlende Vertrauen der Umsteiger in ihre neuen Boliden zum Vorschein zu kommen. "Es ist schwierig eine Zahl zu nennen", meint Ricciardo auf die Frage, wie wohl er sich im McLaren am zweiten Rennwochenende fühle.
"Auch wenn ich persönlich noch nicht alles raushole, gibt mir der Blick auf das Potenzial des Autos Selbstvertrauen - das ist da, und es ist ziemlich gut", betont er im Hinblick auf die gestrichene Norris-Zeit. Nur Ricciardo selbst kann das Maximum aktuell noch nicht aus dem MCL35M quetschen.
"Das Auto kann noch mehr, als ich denke - etwa was den Kurvenspeed betrifft." Zwar habe er bereits Vertrauen in den Wagen gefunden, aber dennoch müsse er noch an seinem Fahrstil arbeiten. "Ich muss noch ein paar alte Gewohnheiten abschütteln", gesteht er.
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Das wolle er aber gar nicht als Ausrede gelten lassen, sondern höchstens als Erklärung für den imaginären Rückstand auf seinen Teamkollegen. "Manches funktioniert in diesem Auto nicht so gut [im Gegensatz zu meinen vorherigen], aber mit jeder Runde werde ich besser."
Wann wird Ricciardo bei McLaren vollkommen angekommen sein? "Hoffentlich früher als später, aber je mehr Runden ich drehe, desto schneller werde ich. Hoffentlich werden wir bald das wahre Potenzial sehen, denn es ist ermutigend mittendrin zu sein."
"Mittendrin" bedeutet am Samstag in Imola konkret vier Zehntelsekunden von der Poleposition entfernt. Die Top 8 wurden nur durch 0,487 Sekunden getrennt, die engste Entscheidung seit 2012. "Auf vieles kann man sich in diesem Jahr freuen, generell ist alles sehr eng beisammen", ist Ricciardo begeistert.
Er selbst ist froh, im vorderen Mittelfeld mitreden zu können. "Ich bin glücklich über unseren Fortschritt am Samstag. Und da kommt noch viel mehr. Ich werde geduldig sein, aber auch hartnäckig."