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Tracklimits & Rote Flagge: Darum verpasst Sebastian Vettel in Imola Q3
Sebastian Vettel verpasst zum 15. Mal in Serie das Q3 in einem Formel-1-Qualifying - In Imola schadet ihm die Rote Flagge, außerdem wird ihm eine Zeit gestrichen
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel landet in seinem zweiten Qualifying für Aston Martin auf dem 13. Platz. Der Heppenheimer zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit seiner Leistung in der Zeitenjagd von Imola, erkennt aber: "Mir fehlt noch das letzte Stückchen an Selbstvertrauen im Auto, um es mehr laufen zu lassen." Auf Teamkollegen Lance Stroll fehlen 0,256 Sekunden.
"Wir sind mittendrin im Mittelfeld, und dort geht es eng zu. Ein paar Zehntel machen da schon einen großen Unterschied", analysiert Vettel am Samstagnachmittag in Italien. Im ersten Qualifying-Segment konnte er sich mit einer Rundenzeit in 1:15.459 Minuten noch auf den neunten Rang retten.
Denn schon in Q1 drohte das Aus. Seinen ersten schnellen Versuch musste er aufgrund des Unfalls von AlphaTauri-Rookie Yuki Tsunoda abbrechen, danach reihte er sich nur auf Platz 14 ein. Mit dem Sprung in die Top 10 wehrte er das Aus zunächst noch ab.
Zweieinhalb Zehntel fehlen auf den Q3-Einzug
"Das Gefühl war deutlich besser. Es war gut, mit wenig Sprit im Auto zu fahren. Leider kam dann die rote Flagge raus, dadurch mussten wir einen weiteren Reifensatz verheizen. Der hat uns dann vielleicht im letzten Teil gefehlt", mutmaßt der Heppenheimer.
Im zweiten Qualifying-Abschnitt der nächste Stolperstein: Weil Vettel in Kurve 15 zu weit über die weiße Linie hinausfuhr und dadurch die Tracklimits missachtete, wurde ihm seine schnelle Zeit (1:15.679 Minuten) gestrichen. "Das ist okay, wir wissen es ja", merkt er an.
Drei Minuten vor Ablauf der Zeit katapultierte er sich schließlich auf Platz sieben. Eine Rundenzeit von 1:15.394 Minuten sollte allerdings nicht für den Einzug in die Top 10 reichen, da sich nach ihm noch zahlreiche Fahrer verbesserten. Vettel wurde bis auf Platz 13 durchgereicht, auf den Q3-Einzug fehlten ihm zweieinhalb Zehntelsekunden.
"Ich hätte es besser machen können. Ich habe ein bisschen Zeit verloren. Da es so eng ist in diesem Jahr, hat das in Kombination [mit dem verlorenen Reifensatz] wohl einfach nicht gereicht, um in das Q3 einzuziehen."
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Vergleicht man die einzelnen Sektorzeiten der Aston-Martin-Fahrer, dann zeigt sich: Vettel war im Mittelteil schneller als Stroll (um 0,035 Sekunden).
Die meiste Zeit hat der Deutsche im ersten (0,133 Sekunden) und letzten Abschnitt (0,118 Sekunden) auf den Kanadier und die Q3-Hürde verloren. "Insgesamt denke ich aber, dass es besser wird", merkt Vettel an. Er konnte eine Steigerung im Vergleich zum Zeittraining in Bahrain feststellen.
Warum die Eingewöhnung bei Aston Martin länger dauert
Wie kommt es, dass er dennoch zum insgesamt bereits 15. Mal in Serie (2020/21) in Q2 ausscheidet und zum zweiten Mal im Qualifying-Duell gegen Stroll das Nachsehen hat? "Ich habe eine Zehntel auf der Geraden verloren, weil ich am Ende alleine unterwegs war", versucht Vettel den Rückstand zu erklären.
"Und nun ja, ich bin wohl außerdem nicht meine beste Runde gefahren, was man natürlich braucht, um es ins Q3 zu schaffen." Vettel wirbt um Verständnis und Geduld, schließlich müsse er sich erst noch an den AMR21 gewöhnen. Gerade auf einer Fahrerstrecke wie Imola müsse man das "ultimative Vertrauen" in den Boliden haben.
"Es wird besser, aber ich bin kein geduldiger Mensch", schmunzelt er. "Ich will nicht warten. Aber ich bin noch nicht da, wo ich sein will. Es ist auch erst das zweite Rennen, daher muss ich wohl noch ein wenig geduldig sein."
Vettel gibt zu, dass sich der Aston Martin von seinen bisherigen Fahrzeugen stark unterscheidet. "Viele Dinge, etwa die Reifen oder wie man das Auto abstimmt, können einen recht großen Unterschied ausmachen. Daher dauert es diesmal bei mir wohl länger als üblich", glaubt der vierfache Champion.
Er hätte sich gewünscht, noch mehr Runden mit wenig Sprit und weichen Reifen fahren zu dürfen. Doch im Qualifying müsse man es eben vom ersten Outing weg "auf den Punkt" bringen. "Im Rennen ist es deutlich besser, weil man viel mehr Runden hat, in denen man Selbstvertrauen aufbauen kann."
Was erwartet Vettel für Sonntag? "Im Rennen wird es ein bisschen besser sein, aber wenn man da mal in einem Zug feststeckt im Mittelfeld - mal sehen, ob wir was anderes machen können." Denn in Imola (ANZEIGE: Hol dir die Königsklasse nach Hause und erlebe mit Sky Q alle Rennen live ohne Werbeunterbrechung, in ultrascharfem UHD. Jetzt informieren!) gibt es kaum Überholmöglichkeiten auf dem schmalen Asphaltband.
"Aber was die Rennpace angeht, sollten wir ganz okay sein. Morgen brauchen wir einen sauberen Start." Was den 33-Jährigen optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass das Mittelfeld sehr eng beisammen liegt. "Wir können ein bisschen Boden gutmachen."
Um seine Chancen auf die ersten Punkte in Grün zu erhöhen, dürfte Vettel am Sonntagabend auch ein Stoßgebet Richtung Himmel sprechen. "Ein bisschen Regen würde uns schon helfen", gibt er zu. "Ich denke zwar nicht, dass es stark regnen wird, aber hoffentlich ändert sich [die Prognose] noch."